Ex-Barça-Spieler im Fokus: Kann Alexis Sánchez bei Arsenal endlich sein Talent entfalten?

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Bei der zweiten Ausgabe von „Ex-Barça-Spieler im Fokus” widmen wir uns einem ganz besonderen Talent: Alexis Sánchez. Nachdem wir uns zunächst mit Pedros Werdegang beim FC Chelsea London auseinandergesetzt haben, soll es diesmal um den Weg des Chilenen gehen. Hat er beim FC Arsenal London endlich sein Glück gefunden und kann sein Talent frei entfalten? Wir haben uns seine Lage genau angesehen. 

Alexis Sánchez’ Anfang beim FC Barcelona: Verletzungen werfen den Chilenen zurück

In der Spielzeit 2010/11 hat Alexis Sánchez mit starken Leistungen bei Udinese auf sich aufmerksam machen können. Damals noch als ‘Neuner’ neben Antonio di Natala aufgestellt, vermochte er nicht nur bei den Katalanen das Interesse zu wecken. Als Stammspieler bei Udinese konnte Sánchez insgesamt 33 Einsätze in der Liga und im Pokal verbuchen. Dabei hat er insgesamt 12 Tore erzielen und elf weitere Tore vorbereiten können. Diese und auch die Leistungen in der Nationalmannschaft, insbesondere bei der Weltmeisterschaft im Jahr 2010, sorgten dafür, dass Mannschaften wie Real Madrid, Manchester City und auch der FC Barcelona auf ihn aufmerksam wurden.

Für eine Summe von 26 Millionen Euro (laut transfermarkt.de) wechselte Alexis Sánchez zum FC Barcelona und es hat sich damals vor allem die Frage gestellt, wer für ihn weichen wird. Pedro und David Villa zeigten in der vorigen Spielzeit exzellente Leistungen und haben immens wichtige Tore für das Double bestehend aus Liga und Champions League beigesteuert. Aufgrund der Prominenz von David Villa war man daher eher der Meinung, Pedro werde seinen Stammplatz verlieren. Die Ablösung in der Stammformation gestaltete sich aus Sicht des Chilenen in der Saison 2011/12 allerdings komplizierter als gedacht. Obwohl Sánchez in der italienischen Liga nur ein einziges Spiel verletzungsbedingt verpasst hat, musste er beim FC Barcelona in seiner Premierensaison gleich 17 Spiele aussetzen. Der Scheinbeinbruch von David Villa im Dezember im Halbfinale der Klubweltmeisterschaft begünstigte Sánchez aber im Kampf um einen Stammplatz, weshalb er an der Seite von Pedro fortan als gesetzt galt. Und dennoch: Spieler wie Isaac Cuenca oder Cristian Tello wurden von der Barça B in die erste Mannschaft hochgezogen und kamen in dieser Saison auch des Öfteren zum Einsatz. Damit nahmen sie den etablierten Kräften durchaus Zeit auf dem Platz.

Sánchez kam in seiner ersten Spielzeit für das katalanische Spitzenteam dennoch zu 41 Einsätzen – eine starke Zahl, wenn man sich die Anzahl der Spiele vor Augen führt, die er verletzungsbedingt verpasst hat. In seinen 2620 Spielminuten erzielte Sánchez 15 Tore  und sechs weitere Tore bereitete er vor. Pedro dagegen kam bei seiner Spielzeit von 2720 Minuten auf insgesamt 13 Toren und acht Torvorlagen.

Zu Zeiten von Vilanova und ‘Tata’ Martino: Etwas zwischen Unglück und Glückseligkeit

Es war durchaus interessant, wie sich das Kapitel Alexis und der FC Barcelona in der folgenden Spielzeit entwickeln würde. Pep Guardiola verließ den FC Barcelona und Tito Vilanova übernahm das Zepter. Auffällig war, dass Sánchez weiterhin Probleme plagten, um endgültig in das Team zu finden. Unter Pep Guardiola konnte er sich noch öfter in Richtung Zentrum bewegen. Anders sah es dagegen unter dem neuen Coach aus, unter Vilanova agierte der FC Barcelona nämlich deutlich positionsgebundener. Die Außenstürmer waren nun seltener in den gefährlicheren Regionen vorzufinden, sodass sie auch seltener zum Abschluss kamen. Ein Umstand, welcher Sánchez nicht wirklich zugutekam. Zudem fehlte er auch in dieser Spielzeit nicht selten verletzungsbedingt, was sicherlich seinen Rhythmus störte. Auf der anderen Seite standen letztlich aber immerhin 46 Einsätze zu Buche. Verwunderlich ist allerdings, dass – obwohl fünf Einsätze mehr als im Vorjahr – er in dieser Spielzeit insgesamt acht Minuten weniger gespielt hat. In diesen 2612 Minuten traf er elf Mal und bereitete 13 Tore vor. Pedro dagegen konnte zwei Scorerpunkte weniger verbuchen, doch durfte er circa 700 Minuten länger spielen bei “nur” 45 Einsätzen (!).

Alexis Sánchez hat Probleme gehabt, beim FC Barcelona Fuß zu fassen. Und auch die Culés fingen an, an dem Chilenen zu zweifeln, der zuvor bei Udinese und in der Nationalmannschaft mit herausragenden Leistungen auf sich aufmerksam machen konnte.

Als Gerardo ‘Tata’ Martino das Amt des Barça-Trainers zur Spielzeit 2013/14 übernahm, weil Tito Vilanova gesundheitlich nicht mehr in der Lage war, die Mannschaft zu führen, besserten sich die Statistiken bei Sánchez. Die Offensivspieler agierten nun nicht mehr positionsgebunden und konnten aufgrund ihrer nun vorhandenen Freiheiten wesentlich zielstrebiger agieren, auch wenn die Hinrunde unter ‘Tata’ Martino FC Barcelona ergebnistechnisch hinter jener der Vorsaison zurückblieb. Zwar brach man, wie auch in der Vorsaison, in der Rückrunde ein, doch galt Sánchez als einer der Gewinner dieser Barça-Mannschaft, der sich ausgehend von seinen Leistungen durchaus einen Stammplatz verdient hätte. Allerdings kam es anders als erwartet. Trotz seiner 21 Tore, 17 Torvorlagen, 51 Einsätzen und den damit verbundenen 3410 Spielminuten erhielt der Chilene keine Stammplatzgarantie. Es war schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass er bei Barça nicht mehr glücklich werden würde. Immerhin standen mit Neymar, der im Sommer verpflichtet worden war, und Luis Suárez, der im nächsten Sommer verpflichtet werden sollte, zwei Spieler bereit, die früher oder später ohnehin die beiden verbliebenen Plätze einnehmen würden. Darüber im Klaren sah Sánchez wie auch Pedro nach der Saison 2014/15 nur eine Möglichkeit, sein Talent zur Entfaltung kommen zu lassen: Es musste ein Wechsel her.

Wechsel zu Arsenal London: Wie hat sich Alexis Sánchez seitdem entwickelt?

Alexis Sánchez hat während der Weltmeisterschaft in Brasilien im Jahr 2014 schon gezeigt: Er kann mehr und – vor allem – er will mehr! Insbesondere mehr Einsatzzeit. Daher wechselte er nach der Weltmeisterschaft zu Arsenal. Und prompt entwickelte er sich unter Arsène Wenger zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Teams. Neben Mesut Özil war er in der Saison 2014/15 womöglich der wichtigste Spieler in den Reihen von Arsenal London. Es verwundert daher nicht, dass er in insgesamt 52 Spielen zum Einsatz kam (4321 Einsatzminuten) und 25 Mal einnetzte. Auch hat er 12 weitere Tore vorbereiten können. Alexis Sánchez ist nun endlich Stammspieler und von seiner Freude am Spiel konnte sich jeder ein Bild machen. Wie ein Führungsspieler hat er die Mannschaft tragen können und war in seiner Premierensaison defensiv als auch offensiv nicht mehr wegzudenken. Im Finale des FA-Cups hat Sánchez beim 4:0-Sieg über Aston Villa sogar ein Tor und eine Torvorlage beitragen können. Das war allerdings noch nicht das Ende der Erfolgsserie: In der Copa América bezwang Alexis Sánchez mit Chile Lionel Messis Argentinien im Finale im Elfmeterschießen.

In der Spielzeit 2015/16 geht die Erfolgsgeschichte von Alexis Sánchez mit Arsenal London weiter, auch wenn Arsenal wieder einmal in der entscheidenden Phase der Saison eingebrochen ist, nachdem vielversprechende Ergebnisse eingefahren worden waren. So hat Alexis Sánchez in bisher 33 Spielen mitwirken können (2590 Einsatzminuten). In diesen Partien erzielte Sánchez bis dato zehn Tore und konnte elf weitere vorbereiten. Beim Community Shield gegen Chelsea am 2. August 2015 war er allerdings nicht im Kader; Arsenal London gewann das Finale mit 1:0.

Es ist also unverkennbar, dass Alexis Sánchez bei Arsenal London endlich das fand, was er jahrelang beim FC Barcelona vergeblich gesucht hatte: Einsatzzeit. Der Chilene hat bisher nicht enttäuscht und überzeugt regelmäßig mit guten Leistungen. Vermutlich ist ein wesentlicher Faktor hierbei auch, dass Sánchez bei Arsenal im Vergleich zur Barça-Zeit weniger häufig verletzt ist und in einem besseren Rhythmus gefunden hat.

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