FC Granada gegen FC Barcelona: Spielanalyse

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Vor zwei Wochen Real Madrid mit 1-0 geschlagen und nun fast auch dem FC Barcelona Punkte geklaut, der FC Granada befindet sich aktuell in sehr guter Verfassung und ist dabei sich im Abstiegskampf freizuschwimmen. Dies bekamen wie erwähnt auch die Mannen von Barça zu spüren, welche sich voll reinhängen mussten, um beim Tabellenvierzehnten mit 2-1 gewinnen zu können.

Jordi Roura rotierte vor dem wichtigen Champions League-Hinspiel beim AC Mailand, was zu folgender Aufstellung führte:

Einwechslungen

37. Alba für Adriano

60. Tello für Sànchez

72. Iniesta für Pedro

Taktik und Spielweise von Granada

Die Gastgeber begannen in einem 4-4-2-System, in welchem sie mit zwei Viererketten vor dem eigenen Tor verteidigten. Ihr Ziel war es, wie es meistens gegen Barcelona der Fall ist, die Räume im Zentrum eng zu machen. Zudem waren sie darauf aus auch zwischen den Ketten keine Lücken entstehen zu lassen, da dann immer die Gefahr besteht durch Lochpässe “geknackt” zu werden. Dieses Ziel konnten sie aber nicht gut in die Tat umsetzen. Es klafften stellenweise große Lücken im andalusischen Defensivverbund, wodurch Barcelona insgesamt zu sehr vielen guten Aktionen durch Lochpässe kam. Dass hieraus keine Tore entstanden sind, lag an Alexis Sànchez, an einer Abseitsposition von Pedro und an einem guten Tackling seitens Granada. Insgesamt war es also relativ glücklich aus Sicht der Gastgeber, dass man sich durch diese Fehler in der Defensive kein Gegentor fing.

Ein weiterer Fehler der Gastgeber war es, den Außenverteidigern zu viel Platz zu geben. Granada verschob sehr ballorientiert und verlagerte oft fast die komplette Defensive auf die Ballseite. Dadurch war es für Barcelona ein Leichtes die durchstartenden Außenverteidiger steil zu schicken, da diese enorm viel Platz vor sich hatten. Die Außenverteidiger von Granada zogen einfach zu weit ins Zentrum und achteten gar nicht auf den jeweiligen Rückraum. Dies führte zu einigen guten Hereingaben von Dani Alves und auch zu einem sehr gefährlichen Schuss von Adriano. Aber letztlich wurden auch diese Fehler nicht durch ein Gegentor bestraft.

Ansonsten zeigte Granada eine sehr engagierte Leistung und war darum bemüht die katalanischen Gäste früh zu stören. Insgesamt gelang es Barcelona aber gut sich aus diesem Pressing zu befreien und nach vorne zu spielen. Lediglich an der eigenen Chancenverwertung und auch an Granadas Torhüter Toño scheiterten die Katalanen regelmäßig. Blicken wir nun auf die Gegentore von Granada: Der Ausgleich kam nicht nur zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, als er vier Minuten nach der Halbzeit fiel, er war auch in vielerlei Hinsicht unnötig. Fàbregas erhält kurz vor dem Strafraum zu viel Platz, was dazu führt, dass er sich den Ball zurecht legen und dann genau durch die vor ihm befindliche Gasse schießen kann. Toño, der den Ball spät sieht, lässt ihn unglücklich nach vorne abprallen – wo Messi steht und nur noch einzuschieben braucht. Man hätte Fàbregas schon früher stören müssen, damit dieser gar nicht erst zum Schuss kommt und natürlich kann auch Toño diesen Schuss besser abwehren.

Das 2-1 fiel durch einen Freistoß, weshalb wir uns hier nicht das Tor vornehmen, sondern die Entstehung von eben jenem Freistoß. Kurz vor dem eigenen Strafraum erobert Granada den Ball zurück, verliert ihn dann aber mehr als leichtfertig an Thiago. Dieser macht nur einen Schritt und wird dann komplett unnötig gefoult, obwohl er sich gerade mit dem Rücken zum Tor befand und sich on jenem wegbewegte. Es bestand also keinerlei Not, Thiago zu foulen. Es war schlicht und ergreifend ein dummes Foulspiel, was letztlich zu der insgesamt auch verdienten Niederlage führte.

Offensiv war Granada in der ersten Halbzeit bemüht und wurde auch einige Male gefährlich. Dies lag vor allem daran, dass sie die Außenverteidiger von Barcelona gut zu bespielen wussten. Relativ früh im Spiel passte Adriano bei einem Einwurf nicht auf, wodurch Granada in den Strafraum flanken konnte. Dort wiederum passte Dani Alves nicht auf Nolito auf, der mit seinem Schuss an Víctor Valdés scheiterte. Kurz darauf traf Garanada dann. Wieder passte Adriano auf links nicht auf, wieder kam die Flanke in die Mitte, wieder war Alves zu weit von Nolit weg und diesmal wurde es auch bestraft. Nolito legte quer und Ighalo traf zur Führung der Heimmannschaft.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit kam Granada noch einige Male in Barcelonas Strafraum, wo es auch gefährlich zu werden schien, aber einen Schuss auf das Tor brachten sie nicht mehr zustande. Richtig abgemeldet war die Offensive von Granada dann im zweiten Durchgang. Barcelona hatte alles im Griff und ließ die Heimmannschaft nicht mehr zum Zug kommen. Dies änderte sich aber in den letzten fünf Minuten. Barcelona machte zu viele Fehler und ließ Granada zu oft fast ungehindert an den Strafraum kommen, flanken und hineindribbeln. Dies führte dazu, dass die Gastgeber noch zu zwei Kopfbällen kam, die Valdés halten musste und zu einem Schuss, der an das Außennetz ging.

Taktik und Spielweise von Barcelona

Wie bereits erwähnt rotierte Barcelona wegen dem anstehenden Champions League Spiel beim AC Mailand. Dies führte dazu, dass Jordi Alba, Andrés Iniesta und Carles Puyol nur auf der Bank saßen. Für sie spielten Adriano, Thiago und Javier Mascherano. Alba kam aber nach 37 Minuten in die Partie, da Adriano wegen leichten Beschwerden ausgewechselt wurde. Trotz dieser Rotationsmaßnahmen und auch den verletzungsbedingten Ausfällen von Xavi und David Villa war Barcelona über die gesamte Partie das klar dominante Team. Im ersten Durchgang kam man zu einigen sehr guten Chancen, scheiterte aber an sich selbst oder eben an Granadas Schlussmann Toño. Alexis Sànchez scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position, Lionel Messi konnte den Ball nicht über die Linie drücken, Adriano verzog knapp und die Hereingaben von Alves konnten auch nicht zu einem Torerfolg genutzt werden

Im zweiten Durchgang ging es dann genauso weiter, nur dass Barcelona nun auch die Tore machte. Zu den beiden weiter oben schon beschriebenen Toren kamen noch zwei Treffer, welche aber beide wegen Abseits zurückgepfiffen wurden. Einmal lag der Linienrichter richtig, das andere Mal falsch, was natürlich sehr bitter für die Katalanen war, da man ansonsten schon kurz nach dem Ausgleich in Führung gegangen wäre. Letztlich war dieser Fehler aber nicht weiter relevant, da man das Spiel dennoch für sich entscheiden konnte.

Defensiv wirkte Barcelona im ersten Durchgang nicht durchgängig konzentriert genug, was vor allem für die Außenverteidiger galt. Adriano ließ zweimal viel zu leicht die Flanke zu und Alves stand im Zentrum schlicht falsch, was zu einer guten Chance und einem Tor für Granada führte. Im zweiten Durchgang war das insgesamt deutlich besser, schließlich kam Granada bis zur 85. Minute nicht mehr ernsthaft gefährlich vor den Kasten von Víctor Valdés. In diesen letzten fünf Minuten wackelte Barcelona aber gewaltig und hatte Glück bei einer Chance nicht den Ausgleich zu kassieren; der Ball ging ans Außennetz. Zudem ließ man Granada zu leicht in den Strafraum flanken, so dass sie noch zu zwei Kopfballchancen kamen, welche Valdés aber vor kein Problem stellten.

Letztlich gewinnt Barcelona verdient beim FC Granada. Die Katalanen taten sich vom Ergebnis her schwerer als es eigentlich der Fall war, verpassten es aber nach dem 2-1 nachzulegen und den Sack zuzumachen. Barcelona war darauf bedacht den Ball sicher in den eigenen Reihen laufen zu lassen und die Uhr herunterlaufen zu lassen, was ihnen aber nicht souverän gelang. Gewonnen haben die Katalanen am Ende dennoch und das aufgrund der 85-minütigen Dominanz auch durchaus verdient. Granada zeigte eine couragierte Leistung und war vor allem gegen Ende auch selbst noch sehr gefährlich. Folgen weiterhin solche Leistungen, wird diese Mannschaft wohl nicht absteigen.

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