Vorschau | Barcelona vs. Ferencváros: Pflichtübung gegen Spiel des Lebens

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Für den FC Barcelona ist das Champions-League-Auftaktspiel gegen Ferencváros Budapest nur eine Pflichtübung vor zwei Kracherspielen, für die Ungarn allerdings die lang ersehnte Rückkehr auf die große Bühne. Die Vorschau zum Spiel.

Vermeintlich leichter Aufgalopp für den FC Barcelona vor zwei Knallerspielen: Am Dienstagabend empfängt Barça den Meister Ungarns, Ferencváros Budapest, zur ersten Partie in der Gruppe G der Champions League.

Die Gefahr besteht, dass die Katalanen den Gegner auf die leichte Schulter nehmen und nicht mit 100-prozentigem Fokus an die Sache rangehen, schließlich steht schon am Samstag der Clásico gegen Real Madrid bevor (16 Uhr, Camp Nou), ehe am nächsten Mittwoch dann das zweite Champions-League-Spiel ansteht, und was für eines: Barça gastiert am 2. Spieltag bei Juventus Turin.

 

 

Zwei wahre Kracherduelle und wegweisende Spiele, Ferencváros davor zu schlagen mutet also wie eine lästige Pflichtaufgabe an. Doch auch diese muss unbedingt gewissenhaft erledigt werden. Trainer Ronald Koeman ist merklich darum bemüht, den Fokus hoch zu halten und Gedanken an die kommenden beiden schwergewichtigen Gegner gar nicht erst aufkommen zu lassen. Denn sonst besteht die Gefahr, dass die Mannschaft Ferencváros unterschätzt. “Wir glauben nicht, dass es ein leichtes Spiel wird”, so Koeman auf der Pressekonferenz. Gedanken an den Clásico verbietet er sich dabei vehement. “Der Samstag ist heute nicht wichtig. Wichtig ist, eine starke Mannschaft aufzustellen und das Spiel zu gewinnen.”

Fraglich ist, wie diese angesichts der durchgehenden englischen Wochen aussehen könnte. Schonung sei gemäß Koeman ausgeschlossen, “wir denken nicht daran, Leute für den Samstag zu schonen”, beteuerte der Coach der Blaugrana. Eine gewisse Rotation ist aber natürlich trotzdem nötig, um die Spieler frisch und fit zu halten. Da Jordi Alba weiterhin noch nicht im Kader steht, stellt sich die Frage, ob Koeman Sergiño Dest erneut auf links aufbietet, oder ob er Junior Firpo mal die Chance gibt. Dann könnte Dest auch als Rechtsverteidiger beginnen, sodass Sergi Roberto eine Pause bekäme.

 

Pjanic als Kandidat für die Startelf

Gut möglich ist ebenso, dass Sergio Busquets und/oder Frenkie de Jong mal pausieren dürfen, Miralem Pjanic wäre der erste Ersatzmann für einen der beiden. Auch Carles Aleña (noch ohne Einsatz in dieser Saison) oder Riqui Puig (kam zu einem Kurzeinsatz gegen Getafe) scharren dahinter mit den Hufen.

Dass zumindest Pjanic starten wird, gilt als wahrscheinlich, vor der Partie in Getafe hatte Koeman angesprochen auf den Bosnier erklärt: “Bei dem Terminplan, den wir vor uns haben, wird er seine Einsatzzeit sicherlich bekommen.”

Umstellungen könnte es auch in der Offensive geben. Zu erwarten ist, dass Philippe Coutinho wieder auf der Zehn ran darf, nachdem er in Getafe nur auf der Bank Platz nahm, auch Ansu Fati könnte den am Wochenende schwachen Ousmane Dembélé verdrängen. Die Kernfrage ist aber sicherlich: Gönnt Koeman Lionel Messi angesichts der anstehenden schweren Spiele gegen Madrid und Juve eine Pause? Am ehesten kann La Pulga noch in dieser Partie eine Verschnaufpause bekommen – mit Blick auf die zurückliegenden WM-Qualifikationsspiele Argentiniens und Messis schwache Leistung in Getafe könnte er diese durchaus gebrauchen.

Ferencváros’ Rückkehr nach 25 Jahren

Für Barça ist die Partie am Dienstag nur eine Pflichtaufgabe, für Ferencváros derweil das Spiel des Jahres – wenn es nicht sogar für viele Akteure der Ungarn das Spiel des Lebens ist. Alleine schon die Qualifikation für die Champions League ist ein echter Meilenstein für den ungarischen Rekordmeister, schließlich spielte Ferencváros 25 Jahre lang nicht mehr in der Königsklasse – die letzte Teilnahme datiert aus der Saison 1995/96.

Erfahrungen mit dem ungarischen Rekordchampion (31 Titel) hat Barça in Pflichtspielen bisher keine machen können, vor langer Zeit gab es jedoch sechs Freundschaftsspiele zwischen den beiden Klubs, das letzte datiert aus dem Jahr 1977. Apropos vor langer Zeit: Drei mehr als bekannte Akteure der Blaugrana spielten früher für Ferencvárosi TC, wie der ungarische Traditionsklub eigentlich heißt. Die Rede ist von den drei ungarischen Barcelona-Legenden Zoltán Czibor, Sándor Kocsis und László Kubala – einem der größten Barça-Spieler aller Zeiten.

 

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
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