Spielanalyse | CD Leganés – FC Barcelona: Arbeitssieg in Madrid

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Nach der Länderspielpause und vor dem Topspiel in Valencia nächste Woche, ging es für den FC Barcelona nach Madrid zu CD Leganés. Ein Sieg hätte den Vorsprung auf Real und Atlético Madrid auf elf Punkte ausgebaut, was die Brisanz des Madrider Derbys erhöht hätte. Zu dieser erhofften Situation kam es schließlich auch, wenngleich die Blaugranas nicht glänzten. Dennoch war man die dominantere und bessere Mannschaft, die verdient die drei Punkte einfahren konnte.

Spielverlauf

Barça war von der ersten Minute an die spielbestimmende Mannschaft und war die meiste Zeit in Ballbesitz. Allerdings schaffte man es nicht, die Defensive von Leganés unter zu großem Druck zu setzen. Dies lag unter anderem auch daran, dass Ernesto Valverde wie schon im letzten Spiel gegen Sevilla, auf Paco Alcácer setzte und dadurch auf mehr Breite im eigenen Offensivsspiel verzichtete. Die Blaugranas griffen dennoch viel über außen an, was durch die beiden lauffreudigen Außenverteiidger Jordi Alba und Nélson Semedo möglich war. Doch durch die fehlenden Außenstürmer genügte dies nicht, um Leganés’ Defensive genügend auseinander zu ziehen und somit Räume im Zentrum zu schaffen. Daher versuchten es die Gäste auch immer wieder durch die Mitte, wo gerade Andrés Iniesta und Lionel Messi für Ideen und schnelle Kombinationen sorgen sollten, was sie allerdings nur teilweise schafften. Insgesamt war das Offensivspiel zu ungenau, was dazu führte, dass der Underdog sehr oft die Pässe abfangen konnte und zumindest den Versuch von Entlastung in Form von schnellen Gegenangriffen starten konnte.
Das 1:0 war dann auch spielentsprechend eine Art Gewaltakt – ein Schuss von Paco Alcácer aus extrem spitzen Winkel wurde zu einem tückischen Flatterball, den Cuellar nur abklatschen lassen konnte. Luis Suárez bedankte sich mit dem Führungstor. Dieses Tor sorgte allerdings nicht dafür, dem Offensivspiel der Katalanen mehr Schwung zu verleihen. Stattdessen ließ das 1:0 die Gastgeber erstarken, die nun viel bessere Konter fuhren und insgesamt besser im Spiel waren, was das aktive Spiel mit dem Ball angeht. Barça verlor vermehrt Bälle und im Gegensatz zu vorher ließ auch das eigene Pressing nach, wodurch sich Leganés des Öfteren dem Tor von Marc-André ter Stegen nähern konnte. Was Leganés sich vorwerfen lassen muss, ist die Tatsache, dass sie in dieser Phase nur zu einem wirklich gefährlichen Abschluss kamen, den ter Stegen aber souverän abwehren konnte. Ansonsten spielten die Gastgeber bis zum Strafraum recht gefällig, ließen beim letzten Ball allerdings die Genauigkeit vermissen, was nicht zuletzt auch am Zweikampfverhalten der katalanischen Defensive in den entscheidenden Zonen lag.
Nach der Pause erlangte Barça die Kontrolle über das Spiel zurück und erzielte dann in der 60. Minute das vorentscheidende 2:0. Es reichte nach einem langsamen Spielaufbau ein schneller Doppelpass zwischen Alcácer und Messi, sodass die Defensive von Leganés ausgehebelt war. Selbst die Parade von Cuellar war letztlich nutzlos, da die Gastgeber zu ballorientiert verteidigten und gleich zwei Barça-Spieler im Rückraum komplett frei standen, was zum Tor durch Luis Suárez führte. In der Folge war das Spiel praktisch gelaufen, wenngleich ter Stegen noch einmal stark parieren musste, um den Anschlusstreffer zu verhindern. Kurz vor Schluss erzielte dann Paulinho noch das 3:0, nachdem der Ball nach einer kurzen, hektischen Phase den Weg zu ihm fand.

Erneut ein 4-4-2

Valverde setzte wie gegen Sevilla auf ein 4-4-2 mit Alcácer und Suárez vorne. Messi agierte recht tief und zentral, um das Zentrum nicht verwaisen zu lassen. Allerdings hatte dies ebenso erneut den Nachteil, dass man die Defensive des Gegners nicht genügend entzerren konnte. Die Breite im Spiel wurde lediglich von den Außenverteidigern erzeugt, was aber nicht ausreicht, um den nötigen Platz im Zentrum zu erzeugen. Hätte man zudem noch Außenstürmer, so wäre Leganés gezwungen gewesen, mit weiteren Mittelfeldspielern auf den Außenbahnen zu verteidigen, was wiederum Platz im Strafraum für Barças Mittelfeldspieler erzeugt hätte. Aktuell scheint es so, als müsste Valverde in jedem Spiel einen Kompromiss eingehen. Nach dem Doppelpack von Alcácer gegen Sevilla, war es verständlich, dass er erneut auf ihn setzte und erneut ging diese Taktik auf. Trotzdem bestehen weiterhin Möglichkeiten, das Spiel zu optimieren, gerade was die Kombination von Breite im Spiel und Durchschlagskraft angeht. Allerdings sollte man Spiele nach einer Länderspielpause nie zu hoch bewerten.

Fazit

Valverde schafft es weiterhin, seine Mannschaft kompakt einzustellen. Zudem spielt sie weiterhin ordentlich, lässt aber immer noch die absolute Durchschlagskraft und das flüssige Spiel bis in die Spitze vermissen. Nächste Woche steht nun der nächste große Test gegen den direkten Verfolger Valencia an und das auch noch ohne Gerard Piqué. Es wird interessant zu sehen sein, wie Valverde dieses Spiel angeht. Wird er erneut auf ein 4-4-2 setzen oder doch lieber mehr Breite im Offensivspiel gegen Valencia verwenden? Die taktische Flexibilität ist jedenfalls ein Punkt, den man an seiner bisherigen Arbeit durchaus positiv herovrheben kann.

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