Man mag es von einem kurzsichtigen betriebswirtschaftlichen Kalkül aus teilweise nachvollziehen können. Zumal es vorläufig ja umsatzmäßig zu funktionieren scheint (siehe Fernsehverträge). Aber diese kurzfristige Perspektive zehrt von Ressourcen, die die Gesellschaft kostenlos bereitstellt und und die irgendwann aufgebraucht sind, da der Verein seine sozialen und kulturellen Funktionen nur noch so weit wahrnimmt, als sie kurzfristig umsatzsteigend sind.
Ich habe Samstag Liverpool vs Tottenham gesehen. Das Stadion war für englische Verhältnisse totenstill. Anfield Road!! In einem Spiel gegen den Tabellenzweiten!! Ich habe zwischendurch mal ein paar MInuten Ballbesitzdauer mitgezählt, es ging munter hin und her, 10 Sekunden Ballbesitz an einem Stück war schon ungewöhnlich, 30 Sekunden gab es nur einmal. Ich hoffe, dieses System, dem der fußballerische Erfolg nur zweitrangig ist, fährt irgendwann auch wirtschaftlich gegen die Wand.