Spielanalyse | FC Barcelona – Espanyol Barcelona: Barça siegt deutlich im Derby

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Am 37. Spieltag stand das katalanische Derby zwischen dem FC Barcelona und Espanyol Barcelona an. Barça brauchte einen Sieg, um die Tabellenführung zu behaupten und am letzten Spieltag ein Finale bei Granada zu haben. Genau dies gelang den Blaugranas auch, die sowohl defensiv als auch offensiv ein starkes Spiel zeigten und völlig verdient mit 5:0 gewannen.

 {spielstand h:FC Barcelona a:Espanyol Barcelona e:5:0}

Barças starkes Pressing

Offensiv zeigten die Gastgeber eine gute Leistung und spielten sich einige gute Chancen heraus. Die Mannschaft agierte mit vielen guten Positionswechseln, Seitenverlagerungen, Läufen in die Spitze, etc., doch erneut war vor allem die Arbeit gegen den Ball sehr gut. Wie schon gegen Betis vergangene Woche stand die Mannschaft von Luis Enrique enorm kompakt, was vor allem daran lag, dass alle Spieler nach Ballverlust sofort den Gegner störten.

Hierbei war die Blaugrana stets klassisch bestrebt den Raum um den ballführenden Spieler möglichst eng zu machen, um so Fehler zu provozieren. Da Espanyol meistens sehr träge und mit wenig Spielern nachrückte, gab es für Barça oftmals die Möglichkeit Gegenspieler zu doppeln, was die Chance auf einen direkten Ballgewinn deutlich erhöhte. So schaffte man es dann auch, dass die Gäste bis auf wenige Torannäherungen praktisch keine Gefahr ausstrahlten und man sie über den Großteil der 90 Minuten in der eigenen Hälfte bespielen konnte.

Wie schon mehrfach in dieser Saison profitierte Barça auch offensiv von ihrem Pressing. Nach einem Fehlpass von Messi versuchte Espanyol umzuschalten, wurde dabei aber von Busquets gestört. Unter anderem kam dadurch ein schlampiger Pass zustande, den der ebenfalls pressende Dani Alves abfangen und direkt zum Gegenzug ansetzen konnte. Daraufhin fiel das 2:0, wodurch das Spiel fast schon vorentschieden war.

Messi als Zehner

Lionel Messi begann als rechter Außenstürmer, zog dann aber recht früh in der Partie immer mehr ins Zentrum. Dabei agierte er aber deutlich höher als zuletzt und war mehr eine Art Zehner als ein Achter. Dadurch entstand oftmals eine gewisse Asymmetrie im Spiel der Gastgeber. Messi stand hoch und zentral, während Luis Suárez oft nach halb rechts auswich. Neymar hingegen blieb meistens auf seiner angestammten Position noch weiter außen, rückte aber natürlich immer wieder weiter nach innen, um näher am gegnerischen Tor zu sein. Er war jedoch weiterhin mehr ein Außenstürmer als ein Mittelstürmer, wie es Suárez ja trotz seiner halbrechten Position weiterhin war. Dani Alves ging meistens mit nach vorne, damit auch auf rechts die nötige Breite gegeben war, um das Spiel gegebenenfalls auseinanderzuziehen.

Wie schon in der vorher gezeigten Szene sieht man hier erneut, dass Messi zentral positioniert war, während Suárez ein wenig nach rechts auswich. Neymar hingegen stand da, wo man ihn meistens findet. Luis Enrique ließ also Suárez seine Position an jene von Messi anpassen, Neymar aber nicht. Dies lag wohl daran, dass man zumindest auf einem Flügel einen Offensivspieler haben wollte, der die Defensive durch Dribblings aufbrechen kann und sich nicht auf beiden Außenbahnen offensiv nur auf die Außenverteidiger verlassen wollte.

Espanyols fehlender Zugriff

Diese Szene steht sinnbildlich für das Defensivverhalten von Espanyol. Es waren stets viele Spieler in Ballnähe, doch war man viel zu selten wirklich eng am ballführenden Spieler. Neymar reichte in dieser Situation ein simpler Doppelpass mit Arda Turan und er hatte extrem viel Platz, gerade dafür, dass sechs Gegenspieler in seiner unmittelbaren Nähe standen. Dadurch gab es natürlich an anderen Stellen viel Räume, da dort dann die Spieler von Espanyol fehlten. So waren in dieser Situation beispielsweise Rafinha und Messi relativ unbewacht. Bei einem sehr aggressiven Pressing wäre das noch verständlich, weil man da mit möglichst vielen Spielern den Ball jagt, doch Espanyol war zwar quantitativ präsent, störte aber qualitativ viel zu wenig. So konnte Neymar hier fast schon unbedrängt einen Ball in Richtung Rafinha spielen. Das Zuspiel missglückte zwar, doch durch einen Patzer von Torhüter Pau konnte Rafinha dennoch das 4:0 erzielen.

Fazit

Der FC Barcelona zeigte das erhoffte dominante Spiel. Man war offensiv sehr aktiv, kam zu vielen guten Möglichkeiten und traf fünfmal. Darüber hinaus wirkte die gesamte Mannschaft sehr stabil, was an dem gut funktionierenden Pressing lag, das auch offensiv seinen Nutzen hat, wie man beim Treffer zum 2:0 sehen konnte. Espanyol konnte Barça praktisch nichts entgegensetzen und fiel lediglich durch viele Fouls auf. Defensiv war man zwar immer irgendwo in der Nähe des Balles, doch man ging nicht energisch genug auf den ballführenden Spieler und ließ diesem zu oft zu viel Zeit und zu viel Raum, was dazu führte, dass man fünf Gegentore kassierte.

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