FCBEscola: Barça schlägt seine Wurzeln jetzt auch in Russland

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Der FC Barcelona hat am 2. Mai dieses Monats weitere Zukunftspläne in Bezug auf den Ausbau des internationalen Images und der globalen Jugendförderung enthüllt: Bereits vergangene Woche hatten wir über die Errichtung von zwei Barça-Fußballschulen in den Vereinigten Staaten von Amerika und Nigeria berichtet. Dass die katalanische Tradition die Pfeiler des Erfolges auf die eigene Jugend setzt, dürfte jedem Culé bekannt sein. Nun soll auch Russland in den Genuss von Barças Trainingssystem aus La Masia gelangen, während die Katalanen das ein oder andere Talent in der osteuropäischen Metropole hervorlocken oder entdecken werden. Der WM-Gastgeber wird somit künftig eines von 16 Ländern, in denen die Blaugranas auf die Suche nach verheißungsvollen Jungspunden gehen

#22

Die Nummer 22 symbolisiert weder die Rücknummer von Sommerneuzugang Aleix Vidal, noch das Datumskürzel des diesjährigen Copa-del-Rey-Finales: Um weiterhin als globale Marke anzuwachsen, hatte der amtierende Meister aus Spanien vor einigen Wochen den Bau von zwei sportlichen Ausbildungsstätten außerhalb Barcelonas angekündigt. Mit Charlotte, der größten Stadt des US-amerikanischen Bundesstaats North Carolina, und Lagos, der bevölkerungsreichsten Stadt Afrikas, konnte Barça zwei wirtschaftlich relevante Standpunkte für sich gewinnen. Zusätzlich zu den bereits in über 16 verschiedenen Ländern bestehenden FCBEscolas hat der FC Barcelona am ersten Montag im Mai den Bau einer weiteren Schule in Moskau und die Organisation eines Fußballcamps in Sotschi angekündigt. Insgesamt wird der Futbol Club Barcelona also die Anzahl seiner Sport- und Bildungseinrichtungen auf 22 erhöhen.  

Iñaki Andreu, der FCBEscola-Projektleiter ist für die Projekte innerhalb Europas und Afrikas zuständig und findet für den Standort in Russland lobende Worte: „Abgesehen davon, dass es einen riesigen potenziellen Markt besitzt, erweckt die Tatsache, dass Russland die Weltmeisterschaft 2018 ausrichten wird, eine besondere Leidenschaft für das Spiel im gesamten Land, daher ist es für uns eine ideale Zeit, um vor Ort zu sein.“

Fortlaufend ergänzt Andreu: „Unser Ziel ist es, die Barça-Methodik auf die bestmöglichste Art und Weise zu integrieren, um somit einen hohen Grad an Entwicklungsqualität des russischen Projektes zu garantieren, ohne dabei auf unsere eigenen Standards zu verzichten oder die Bedürfnisse des russischen Marktes zu ignorieren.“ Laut Plan soll die Moskauer Schule noch im September dieses Jahres ihre Pforten für 200 Kids öffnen.

Die Beziehung zwischen der FCBEscola und Russland begann bereits im letzten Sommer. Damals gab es im Zeitraum vom 12. Juni bis zum 19. August 2015 ein Camp in Sotschi, welches 6 bis 13-jährigen Jungs und Mädchen ermöglichte, unabhängig von ihrem fußballerischen Können an dem Event teilzunehmen. Laut dem Klub war das Camp ein voller Erfolg, der nicht zuletzt auf die hohen Qualitätsstandards zurückzuführen war. Den reibungslosen Ablauf konnten zudem sowohl die Teilnehmer als auch die lokale Presse bestätigen.                       

2015: Iñaki Andreu – der FCBEscola-Projektleiter für die internationalen Projekte:

https://www.youtube.com/watch?v=nVulgTKxj24

Katalanisches Flair in Osteuropa

Ende des Jahres fanden innerhalb des Vereins diverse Gespräche statt, die als Ergebnis die Planung der Projekte in Moskau und in Sotschi konstatierten. Die verantwortlichen Projektleiter kommentierten dies enthusiastisch: „Seit dem Anbeginn der Projekte haben wir gesehen, wie groß das russische Interesse an Barça ist und dass es in Moskau ein großes Potenzial für Wachstum gibt.“

Fußball gehört in Russland zu den beliebtesten Sportarten. 1960 konnte die damalige sowjetische Nationalmannschaft die Europameisterschaft für sich gewinnen.  Auch wenn seither die ganz großen internationalen Erfolge ausblieben, sind Namen wie Andrei Arschawin oder Dmitri Loskow manch einem Sport-Enthusiasten bekannt. In den letzten Jahren hat im Besonderen ein Klub aus der Premjer-Liga durch seine mehrfache Teilnahme an der Champions League auf sich aufmerksam gemacht. In der laufenden CL-Saison schaffte es der 1925 gegründete Verein Zenit Sankt Petersburg sogar zum wiederholten Mal in das Achtelfinale, in dem die Mannschaft von Trainer André Villas-Boas das Hin- und Rückspiel gegen den portugiesischen Meister aus Lissabon verlor.

Dass Barça jetzt die Fühler jenseits der eigenen vier Wände in Richtung des flächenmäßig größten Erdstaates ausstreckt, zeigt primär, wie relevant es in einer schnelllebigen Zeit der Internetkultur ist, das eigene Standing auch in der Realität weltweit auszubreiten und ständig zu verbessern. Der FC Barcelona schlägt dadurch zwei Fliegen mit einer Klappe: Der Bekanntheitsgrad wird gesteigert und die interkulturelle Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Alter, wird weiterhin als ein Teil der Vereinsphilosophie über Kataloniens Grenzen hinausgetragen. Ein Nebeneffekt bestünde dann wohl auch in der Chance, eine bislang eher einseitige Spielkultur im nordöstlichen Eurasien aus dem Winterschlaf zu wecken und gegebenenfalls zu renovieren. Die Rondotechnik, ein optimaler First Touch und ein variables Spielsystem könnten durchaus einen Einfluss auf die gesamte Fußballideologie in Russland ausüben.

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