Der nächste Gegner im Fokus: Paris Saint Germain

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Dass die Losfee die Begegnung PSG – FC Barcelona festgelegt hat, wurde von Culés weitgehend freudig aufgenommen, zumal das Rückspiel im Camp Nou stattfindet. Dabei läuft es für den Club, der allein für diese Saison 300 Mio. Euro vom Kronprinzen Katars zur Verfügung gestellt bekam, bisher in allen Wettbewerben sehr gut. In der heimischen Liga ist man souverän Tabellenführer, im Pokal gehört man zu den letzten acht Mannschaften und nach dem Gruppensieg in der Champions League konnte man auch den FC Valencia aus dem Turnier werfen. Auf Letzteres soll sich auch unser Rückblick beziehen. Zur Erinnerung: Paris hatte auswärts mit 2:1 gewonnen, so dass nun auch Valencia auf zwei Tore angewiesen war.

Spielverlauf PSG – FC Valencia

Die erste Halbchance gab es für Paris. Dabei kam Javier Pastore nach einem Freistoß zum Abschluss, allerdings traf er nur die Beine des Verteidigers (4‘). Valencias erste Möglichkeit wurde durch einen Pass auf Jonas bereitet, doch Alex klärte, bevor dieser den Ball kontrollieren konnte. Nach der folgenden Ecke flog der Volleyschuss des freien Jonas ins Nichts (8‘). Nach einer wunderschönen Kombination brachte dann Roberto Soldado den Ball das erste Mal aufs Pariser Tor. Doch die Direktannahme aus 15 Metern stellte Salvatore Sirigu nicht vor Probleme (15‘). Lange musste man warten, bis wieder etwas Erwähnenswertes passierte: Jonas kam nach Pass in den Rücken der Abwehr erneut zu einem Abschluss, doch verschoss klar (33‘). Auch die letzte Chance der Halbzeit gehörte Jonas, dessen Distanzschuss Sirigu abprallen lassen musste, woraus Valencia aber keinen Nutzen zog (45‘). Damit ging es ohne echte Großchance auf irgendeiner Seite in die Pause.

Ähnlich wie die ersten 45 Minuten ging es auch nach Wiederanpfiff weiter. Doch dann war plötzlich der Ball im Tor der Pariser: Jonas hatte kurzzeitig ein paar Zentimeter zu viel Platz und zog aus knapp 20 Metern einfach ab. Sirigu kam zwar noch mit den Fingerspitzen an den Ball, konnte dessen Flugrichtung aber nicht mehr entscheidend ändern (55‘). Gefährlich für Valencia wurde ein Steilpass für Lavezzi, doch Torhüter Guaita war schnell genug, außerhalb seines Strafraums zu klären (65‘). Gleich darauf kam der Stürmer aber wirklich an den Ball: Der eingewechselte Gameiro dribbelte auf den Strafraum zu, ein Verteidiger stoppte ihn, konnte aber nicht kontrollieren, wo der Ball hinflog. Nun ja, er flog zu Ezequiel Lavezzi, der erst gegen den Keeper und danach mit dem Knie ins Tor schoss (66‘). Weitere Höhepunkte hatte das Spiel nicht zu bieten. PSG gewann also mit einem Gesamtscore von 3:2.

Statistik

Tore: 1(0) – 1(0)

Ballbesitz: 41% – 59%

Schüsse (aufs Tor): 8(7) – 8(4)

Ecken: 4 – 13

Fouls: 11 – 19

Abseits: 3 – 1

Spielweise und Taktik

Das Spiel war wahrlich keines für Feinschmecker, sprich, es gab kaum nennenswerte Aktionen, was aber durchaus im Interesse von PSG sein konnte. Die Hauptstädter mussten bekanntlich ohne Superstar Ibrahimović auskommen und setzten in einem 4-4-2 auf folgende Personalien: Sirigu sollte das Tor hüten. Dabei wirkte er nicht immer völlig sicher, bei dem Gegentor war er allerdings so gut wie machtlos. Thiago Silva und Alex wurden als Innenverteidiger aufgeboten und machten ihre Sache sehr gut. Da die beiden Viererketten sehr eng standen, bekamen sie es mit einigen Flanken zu tun, die sie aber allesamt entschärften. Die Außenpositionen bekleideten Maxwell und Jallet. Letzterer wurde verletzungsbedingt Mitte der ersten Halbzeit durch Van der Wiel ersetzt. Allesamt machten sie in der Abwehr kaum Fehler und hielten sich offensiv weitgehend zurück. Eine Reihe weiter vorne machten Matuidi und Thiago Motta das Zentrum sehr eng. Auch hier waren beide offensiv sehr zurückhaltend und dichteten in der Defensive den Raum vor dem Strafraum völlig ab. Ebenso hatte auf der rechten Seite Clément Chantôme hauptsächlich Aufgaben im Verteidigen und machte ein unauffälliges, aber gutes Spiel. Ganz anders agierte Javier Pastore auf der linken Seite. Gerade in der ersten Halbzeit wurden viele Angriffe über ihn gespielt und er rückte regelmäßig als eine Art dritter Stürmer auf. Insgesamt war Pastore einer der Besten aufseiten von PSG. Als Stürmer wurden Lucas und Lavezzi aufgeboten. Dabei spielte Letzterer auf der linken Seite klar weiter vorne als Lucas. Dieser sollte wohl das Bindeglied zwischen Mittelfeld und Lavezzi darstellen. Im Gegensatz zu seinem Kollegen ist dem Brasilianer bis auf ein paar Dribblings aber kaum etwas gelungen.

Die meisten Angriffe von PSG liefen über die linke Seite, da dort auch der aktive Pastore sein Unwesen trieb. Zu Beginn des Spiels probierten es die Pariser häufig selbst mit einem Spielaufbau, beschränkten sich aber schon während des ersten Durchganges zusehends auf Konter. Grund dafür kann sein, dass Valencia bei geordneter Defensive sehr kompakt stand und ihren Gegner mit einem guten Pressing zu Ballverlusten oder zumindest zu einem Rückzug zwang. Mit Kontern wollte man die Defensive also lieber ungeordnet erwischen. Das klappte nicht häufig, aber der glückliche Ausgleichstreffer entstand aus einer solchen Situation. Und was machte PSG, wenn die Spanier einmal ihre Defensivformation gefunden hatten? Nun, im Angriff versuchten sie, das Spiel möglichst schnell zu machen und etwas Unordnung reinzubringen. Weiterhin sah man übermäßig viele Einzelaktionen der Akteure. Ein weiterer Lösungsansatz gegen die kompakte Defensive waren in den Strafraum gechippte Bälle, allerdings wurde auch das nie richtig gefährlich.

Deswegen – und da man auch ohne Tor weiterkommen konnte – beschränkte man sich bald auf das Verteidigen. Zwei engstehende 4er-Ketten ließen Angriffe durch die Mitte praktisch nicht zu. Im Gegenzug musste man die Flügel freigeben, wodurch es einige Flanken gab. Doch hier passten im Strafraum alle gut auf und es wurde eigentlich auch alles sicher geklärt. Auf ein Pressing mit dem Ziel der Balleroberung verzichtete Paris, allerdings stellten zwei oder drei Spieler häufig schon sehr früh die Passwege der Gegenspieler zu. Trotz dieses Abwehrbollwerks gelang es einem schnell schaltenden Jonas mit einem sauberen Schuss aus der Distanz die Führung zu erzielen. Daraufhin gab es einen taktischen Wechsel.

Nachdem die Einwechslung von Van der Wiel noch positionsgetreu war, kam direkt nach dem ersten Treffer Gameiro für Thiago Motta ins Spiel. Dieser machte die letzte halbe Stunde auf zweite Sturmspitze, Lucas spielte nach wie vor etwas weiter hinten. Pastore musste daraufhin seinen Offensivdrang zügeln, da man im Mittelfeld ja nur noch zu dritt war. Letztendlich verhalf Gameiro dann dazu, dass bei einem Konter – was nach wie vor die bevorzugte Angriffsform war – der Ausgleich fiel. In der 83. Minute entschied sich PSG dann, das Ergebnis nur noch zu halten. Mit Lucas verließ wieder ein Stürmer das Spielfeld, Sakho kam quasi als fünfter Verteidiger und gesellte sich nach links zu Maxwell, der allerdings ein Stückchen vorrückte. Einzig Pastore machte jetzt im offensiven Mittelfeld noch Druck, ansonsten schaukelte Paris das Unentschieden locker zum Schlusspfiff.

Der FC Barcelona muss sich also wahrscheinlich erneut mit dem Knacken einer starken Verteidigung abgeben und gleichzeitig auf die Konter achten. Da die Strafe von Ibrahimović gemildert wurde, wird er nun im Hinspiel nicht nur auf der Tribüne sitzten – wo er bekanntlich nicht alle seine Stärken ausspielen kann –, sondern auf dem Platz tätig sein. Es bleibt abzuwarten, wie Vilanova seine Strategie wählt und inwieweit man aus dem Hinspiel in Mailand lernen konnte.

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