El Clásico – Der Nachhall

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Nur sehr langsam verklingen die Diskussionen um das Clásico am Sonntagabend. Es kreisen immer noch zahlreiche Kontroversen um die Ereignisse im besagten Spiel, die mehr oder weniger ihren Ursprung darin haben, zum Teil also Hirngespinste sind. So meint Ben Hayward, Autor bei goal.com, eine Wachablösung in Spanien zu erkennen und befindet die Königlichen für die mittlerweile bessere Mannschaft, Pepe fuhr angesprochen auf den Fall von Iniesta das unschöne Wort “Schwalbenkünstler” über die Lippen und der Streit um den besten Fußballer der Welt ist angesichts der Leistungen der Superstars präsenter denn je.

Nicht vielen Mannschaften auf der Welt gelingt es, dem FC Barcelona in dem Maße Paroli zu bieten wie am Sonntag zu bestaunen war. Der Gast aus Madrid spielte sehr selbstbewusst und hatte in der ersten Halbzeit ein deutliches Chancenübergewicht auf der Habenseite. Nicht wenige sehen hierin einen weiteren Beweis dafür, dass Real Madrid zu den Katalanen fußballerisch aufgeschlossen, sie gar überholt hätte. Der Titelgewinn in der abgelaufenen Spielzeit ist ein deutlicher Beleg dafür, dass die Königlichen einen erfolgreicheren Fußball gespielt haben. Gleichwohl schwebt seit jeher der FC Barcelona in höheren Sphären und erscheint in der Wahrnehmung der Mehrheit der Fußballfans als ein Jahrhundert-Team, als eine Institution des schönsten Fußballs auf dem Planeten. Mit einem in letzter Konsequenz schmeichelhaften Unentschieden wird man dieses spielerische Potenzial, dass zwar nicht immer zu sehen, stets aber latent vorhanden ist, nicht in den Hintergrund rücken können.

Es mutet daher sehr seltsam an, wenn von einer “Wachablösung” die Rede ist. Die Vielzahl der Duelle in der jüngeren Vergangenheit konnte die Blaugrana für sich entscheiden. Zurzeit liegt man in La Liga acht Zähler vor dem Dauerrivalen aus der Hauptstadt. Es sind aber nicht nur die quantitativen Elemente, welche die Aussprache einer Wachablösung verbitten. Obschon Real Madrid mittlerweile mit dem FC Barcelona mithalten kann, ist die spielerische Kluft immer noch sehr dominant. Auf der einen Seite stehen die Madrilenen, die über eine herausragende Athletik und hohem läuferischen Aufwand die Vorgaben ihres Trainers umsetzen möchten, auf der anderen Seite die Katalanen, begnadete Fußballer, deren Bewegungen wie ein Gedicht daherkommen und die sich der Sprache des Balles bedienen. Das Talent ist das Kriterium, bei dem die Unterschiede zwischen den Mannschaften am deutlichsten zu Tage treten. Während die Muskulatur bei den Madrilenen ob der entbehrten Kräfte bereits am Übersäuern ist, kann der FC Barcelona seine Leistung gleichmäßig und konstant abrufen. 

Ein wenig zu viel Übersäuerung wurde offenbar den Hirnzellen von Rüpel Pepe zuteil. Dieser wagte es tatsächlich, die Schützlinge von Tito Vilanova als Schwalbenkünstler zu bezeichnen. Dabei ist er derjenige, der im gesamten Spiel mit filmreifen Einlagen zu überzeugen wusste. Jede kleinste Berührung kostet Pepe vollends aus, um Steven Spielberg von seiner Eignung für die Rolle des Bewusstseinsgestörten zu überzeugen. Anlass für seine verbale Verfehlung war die Aktion mit Iniesta im Strafraum, bei der es keinerlei Berührung gegeben habe, seiner Einschätzung zufolge. Tatsächlich hätte der Schiedsrichter bei dieser Szene ebenso abpfeifen müssen wie bei dem Foul an Özil, das ebenso im Strafraum begangen wurde. Wenigstens aber hätte er das Foul an Iniesta im Vorfeld des zweiten Gegentreffers ahnden müssen.

2:2 lautete der Endstand nach der regulären Spielzeit. C. Ronaldo und Messi haben jeweils zwei Treffer beigesteuert und waren herausragende Akteure ihrer Mannschaften. Während Messi allerdings in der Barça-Hierarchie einsam an der Spitze trohnte, musste C. Ronaldo seinen Platz an der Sonne mit Özil teilen, der zwar keinen Treffer erzielen konnte, aber maßgeblich an den beiden Toren seines Mannschaftskameraden beteiligt war. Messi war wie immer der Motor des katalanischen Offensivspiels, der aus dem Mittelfeld in Richtung Tor marschierte und dabei die halbe madrilenische Hintermannschaft zu Statisten degradierte. C. Ronaldo war es vorbehalten, einen derart starken Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft zu nehmen. Er begnügte sich in der Rolle als Speerspitze und entpuppte sich einmal mehr als Torjäger von Weltklasseformat. Wer vor diesem Hintergrund die “Messi-C.Ronaldo-Diskussion” weiterführen möchte, hat den Sinngehalt der vorstehenden knappen Ausführung verkannt. Messi überstrahlt alle. 

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