Spielanalyse | Manchester City – FC Barcelona: Citizens gelingt Revanche gegen Barça

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Manchester City stand am gestrigen Abend unter Zugzwang. Immerhin könnte man bei einer erneuten Niederlage auf den dritten Rang in der Champions League rutschen, was nicht im Interesse der Citizens wäre. Nach der 4:0-Niederlage im Hinspiel gegen den FC Barcelona war man auf Schadensbegrenzung aus. Nach einem feurigen Beginn lag Manchester City mit 1:0 dank eines Treffers von Messi nach einem Konter hinten. Aufgrund eines Fehlpasses konnte Gündogan ausgleichen. In der zweiten Halbzeit zog Manchester City das Tempo weiter an, sodass De Bruyne und wieder Gündogan den 3:1-Sieg perfekt machten. 

Barça startet ohne Rafinha im Mittelfeld

Der FC Barcelona hatte vor der Partie mit personellen Problemen zu kämpfen. So fehlten in der Verteidigung Gerard Piqué, Jérémy Mathieu und Jordi Alba. Im Mittelfeld fehlt weiterhin Andrés Iniesta. Die Verteidigung bestand daher weniger überraschend aus Sergi Roberto, Javier Mascherano, Samuel Umtiti und Lucas Digne. Das Mittelfeld wurde von Sergio Busquets, André Gomes und Ivan Rakitić gebildet. Überraschenderweise startete diesmal nicht Rafinha, der in den letzten Partien mit durchaus ansprechenden Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte. Lionel Messi, Luis Suárez und Neymar bildeten wie erwartet das Sturmtrio.

Manchester City presst hoch, Barça kontert

Manchester City spielte am gestrigen Abend so, wie man es von einer Mannschaft erwartet, die von Pep Guardiola trainiert wird. Die Citizens pressten hoch und versuchten das Aufbauspiel der Blaugranas zu behindern, um sie so von jeglichen Möglichkeiten abzuhalten, Chancen zu kreieren. Dies gelang auch eine Zeit lang gut. Die Katalanen konnten zwar das Pressing in der eigenen Hälfte gut umspielen, im Mittelfeld wurde ihnen allerdings die Luft zum Atmen genommen. Wurde das Pressing von Manchester City umspielt, wechselte man von einer 4-2-3-1-Formation in ein 4-1-4-1 mit Fernandinho als Sechser zwischen den Ketten.

Manchester City im Pressing

Folglich ist es kein Wunder, dass der FC Barcelona in der Anfangsphase kaum vor den gegnerischen Kasten kam. Auf der anderen Seite muss allerdings auch gesagt werden, dass Manchester City auch nicht viel Gefahr ausstrahlte, auch wenn man in den Aktionen nach vorne zielstrebiger agierte. Am Ende war es ein Konter, der für das erste Tor im Spiel sorgte. Wie schon Lionel Messi vor dem Spiel andeutete, unterscheidet sich das Spielsystem Guardiolas von dem von Luis Enrique darin, dass unter Luis Enrique mehr Kontermöglichkeiten ausgespielt werden. Nach einem Freistoß von Manchester City machte Barça das Spiel dank eines langen Balles von Messi schnell. Der lange Ball erreichte Neymar, der zunächst marschiert und den Ball wieder zu Messi zurückspielt. Der Argentinier nahm die Kugel souverän mit und verwandelte sicher zu einem Zeitpunkt, in dem es nicht danach aussah, dass der FC Barcelona die Mannschaft sein wird, die den ersten Treffer erzielt. In der Folge wirkte Manchester City wie erschrocken und presste nicht mehr aggressiv gegen die Defensive des FC Barcelona.

Manchester City nutzt individuelle Fehler eiskalt aus

Danach bestimmte der FC Barcelona das Spiel. Es war nun wesentlich einfacher, die Partie zu kontrollieren und Angriffe zu starten. So hätten die Katalanen, wenn man kaltschnäuziger gewesen wäre, das 2:0 erzielen und die Begegnung einfacher gestalten können. Doch wie es im Fußball ist, wird man bestraft, sobald die Torchancen nicht genutzt werden. Der FC Barcelona befand sich in einer Phase, in der einige gute Torchancen herausgespielt werden konnten und die Abwehr von Manchester City nicht mehr sattelfest war. Sergi Roberto hatte den Ball und wird, wie erwartet, gepresst. In der Folge passt er den Ball zu Sergio Busquets. Dieser Pass war allerdings zu ungenau, sodass Aguero an den Ball kommt. Er leitet die Kugel zu Sterling weiter, der in die Mitte passt, sodass Gündogan nur noch einzuschieben braucht – 1:1.

Daraufhin nahm Manchester City das Zepter in die Hand. Nach Wiederanpfiff drückten sie auf die Führung, was ihnen auch nach einem herrlichen Freistoß in der 51. Spielminute von Kevin De Bruyne auch gelang. Allerdings muss hierbei gesagt werden, dass der Freistoß haltbar gewesen ist. Es war die Torwartecke, in die er gezielt hat und Marc-André ter Stegen hatte seine Arme noch dran. Es folgten Spielszenen, die das Spiel hätten vorzeitig entscheiden lassen können. Manchester City wurde immer gefährlicher und spielte sich weitere hochkarätige Torchancen aus. Diesmal allerdings mit einer Besonderheit: Es waren viele Konterangriffe dabei. Die Verteidigung des FC Barcelona konnte einfacher durchbrochen werden. Vor allem über die Außenbahnen wurde nicht genug Druck auf den ballführenden Akteur ausgeübt. Es war ein Leichtes für die Citizens Chancen zu kreieren und später auch über die Außenbahn zum Torerfolg zu kommen und das Spiel zu entscheiden. Vor dem Strafraum spielten sich die Spieler von Manchester City den Ball zu und warteten auf die Lücke im Defensivverbund. Diese wurde überraschend schnell gefunden und ausgespielt. Weil Samuel Umtiti aus der Verteidigungslinie rausrückte, war zwischen Lucas Digne und der Innenverteidigung zu viel Raum, welches leicht zu bespielen war. Der Pass in die Lücke findet Sterling, der Digne entwischt ist. Mit einer scharfen Hereingabe findet er zwar Aguero, der den Ball allerdings alles andere als in das Tor drückt. Mit dem Arm spielt er den Ball quasi zurück gen Rückraum, von wo Gündogan sicher trifft. Es war ein kurioser, letztendlich fragwürdiger, aber verdienter Treffer zu dem Zeitpunkt. Beim 3:1 blieb es dann auch. Daran änderten die folgenden Offensivbemühungen des FC Barcelona nichts.

Mancity3 1

Die Unterschiede zum Hinspiel

Noch im Hinspiel versuchte Manchester City mit einem 4-4-2-Rautesystem zu pressen und Druck auf die ballführenden Spieler auszuüben. Dabei agierte man ziemlich mannorientiert und aggressiv. Auch diesmal verlor ManCity nichts von ihrer Aggressivität, allerdings agierte man beim Pressing nun in einem 4-2-3-1-System, was Wirkung gezeigt hat. Bereits Valencia konnte so verhindern, dass die Katalanen in der zweiten Halbzeit mehrfach gefährlich vor den gegnerischen Kasten gelangen konnte. Natürlich gelang es den Fledermäusen als auch den Citizens nicht dauerhaft zu verhindern, dass der FC Barcelona zu Torchancen kam, doch konnte man ebensolche Möglichkeiten verringern. Die beiden Sechser sicherten das Mittelfeld besser ab, um die Rückwärtsbewegung sicherer gestalten zu können. Beim Gegentreffer waren zu viele Spieler von Manchester City aufgerückt, was der FC Barcelona gleich eiskalt mit der ersten Torchance ausnutzte. Interessant ist vor allem die Tatsache, dass man im Hinspiel ein 4-2-3-1-System anwendete, sobald man den Weg zurück antrat. Pep Guardiola stellte seine Mannschaft nun so um, dass man Druck auf den Gegner und vor allem Sergio Busquets ausüben konnte, ohne dass dabei die Defensive fahrlässig vernachlässigt wird. In der Rückwärtsbewegung agierte man deshalb in einem 4-4-2- beziehungsweise 4-1-4-1-System, was dank der zuverlässigen Spielweise von Manchester City fast problemlos geschah.

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