Kluivert: “Eine Leihe wäre für Riqui Puig das Beste”

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Zuletzt haben viele Jugendtalente den FC Barcelona verlassen. In einem Interview sprach La-Masia-Chef Patrick Kluivert über den Ausverkauf in der Jugend, den Umgang mit den Talenten bei Barça B und die Zukunft von Riqui Puig – denn bei ihm befürwortet Kluivert eine Leihe im Winter. Am liebsten nach Holland.

La-Masia-Chef Patrick Kluivert sprach in einem Interview mit der SPORT ausführlich über Barcelonas Jugendschmiede, den Umgang mit den Talenten, finanzielle Aspekte sowie über Riqui Puigs Zukunft. Barçawelt hat die interessantesten Aussagen des Interviews übersetzt:

Frage: Wird unter ihrer Anleitung mehr auf die holländischen Talente und die holländische Schule geachtet?

Patrick Kluivert: “Ja, klar. Die Formationen von Ajax und Barça sind sehr ähnlich. Ich kenne Ajax’ Schule sehr gut. Es gibt zwar ein paar Unterschiede, aber insgesamt sind sie sehr ähnlich.”

Wäre Ajax ein mögliches Ziel für Leihen vielversprechender Spieler wie Riqui Puig oder Carles Aleñá?

“Es wäre ein perfekte Mannschaft dafür. Ich bin ein Unterstützer von Spieler-Leihen an Ajax. Wir haben auch eine Übereinkunft mit Utrecht. Für die Spieler, die es bei uns nicht direkt in die erste Mannschaft schaffen, wäre es perfekt, wenn sie ihre Entwicklung dort weiterführen könnten.”

Sollte Riqui Puig ihrer Meinung nach in die erste Mannschaft berufen werden? 

“Wenn man mal auf die Mittelfeldspieler in der ersten Mannschaft blickt, Frenkie de Jong, Arturo Vidal und so weiter, wo soll er dann aufgestellt werden? Bei allem Respekt: Es ist schwierig. Es wäre das Beste, wenn Riqui verliehen werden würde, damit er auf einem höheren Niveau spielen kann, ehe er dann zurückkehrt.”

 

 

Ansu Fati hat alle Altersklassen übersprungen, wie wird mit ihm umgegangen?

“Eric Abidal und Ramon Planes kümmern sich um ihn. Wir kommunizieren gut untereinander. Wenn alle Spieler der ersten Mannschaft bei einhundert Prozent sind, dann denke ich, dass er bei Barça B spielen sollte, damit er zu regelmäßigen Einsatzzeiten kommt. Das sehen wir schon bei Carles Perez.”

Sollen die Spieler lieber bei Barça B weiterspielen, oder sind Sie ein Befürworter von Ausleihen?

“Aus meiner Sicht wären Ausleihen besser, aber du musst deine Schuhe nicht verkaufen, wenn es keinen Käufer dafür gibt.”

In letzter Zeit wird viel über den “Ausverkauf in der Jugend” gesprochen…

“Diese Sichtweise müssen wir ändern. Das Wichtigste ist die Entwicklung des Spielers. Er muss das Gefühl haben, dass er – wenn er den Verein [auf Leihbasis] verlässt – sich verbessern wird. Dass zudem Spieler so lange bleiben, bis ihr Vertrag ausläuft, davon profitiert der Verein nicht. Wir haben eine Plattform geschaffen, auf der die Spieler ihre Weiterentwicklung vorantreiben können – aber wir müssen auch ehrlich sein und sehen, ob es sich lohnt oder nicht. Es ist wichtig, den Spielern das in einem Gespräch aufrichtig mitzuteilen.”

Dreht sich denn alles nur um den finanziellen Aspekt?

“Alle Spieler, die in der Jugendschmiede spielen, wollen einmal für die erste Mannschaft spielen. Wir wollen ihnen diese Option geben und sie dabei unterstützen, damit sie das schaffen. Aber die Schritte sind für jeden Spieler unterschiedlich.”

Als Ilaix Moribas Vertrag verlängert wurde, hat sich der Verein finanziell auf ein Level von Manchester City oder Chelsea begeben. Wird der Klub das weiter so handhaben?

“Als sein Vertrag verlängert wurde, war ich nicht beim Verein angestellt. Das Wichtigste ist die ‘Prognose’ des Spielers. Wir wissen um die Qualität, die wir [in der Jugend] haben. Wenn sie ihren ersten professionellen Vertrag bekommen, können wir ihnen nicht das Maximum anbieten. Wir können es stufenweise tun: Wenn einer für drei Jahre unterschreibt, kann man sich mit ihm im zweiten Jahr – falls er es verdient hat – zusammensetzen und einen neuen Vertrag aushandeln, für den Zeitpunkt, wenn die Jugendstufen durchlaufen wurden. Die Spieler müssen das Gefühl haben, dass sie Zuhause sind, dass es für sie keinen besseren Ort gibt. Das Geld ist wichtig, aber der Schlüssel ist die [fußballerische] Ausbildung.”

Sind sie dafür, dass alle Jugendspieler einen Standard-Vertrag erhalten, oder sollten diese unterschiedlich sein?

“Es gibt Unterschiede zwischen jedem Spieler, und das muss sich auch in den Verträgen widerspiegeln. Man muss sie auf diese Weise bewerten, darüber sind wir uns [im Verein] einig.”

Xavi Simons ist einer der berühmtesten Abgänge in letzter Zeit…

“Ich denke, er hatte es gut bei uns. Er war in der besten Fußballschule der Welt. Aber er ging nach Paris, diese Entscheidung muss man respektieren. Wir sollten nicht auf die Vergangenheit blicken, sondern in die Zukunft schauen. Das Wichtigste ist, dass so etwas nicht wieder passiert.”

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Sind sie dafür, dass Spieler wie Simons, Eric Garcia oder Robert Navarro in der Zukunft wieder zurückkehren können?

“Man muss die Tür immer ein wenig offen lassen. Es ist schwierig. Wenn ein Kind sich dafür entscheidet, La Masia zu verlassen, ist es eine bittere Pille für alle, die in La Masia arbeiten. Normalerweise ist die Tür dann zu, aber ich bin jemand, der sie immer ein klein wenig offen lässt.” 

Was ist mit Victor Valdes vorgefallen, er wurde nach nur wenigen Monaten wieder entlassen?

“Jeder stellt mir diese Frage. Ich verstehe das schon, aber ich will keine negativen Schlagzeilen generieren, ich will niemandem schaden. Es wäre nicht gut für mich, Victor oder den Verein. Es gibt vier Personen, die wissen, was passiert ist, und das soll so bleiben – es ist das Beste für alle, ich möchte keine Diskussion eröffnen. Manchmal musst du in einem Verein Entscheidungen treffen.”

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