Noten | Griezmann aktiv und unglücklich, Lenglet schläfrig, Messi als Gamechanger

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Beim 5:2-Erfolg des FC Barcelona gegen Real Betis konnte Antoine Griezmann endlich einmal wieder überzeugen, während Lionel Messi letztlich das Spiel entschied. Clément Lenglet erwischte hingegen einen gebrauchten Tag. Die Spielerkritik und Noten.

Marc-André ter Stegen

Marc-André ter Stegen stand nach überstandener Knieverletzung erstmals in dieser Saison wieder in der Liga auf dem Platz. Der deutsche Schlussmann zeigte zwei starken Paraden nach Eckbällen der Béticos, war bei den Gegentreffern jedoch machtlos. Der 28-Jährige hatte insgesamt deutlich weniger zu tun als unter der Woche gegen Dynamo Kiew und war mit dem Fuß gewohnt souverän. Barçawelt-Punkte: 7

Sergi Roberto

Sergi Roberto bekam den Vorzug vor Sergiño Dest. Anfangs agierte der Katalane recht unauffällig und war defensiv nicht immer sattelfest. Die Flanke zum zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer fälschte der 28-Jährige unglücklich ab. Offensiv kam von Roberto die meiste Zeit nicht viel – bis zur Schlussphase: in der 82. Minute bereitete er Messis Tor mit einem wunderschönen Hackenpass vor, ehe er kurz darauf auch die Vorlage zu Pedris 5:2 per flacher Flanke vors Tor gab. Der Konkurrenzkampf mit Dest, er nimmt Fahrt auf und scheint Roberto zu motivieren. Barçawelt-Punkte: 7

Gerard Piqué

Gerard Piqué wirkte sicherer als sein Nebenmann, mit dem die Kommunikation nicht immer zu stimmen schien. Der Abwehrchef war in der Luft gewohnt stark, jedoch nicht wie sonst mit langen Pässen am Spiel nach vorne beteiligt. Beim Gegentor zum 3:2 rückte Piqué weit raus an die Außenlinie, wo er den öffnenden Pass auf Álex Moreno jedoch nicht verhindern konnte. Dann entwischte ihm Loren Moron, den er eigentlich deckte. Barçawelt-Punkte: 5

Clément Lenglet

Der Franzose erwischte keinen guten Tag im Trikot der Blaugrana. Er wirkte schläfrig und seine Positionierung war nicht immer ideal, so ließ er teilweise recht große Lücken zu Piqué. Beim 1:1 reagierte er etwas zu langsam und orientierte sich nicht an Torschütze Sanabria im Zentrum, der allerdings auch aus der Tiefe des Raumes kam. Beim zweiten Gegentor sah der französische Nationalspieler noch schlechter aus, als er gegen Vorlagengeber Álex Moreno nicht in den Zweikampf kam und diesen viel zu leicht an sich vorbeilaufen lassen musste. Insgesamt kein sehr stabiler Auftritt des 25-Jährigen. Barçawelt-Punkte: 3

Jordi Alba

Bekam stellenweise sehr viel Platz auf der Außenbahn und nutzte diesen mit vielen offensiven Läufen, von denen die meisten aber zu nichts Zählbarem führten. Seine beste Offensivaktion war die Vorlage für den Treffer von Antoine Griezmann zu Beginn der zweiten Hälfte, auch wenn die Hereingabe für Lionel Messi gedacht war. Defensiv spielte Alba solide, wenn auch insgesamt nicht überragend. Barçawelt-Punkte: 6

Sergio Busquets

Zeigte gegen Betis mal wieder eine bessere Leistung. Busquets stand defensiv sicher und hatte auch nach vorne hin gute Aktionen, ohne jedoch große Akzente setzen zu können. Dass er in der Rückwärtsbewegung, wenn der Gegner schnell umschaltet, massive Probleme hat, sah man aber beispielsweise beim Ausgleich zum 1:1. Insgesamt erlaubte sich der Nationalspieler diesmal aber keine Fehler. Barçawelt-Punkte: 6

Frenkie de Jong

Auffällig waren in diesem Spiel andere, Barças zentrale Mittelfeldspieler hielten sich eher zurück. Der Niederländer zeigte sich einmal mehr recht offensiv und versuchte sich mit einigen langen Bällen in die Spitze. Mit seinem wohl besten Pass an diesem Nachmittag schickte Frenkie de Jong Alba in den freien Raum auf dem linken Flügel, wonach der Linksverteidiger anschließend das 2:1 vorbereitete. Ansonsten konstant und solide, aber auch nicht sehr auffällig. Das musste er aber auch nicht sein. Barçawelt-Punkte: 6

Pedri

Der 17-Jährige spielte dieses Mal nominell auf dem linken Flügel, rückte aber immer wieder in den Halbraum ein. Pedri fing relativ unauffällig an, steigerte sich im Verlauf der Partie aber zunehmend. Barças neues Mittelfeldjuwel wurde nach unauffälligem Start in Durchgang zwei deutlich aktiver, war an mehr Offensivaktionen beteiligt und beendete den Abend mit seinem ersten Ligator für die Blaugrana. Insgesamt war jedoch zu sehen, dass sich Pedri im Zentrum wohler fühlt als auf dem Flügel. Barçawelt-Punkte: 7

Ousmane Dembéle

Auch Dembélé agierte anfangs unauffällig, zeigte aber einige gute Dribblings und brachte den FC Barcelona mit 1:0 in Führung. Beim Tor verzögerte der Franzose schön und ließ Álex Moreno mit einer Finte stehen, ehe er den Ball unhaltbar in die Maschen drosch – hier zeigte er all sein Potential in einem Spielzug. Im Folgenden kam der 23-Jährige zu keinen Abschlüssen mehr, bis er in der 57. Minute eine Ablage von Messi aufs Tor brachte. Dort konnte Aissa Mandi den Ball nur mit der Hand abwehren, was zu Barças zweitem Elfer an diesem Tag führte. Dembélé durfte in Messis Abwesenheit auch die Ecken der Katalanen übernehmen, wobei er diese jedoch alles andere als gut ausführte. Barçawelt-Punkte: 7

Ansu Fati

Fati erwischten einen starken Start und war zu Beginn an allen Offensivaktionen der Gastgeber beteiligt. In der 5. Minute war er aufmerksam und fing einen Pass der Betis-Hintermannschaft ab, den er anschließend auf Griezmann zurücklegte, der damit die erste gute Möglichkeit der Partie hatte. In der 6. und 9. Minute hatte Fati selbst zwei gute Torabschlüsse, Ersterer ging jedoch am langen Pfosten vorbei, während Claudio Bravo den zweiten aus spitzem Winkel parierte. Später holte der 18-Jährige wie schon in der Champions League gegen Juventus Turin einen Elfmeter heraus. In der Halbzeit musste der spanische Nationalspieler verletzungsbedingt in der Kabine bleiben – wie sich herausstellte, erlitt Ansu Fati eine Knieverletzung. Barçawelt-Punkte: 6

Antoine Griezmann

In der Abwesenheit Messis durfte Griezmann auf seiner Paradeposition als hängende Spitze anfangen – jedenfalls legte er so seine Rolle aus. Dabei zeigte der Franzose seinen besten Auftritt im Trikot des FC Barcelona seit langem. Er positionierte sich immer wieder gut zwischen den Linien und agierte dort umsichtig und als sehr guter Ballverteiler. Dadurch bereitete der Weltmeister auch das 1:0 seines Nationalmannschaftskollegen Ousmane Dembélé vor. Griezmann kam jedoch auch immer wieder zu guten Abschlussmöglichkeiten, allein in den ersten 26 Minuten dreimal, wobei keiner der Schüsse auf das Tor von Claudio Bravo ging (zwei gingen am langen Pfosten vorbei, während einer den Außenpfosten touchierte). So aktiv sah man Griezmann selten. In der 33. Minute sollte der Torfluch des Franzosen gebrochen werden, doch der 29-Jährige scheiterte mit einem schwach geschossenen Elfmeter an Bravo. In der zweiten Hälfte kam Griezmann dann doch noch zu seinem Treffer. Dieser Auftritt macht Mut. Barçawelt-Punkte: 8

Lionel Messi

Kam zur Halbzeit für Ansu Fati in die Partie und drückte dieser sofort seinen Stempel auf. Messi wurde zum Gamechanger und umgehend zum Fixpunkt in Barças Offensivbemühungen. La Pulga gab dem Angriffsspiel neue Impulse, nachdem es gegen Ende der ersten Hälfte etwas eingeschlafen war. Am 2:1 war er indirekt beteiligt, als er die Hereingabe Albas klug durchließ. Den Elfmeter zum 3:1 verwandelte Messi dann selbst, nachdem er an dessen Entstehung mit einem guten Rückpass auf Dembélé ebenfalls beteiligt war. In der 82. Minute erzielte der 33-Jährige dann auch noch sein erstes Saisontor aus dem Spiel heraus, als er den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte hämmerte. Barçawelt-Punkte: 9, MOTM

Francisco Trincão

Kam in der 66. Minute für Dembélé in die Partie. Der Portugiese war bemüht und zeigte gute Dribblings, verlor jedoch auch des Öfteren den Ball. Das 5:2 leitete er mit einem Steckpass auf Sergi Roberto mit ein. Ansonsten merkte man erneut, dass er noch deutliche Anpassungsschwierigkeiten hat und den Ball zu lange hält oder zu lange darüber nachdenkt, was er als nächstes tun soll. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Martin Braithwaite

Der Däne ersetzte nach 78 Minuten Antoine Griezmann, kam selbst aber nur zweimal an den Ball und blieb wirkungslos. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Miralem Pjanic

Pjanic war Koemans letzte Einwechslung. Mit seiner einzigen auffälligen Aktion leitete er in der 88. Minute einen Abschluss von Messi ein, mit dem der Argentinier vorzeitig auf 5:2 hätte stellen können. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Trainer Ronald Koeman

Koeman verzichtete auf Lionel Messi in der Starttformation und gab dem Argentinier dessen wohlverdiente Pause. So spielte Barça ohne den Argentinier in einer Art 4-4-2-Formation – hier setzte er Antoine Griezmann da ein, wo der Franzose am stärksten ist, als hängende Spitze, während Ansu Fati wieder einmal als halblinker Stürmer agierte, was zu einigen guten Möglichkeiten führte. Auch Ousmane Dembélé präsentiert sich aktiv, wohingegen Pedri auf dem Flügel einige Startschwierigkeiten hatte. Barça war von Beginn an gut eingestellt und hätte bereits nach einer halben Stunde deutlich höherals nur mit 1:0 führen können bzw. müssen. Messi zur Pause zu bringen stellte sich als Glücksgriff heraus, auch wenn dieser so wohl nicht geplant war. Die weiteren Einwechslungen Koemans hatten dann jedoch keinen großen Einfluss mehr auf die Partie. Barçawelt-Punkte: 8

Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Bastian Quednau
Bastian Quednau
Schreibt über spanischen Fußball, leidet mit dem FC Schalke 04 und den Jacksonville Jaguars.
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