Wer kommt? Wer geht? Die Kaderplanung des FC Barcelona ist im vollen Gange

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Durch die Länderspielpause bekamen Trainer Ronald Koeman und der neue Präsident Joan Laporta zum ersten Mal die Gelegenheit, in Ruhe über die Planung für die nächste Saison zu diskutieren. Bei Barça gibt es viele Baustellen und Fragezeichen. Wie werden die einzelnen Mannschaftsteile aussehen und welche Auswirkung hat die Entscheidung Messis auf die neue Saison?

Nach anstrengenden Monaten mit vielen Spielen und einer verschobenen Präsidentschaftswahl nutzte der FC Barcelona die Länderspielpause, um die Planungen für die kommende Saison zu besprechen und voranzutreiben. Trainer Ronald Koeman gab schon vor der Länderspielpause auf einer Pressekonferenz diesbezüglich ein Statement ab, dass man sich in den zwei Wochen endlich zusammensetzen werde: “Wir werden über das Team sprechen und welche Neuverpflichtungen gebraucht werden.”

Kontinuität auf der Trainerposition

Koeman selbst möchte als Trainer von Barça weitermachen und betont öffentlich immer wieder, dass sein Vertrag noch bis zum Sommer 2022 läuft. Laporta respektierte die Arbeit des ehemaligen Bondscoachs zu jeder Zeit und erklärte zuletzt im Zuge seiner Amtseinführungsrede, dass Koeman sein Vertrauen genieße.

Durch die guten Leistungen der Mannschaft in letzter Zeit konnte der Niederländer überzeugen und seinen Posten zementieren – auch wenn es noch keine öffentlichen Aussagen Laportas gibt, dass Koeman zu 100 Prozent über den Sommer hinaus Coach der Blaugrana bleiben wird, so deutet derzeit alles drauf hin, dass bei Barça Kontinuität auf der Trainerposition herrschen wird.

So gilt es nun, gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen und den Kader allmählich zu planen – denn es gibt haufenweise Baustellen und Fragezeichen im Kader der Katalanen.

Gehaltseinsparung durch Jugendkeeper

Marc-André ter Stegen, der seinen Vertrag im vergangenen Oktober bis 2025 verlängerte, bleibt die klare Nummer eins im Tor der Katalanen. Auf der Back-up-Position soll es aber zu einer Änderung kommen. Neto soll bei einem passenden Angebot abgegeben werden, um sein Gehalt einzusparen – und weil der Brasilianer unzufrieden mit seiner Rolle ist und wechseln möchte und dem Klub das schon in der Vergangenheit mitgeteilt hat.

Koeman zieht es daher in Betracht, die Torhütertalente von Barça B hochzuziehen. Iñaki Peña und Arnau Tenas würden um den zweiten Platz in der Torhüter-Hierarchie der Blaugrana kämpfen.

Auf der Suche nach einem neuen Linksverteidiger

Die bevorstehende ablösefreie Verpflichtung von ManCity-Innenverteidiger Eric Garcia ist ein offenes Geheimnis. Doch es kann sich mehr tun in der Innenverteidigung, denn Samuel Umtiti steht auf der Verkaufsliste ganz oben. Die Katalanen suchen zudem noch nach einem neuen Linksverteidiger, da man mit Junior Firpo unzufrieden sein soll.

David Alaba vom FC Bayern München wäre als vielseitig einsetzbarer Spieler für beide Positionen die Idealbesetzung, ist aber auch zu teuer für die klammen Kassen Barças. Mateu Alemany, der neue starke Mann unter Laporta, soll Medienberichten zufolge Valencia-Kapitän José Gayá auf seinem Zettel für die Linksverteidigung der Blaugrana haben. Alemany kennt den 25-Jährigen von seiner Zeit als Sportdirektor der Fledermäuse. Auch Juan Miranda, aktuell an Betis ausgeliehen, könnte künftig den Back-Up hinter Alba geben – wie Barça seine Entwicklung einschätzt, ist aber nicht überliefert.

    Etwaige Neuverpflichtungen in der Abwehr sind aber davon abhängig, ob Junior Firpo und Samuel Umtiti den Verein verlassen – Barça sucht Käufer für die beiden Akteure. Auch die Zukunft von Clément Lenglet beim FC Barcelona ist unsicher. Bei einem passenden Angebot wäre man sicherlich nicht unbedingt abgeneigt, den 25-Jährigen gehen zu lassen, der bei Ronald Koeman zwischenzeitlich seinen Stammplatz verloren hatte und in dieser Saison immer wieder durch abstruse Aussetzer in negativer Hinsicht auf sich aufmerksam machte.

    Bekommt Koeman seinen Wunschspieler für das Mittelfeld?

    Im Mittelfeld fordert Koeman immer noch einen physischen Box-to-Box-Mittelfeldspieler, sein Favorit ist Georginio Wijnaldum vom FC Liverpool. Bereits in der letzten Sommer- und Wintertransferperiode wollte der 58-Jährige seinen ehemaligen Schützling aus der niederländischen Nationalmannschaft nach Katalonien lotsen. Durch seinen auslaufenden Vertrag ist der Champions-League-Sieger von 2019 ablösefrei. Die neue Vereinsführung der Blaugrana ist vom 30-jährigen Mittelfeldmotor aber nicht vollends überzeugt, besonders deshalb, weil sich Ilaix Moriba in den letzten Wochen und Monaten bei den Profis etabliert hat und genau die Rolle Wijnaldums ausfüllt. 

    Die Frage, die man sich im Verein nun stellt, lautet: Benötigt es den Liverpool-Akteur überhaupt noch, wenn man in Moriba einen sehr talentierten und wesentlich günstigeren La-Masia-Youngster mit diesem Profil im Kader hat?

    Erster Verkaufskandidat im Mittelfeld ist derweil Philippe Coutinho, der derzeit seine Knieverletzung in Brasilien behandeln lässt und womöglich gar nicht mehr für Barcelona auflaufen wird – jedenfalls in dieser Saison. Coutinho hat keine Zukunft mehr bei Barça, Abnehmer werden händeringend gesucht.

    Auch Miralem Pjanic hat bei Koeman kaum eine Zukunft, doch der Bosnier möchte sich eigenen Aussagen zufolge bei der Blaugrana durchsetzen – der Sommerneuzugang von Juventus Turin denkt gar nicht dran, die Katalanen nach nur einer Saison bereits zu verlassen.

    Angebote für die beiden Spieler und den zur Zeit an den FC Getafe ausgeliehenen Carles Aleña werden entgegengenommen und bewertet. Das Stammmittelfeld, bestehend aus Sergio Busquets, Frenkie de Jong und Pedri, ist dagegen unverkäuflich und wird für die nächste Saison bestehen bleiben – oder eben durch Wijnaldum ergänzt werden.

    Haaland-Transfer von Messis Entscheidung abhängig

    Die Planung der Offensive ist von einer Entscheidung geprägt: bleibt Kapitän Lionel Messi bei Barça? Die Treffen zwischen La Pulga und dem neuen Präsident Laporta werden entscheidend sein, ob der argentinische Weltstar dem FC Barcelona erhalten bleibt oder nicht. Wie auch immer die Entscheidung des sechsmaligen Weltfußballers ausfällt, möchte Koeman für die nächste Saison einen neuen Stürmer verpflichten. Ganz oben auf der Wunschliste steht der von vielen Klubs umgarnte Erling Haaland. 

    Haalands Berater Mino Raiola und sein Vater Alf-Inge waren am Donnerstag sogar zu ersten Sondierungsgesprächen in Barcelona. Dass sich Barça den Norweger aber diesen Sommer leisten kann, ist ziemlich unwahrscheinlich angesichts der eine Milliarde Schulden, die den Klub plagen. Zudem steht Haaland gemäß BVB-Sportdirektor Zorc gar nicht erst zum Verkauf. 2022 würde seine Ausstiegsklausel allerdings “nur” 75 Mio. betragen – ein wesentlich erschwinglicherer Betrag für Barcelona.

    So rücken die im Sommer ablösefreien Angreifer Memphis Depay von Olympique Lyon und Sergio Aguero von Manchester City in den Fokus. Depay ist der ausdrückliche Wunschtransfer Koemans, auch ihn wollte der Niederländer schon vor der Saison verpflichten, als man sich mit Depay und Lyon einig war, der Transfer aber an den Regularien La Ligas scheiterte, da Barças Gehaltsausgaben zu hoch waren.

    Für kommenden Sommer hat La Liga die Gehaltsobergrenze des FC Barcelona sogar um 35 Mio. herabgesetzt, es wird also noch schwieriger werden, teure Stars wie Wijnaldum, Aguero, Alaba oder Depay zu verpflichten – auch wenn diese ablösefrei sind.

    Auf Laporta, Alemany und Co. kommt in den nächsten Monaten bei der Kaderplanung somit noch einiges an Arbeit zu.

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    Patryk Kubocz / Alex Truica

    Patryk Kubocz
    Patryk Kubocz
    Redakteur für Barçawelt. Student der osteuropäischen und journalistischen Geschichte.
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