Wie ein Aufstieg von Gimnàstic de Tarragona dem FC Barcelona helfen könnte

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Die meisten Culés bekommen gerade noch mit, wer in der Primera División ungefähr wo steht. Spätestens seit dem Abstieg der Barça B fehlt den meisten jedoch komplett der Bezug zur Segunda División. Dort mischt aber derzeit der Club Gimnàstic de Tarragona, meist einfach nur Nàstic genannt, ganz oben mit und könnte im Falle eines Aufstiegs durchaus ein nützlicher Partner des FC Barcelona werden.

Probleme der Spielerintegration in die erste Mannschaft

Der FC Barcelona und der RCD Espanyol sind seit jeher die einzigen katalanischen Vereine, die nahezu konstant in der Primera División spielen dürfen. Alle anderen Klubs aus der Region können nur kurzzeitige Ausflüge nach ganz oben vorweisen. Das stellt sich nicht als offenkundiges Problem dar, doch könnte ein weiterer katalanischer Verein unter Umständen von größerer Bedeutung für den FC Barcelona sein.

In besonderer Hinsicht kann man dabei an die Jungendförderung des Vereins denken, die letztendlich ja dazu führen soll, dass eigene Talente es schaffen, sich in der ersten Mannschaft des FC Barcelona durchzusetzen. Schwierigkeiten bereitet dabei aber der große Leistungsunterschied zwischen der Barça B und dem A-Team – besonders jetzt nach dem Abstieg der B-Mannschaft in die dritte Liga. Nur die talentiertesten Spieler schaffen es, ohne Umschweife ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft zu werden. Für alle anderen bleibt nur der Ausweg einer Leihe, um Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln zu können. Ein Partner unweit der eigenen Haustür könnte dieses leidige Thema vereinfachen und beiden Parteien Vorteile bringen.

Auf Leihbasis unterwegs sind derzeit Cristian Tello, Martín Montoya, Alen Halilović und Alex Song. Letzterer wird hier selbsterklärend vernachlässigt. Während Tello eher auf höherem Niveau unterwegs ist, wurde Montoyas Leihe zu Inter vorzeitig beendet, sodass dieser nun bei Betis gelandet ist. Der junge Halilović kam für ein Jahr bei Sporting Gijón unter; wichtiger Aspekt bei seiner Leihe war, dass es ein La-Liga-Team wird, damit der die Abläufe und Spielweisen der Gegner in Spanien kennenlernen kann. Ein nicht zu vernachlässigender Punkt im Vergleich zu Leihen in andere Ligen. Die Differenzen zwischen der Segunda División B und der Primera División sind beachtlich; ein Wiederaufstieg der Barça B ist nicht in Sicht und so kann man dieses Problem nicht ignorieren.

Wohin mit den Talenten?

Wenn man bedenkt, dass großartige Talente wie Sergi Samper sich in der dritten Liga nicht dauerhaft weiterentwickeln können, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sich der FC Barcelona ein Konzept überlegen muss, um diese Talente bestmöglich zu fördern. Denn genau diese Förderung und nicht die Leistung der zweiten Mannschaft steht ja bei den Katalanen im Vordergrund. Zuletzt begann Barça deshalb schon, vielversprechende Spieler zu verkaufen, wobei sie sich eine Rückkaufoption sicherten. Finanztechnisch ist dies nur kurzfristig sinnvoll – sollte der Spieler überzeugen, muss der FC Barcelona tiefer in die Tasche greifen, als wenn er beispielsweise einen Teil der Gehaltskosten bei einer Leihe übernommen hätte. Und zuerst verliehene Spieler könnte man später immer noch verkaufen, wenn es nicht für den FC Barcelona reichen sollte.

Ein Partner aus der eigenen Region sollte die Leihverhältnisse etwas unkomplizierter gestalten können, als sie derzeit sind. Der RCD Espanyol kommt momentan aufgrund der vielseitigen Differenzen nicht in Frage. Deshalb hoffte man unter den Culés in der vergangenen Saison schon auf den Girona FC – doch dieser scheiterte knapp und unglücklich am Aufstieg. Während Girona in dieser Spielzeit nach aktuellem Stand nur geringe Chancen auf den Aufstieg hat, macht sich Gimnàstic de Tarragona sehr gut. Sie stehen zurzeit auf Platz 3 der Tabelle. Zur Erinnerung: Die ersten beiden steigen direkt auf, während Platz 3 bis 6 in Play-offs den dritten Aufsteiger ausspielen. Ein direkter Aufstiegsplatz ist für Nàstic durchaus in Reichweite; man muss aber auch sagen, dass es nach hinten wie immer sehr eng ist und man bei Punktverlusten viele Plätze verlieren kann.

Gimnàstic de Tarragona als vielversprechende Lösung

In seiner Vergangenheit schwankte Nàstic meist zwischen der Segunda División A und der Segunda División B und spielte früher auch längere Zeit nur in der Tercera División. 2006/07 war ihre einzige Erstligasaison in den vergangenen 50 Jahren. Dort erreichte man nur einen 20. Platz und musste direkt wieder absteigen. Zugegeben, die gute Positionierung kommt etwas überraschend, stieg Nàstic doch erst letzten Sommer auf. Doch ihnen deshalb automatisch eine Kurzlebigkeit im Falle eines Aufstiegs anhängen sollte man nicht; Eibar beweist uns als viel krasserer Außenseiter momentan das Gegenteil. Anzumerken ist noch, dass Nàstic durchaus attraktiven Fußball spielen kann, dessen Fokus auf der Offensive liegt und mit einem starken Pressingverhalten verbunden ist. Auch ganz gute Umstände.

Für die Spieler persönlich hätte eine Leihe zu Nàstic ebenfalls einen ganz anderen Stellenwert als in eine andere Region. Mit dem Zug fährt man in etwa einer Stunde von Barcelona nach Tarragona, mit dem Auto braucht man auch nicht viel länger. Man könnte also den Schritt umgehen, seine heimatliche Umgebung komplett aufzugeben, was für einen Menschen in so jungem Alter durchaus ein wichtiger Faktor sein kann.

Nicht verschweigen darf man natürlich, dass auch Gimnàstic de Tarragona mit einem intensiven Leihverhältnis mit dem FC Barcelona einverstanden sein muss. Dafür spricht, dass die Spieler durchaus die Qualität hätten, dem Verein spielerisch weiterzuhelfen. Zudem kann Barça die Konditionen für solche Leihen günstig gestalten, sodass Nàstic die Gehaltskosten nicht allein tragen muss. Bleibt mit Spannung abzuwarten, wie die Saison in der Segunda División weiterverläuft. Vielversprechend wäre ein Aufstieg der Katalanen allemal.

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