Stürmerstar Lionel Messi verletzt: Welche Alternativen hat der FC Barcelona nun?

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Beim Spiel zwischen dem FC Barcelona und Atlético Madrid (1:1) mussten Lionel Messi und Sergio Busquets verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Wie der Verein nun mitteilte, wird der Argentinier voraussichtlich drei Wochen ausfallen. Für Luis Enrique stellt sich nun also die Frage, wie er seine Nummer zehn in dieser Zeit ersetzen soll. Die Option, die er schlussendlich wählen wird, sollte nach Möglichkeit auch direkt eine passende sein, da nun drei komplizierte Auswärtsspiele bei Sporting Gijon, Borussia Mönchengladbach und Celta Vigo anstehen.

Positionsgetreuer Wechsel im 4-3-3

Die wohl naheliegendste Option für Luis Enrique ist, Messi positionsgetreu zu ersetzen, sodass sich möglichst wenig an der sonstigen Struktur der Mannschaft und es eigenen Spiels ändert. Auf dem rechten Flügel können Arda Turan, Denis Suárez, Rafinha und laut eigener Aussage auch Paco Alcácer spielen. Aleix Vidal spielte beim FC Sevilla auf dieser Position, doch es scheint unwahrscheinlich, dass er Messi ersetzen wird, da er merklich nicht das größte Vertrauen von Luis Enrique genießt. Sergi Roberto spielte letzte Saison im Bernabéu auf dem rechten Flügel, ist aber mittlerweile der Stamm-Rechtsverteidiger, weshalb er wohl ebenso nicht als Messi-Ersatz in Frage kommt.

(Anmerkung: Sollte Busquets nicht ausfallen, könnte er anstelle von André Gomes spielen.)

Arda Turan spielte gegen Alavés und nach Messis Auswechslung gegen Atlético Madrid auf dessen Position, konnte aber beide Male nicht überzeugen. Seine bisher besten Spiele machte er auf dem linken Flügel. Auf dem rechten Flügel scheint er nicht allzu gut zurechtzukommen. Andererseits ist es natürlich schwierig, einen Spieler nur an zwei Spielen zu messen, speziell wenn beim ersten die ganze Mannschaft unter ihren Möglichkeiten blieb und Arda Turan im zweiten Spiel gegen die wohl beste Defensive der Welt spielte. Nichtsdestotrotz scheint dem Türken diese Position nicht zu liegen, vielleicht auch deshalb, weil es besser zu seinem Spiel passt, wenn er invers spielen und mit seinem starken Fuß zum Tor ziehen kann. Darüber hinaus fehlt ihm gegen dichte Defensiven auch ein wenig das Tempo, was immer wieder hilfreich ist, um defensive Teams aufzubrechen. Diese Tatsache legt nahe, einen der anderen drei Spieler, die auf dieser Position spielen können, gegen Sporting Gijon aufs Feld zu lassen. Gegen Gladbach und Celta Vigo, beides Mannschaften, die hoch pressen, könnte Turan wiederum eine durchaus gute Wahl sein, da seine Ballsicherheit gegen pressende Teams hilfreich ist. So könnte er der Mannschaft in diesen Spielen helfen, das Pressing des Gegners zu umspielen und dann in Kontersituationen zu kommen.

Rafinha hat schon des Öfteren auf dem rechten Flügel bei Barça gespielt und seine Sache ordentlich gemacht. Gegen Leganés spielte er eine ähnliche Position, wenn auch ein Stück weit defensiver als eine Art rechter Wing-Back. Er machte seine Sache in diesem Spiel sehr gut und da er auch schon zuvor auf dieser Position ordentliche Leistungen zeigte, scheint es gut möglich zu sein, dass Luis Enrique ihm das Vertrauen schenkt.

Eine weitere Option hat Luis Enrique mit Denis Suárez. Der junge Spanier hat schon vergangene Saison bei Villarreal auf beiden Flügeln überzeugen können und fast ausschließlich dort gespielt. Von seinem Spielerprofil her passt er zwar prinzipiell bei Barça besser auf den linken Flügel, doch seine Zeit beim gelben U-Boot hat bewiesen, dass er auch von rechts seine Stärken gut zur Geltung bringen kann. Ob er das auch bei den Blaugranas kann, wird Luis Enrique einschätzen müssen. Denis Suárez auf dieser Position eine Chance zu geben, wäre eine interessante Entscheidung und könnte Luis Enrique auch dabei helfen zu sehen, wie flexibel der neue Mann denn nun wirklich ist. 

Bei seiner Vorstellung sprach Paco Alcácer davon, dass er auch auf dem Flügel spielen könne. Nominell ist er eigentlich ein klarer Stürmer, der seine Stärken am und im Sechzehner hat. Ob er in der Lage ist, kompakte Defensiven von außen aufzubrechen, ist schwer zu sagen, vor allem da er erst zwei Spiele für Barça absolviert hat. Im Moment scheint es eher unwahrscheinlich, dass er auf einer ungewohnten Position den Vorzug vor drei Spielern erhält, die mehr Erfahrung auf dieser speziellen Position und/oder im gesamten Spielsystem der Blaugranas haben.

Umstellung auf ein 3-4-3

Gegen Leganés stellte Luis Enrique auf ein 3-4-3 um, was nun auch eine Option sein könnte, um Messis Ausfall zu kompensieren. Sollte zudem auch Busquets verletzt ausfallen, würde sich das 3-4-3 anbieten, da dieses System eine höhere Kompaktheit und Absicherung gegen Konter bietet, was gerade auswärts von großem Vorteil sein könnte.

Barca 343

(Anmerkung: Sollte Busquets nicht ausfallen, könnte er anstelle von André Gomes spielen.)

Was die Spieler angeht, die Messi ersetzen könnten, ändert sich durch den Wechsel der Formation im Prinzip nichts. Jedoch würde die Wahrscheinlichkeit, dass Paco Alcácer Messi ersetzt, steigen, wenn Luis Enrique tatsächlich auf ein 3-4-3 umstellen sollte. Dadurch, dass die beiden Wing-Backs viel mit nach vorne gehen, würden diese die meiste Zeit des Spiels für die Breite im Angriff sorgen, wodurch die drei Stürmer überwiegend recht zentral spielen könnten. Dadurch würde Alcácer näher am gegnerischen Tor stehen als im 4-3-3 und man würde seine Stärken besser zur Geltung bringen. Selbstredend würde er dennoch einige Male im Spiel nach außen ausweichen, doch im Vergleich zum 4-3-3 wäre sein Einsatz im 3-4-3 wahrscheinlicher und wohl auch geeigneter.

Arda Turan, Rafinha und Denis Suárez könnten auch diese Rolle ausfüllen, zudem aber auch als (rechter) Wing-Back auflaufen. Dass sie den linken Wing-Back geben werden, ist eher unwahrscheinlich, weil es dadurch schwerer werden würde, auf eine Viererkette umzustellen. Rafinha hat schon bewiesen, dass er diese Position gut ausfüllen kann, während Arda Turan und Denis Suárez die Voraussetzungen für diese Rolle mitbringen, zumindest offensiv. Gegen den Ball haben beide ihre Schwächen, doch im Spiel nach vorne ist ihnen das Ausfüllen dieser Rolle sicherlich zuzutrauen.

Fazit

Sollte Luis Enrique das System nicht umstellen wollen, wird er sich wohl zwischen Arda Turan, Rafinha und Denis Suárez entscheiden. Arda Turan hatte einen guten Start in die Saison und Luis Enrique scheint ihm aktuell zu vertrauen, weshalb durchaus eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür spricht, dass er gegen Gijon auf dem rechten Flügel starten wird. Rein objektiv wären Rafinha oder Denis Suárez aber vielleicht die bessere Wahl.
Sollte neben Messi auch Busquets ausfallen, so wäre das 3-4-3 eine gute Option, weil man wie schon gegen Leganés besser gegen Konter abgesichert wäre. Während im 4-3-3 oftmals nur die beiden Innenverteidiger zurückbleiben, hätte man im 3-4-3 immer drei Verteidiger, die absichern, was es für den Gegner schwerer machen würde, zu kontern. Dies wäre gerade durch das Fehlen von Messi und Busquets sehr wichtig, da beide sehr ballsicher sind und ihr Fehlen die Konteranfälligkeit erhöht. Eine erhöhte Kompaktheit wäre daher sicherlich hilfreich. Allerdings ist noch nicht bekannt, ob Busquets ausfallen wird oder nicht. Mit ihm wäre ein 3-4-3 zwar ebenfalls möglich, aber weniger “notwendig”. Sollte Busquets ausfallen, dürfte er, wie schon gegen Altético Madrid, von André Gomes ersetzt werden, der seine Sache am Ball sehr gut machte, gegen den Ball aber noch das eine oder andere Problem hatte.

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