Messi führt Argentinien ins Achtelfinale

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In einer überaus dramatischen und spannenden Partie ist nun das geschehen, was nach dem Spiel gegen Kroatien kaum einer zu hoffen gewagt hatte: Argentinien ist im Achtelfinale! Ein Tor von Messi und Rojo reichen, um als Gruppenzweiter in die nächste Runde einzuziehen und die größte Blamage der letzten Jahre abzuwenden. Gleichzeitig scheiden Island und Nigeria aus dem Turnier aus.

Argentinien mit einigen Änderungen

Im Vergleich zum Spiel gegen Kroatien kehrte Sampaoli wieder zur gewohnten Viererkette zurück, Marcos Rojo lief demgemäß in der Innenverteidigung auf. Pérez und Banega starteten diesmal von Beginn an im Mittelfeld, auch Di María kehrte wieder in die Startelf zurück. Vorne machte Agüero für Higuaín Platz. Zudem fand nach Caballeros katastrophalem Fehler im letzten Spiel ein Torwartwechsel statt, sodass Franco Armani sein erstes Länderspiel in einem so wichtigen Spiel bestreiten durfte.

Chancenmehrheit in der ersten Halbzeit

Die erste Halbzeit gehörte voll und ganz Argentinien: Nigeria konzentrierte sich mehr auf das Verteidigen und ließ sich auch mehr in die Defensive zurückdrängen. Messi und Co. kamen zwar recht gut in die Partie, jedoch bildete Javier Mascherano leider einen enormen Störfaktor. Einige Male spielte er einen schlampigen Pass, was Nigeria zu wertvollen Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte verhalf, die aber nicht zu gefährlichen Situationen führten. Glücklicherweise konnte Mascherano auch die ein oder andere Situation entschärfen. Dann war es soweit. Messi fand sich durch einen hohen Steilpass Banegas, den er auf geniale Art und Weise an- und mitnahm, vor dem gegnerischen Tor wieder und verwandelte mit dem rechten Fuß unhaltbar für den Torwart (14.). Ein viel schöneres Tor kann man sich als das 100. Tor dieser Weltmeisterschaft nicht wünschen.

In der Folge dominierte Argentinien das Spiel und kam durch Higuaín, der gut von Messi bedient wurde, zu einer guten Abschlussposition. Dieser vergab leider, machte ansonsten aber eine souveräne Partie. Als nächstes war es wieder Messi, der für Aufregung sorgte. Ein Freistoß von halblinks aus knapp 20 Metern wird von ihm in Richtung des Torwartecks getreten, doch Torwart Uzoho lenkt den Ball mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten. Mit dem verdienten Zwischenstand von 1:0 ging es schließlich in die Halbzeitpause.

Schock und ein glückliches Ende

Nach der Pause folgte der Schock für Argentinien: Mascherano, der bisher keine gute Partie zeigte, verschuldete nun auch noch einen Elfmeter, indem er seinen Gegenspieler zu Boden riss. Zwar war der Elfmeter äußerst fraglich, denn einen gewissen Körperkontakt gibt es im Strafraum ohnehin und das Reißen erschien auch nicht so stark. Schiedsrichter Cakir ließ sich aber nicht umstimmen und Moses verwandelte souverän. In den nächsten Minuten war Argentinien ziemlich geschockt. Angesichts der zwischenzeitlichen Führung von Kroatien gegen Island reichte Nigeria auch ein Unentschieden um weiterzukommen. Den Südamerikanern gelang nicht mehr viel. Sampaoli reagierte und brachte zunächst Pavon, dann Meza – statt Dybala – und anschließend Agüero. 

In der 76. Minute kam dann der zweite Schock und es drohte ein weiterer Elfmeter für Nigeria. Diesmal schaute sich Cakir die Szene nochmal an und befand das Handspiel von Rojo als unabsichtlich. Auch wenn diese Szene schon eher elfmeterwürdig war, kann man im Zweifel angesichts der ersten Entscheidung von ausgleichender Gerechtigkeit sprechen. Dies war jedoch nicht der einzige Schockmoment: Island glich selbst per Elfmeter gegen Kroatien aus und folglich rutschte Argentinien gar auf den letzten Tabellenplatz. Somit mussten nun alle Kräfte auf die Offensive fokussiert werden, was auch gelang. Nach einer Flanke kam Rojo im Strafraum zum Abschluss und verwandelte flach ins rechte Eck zur Führung (86.).

Nur etwas später ertönte es vor den Fernsehschirmen der Zuschauer „Toor in Rostow” und man fürchtete schon eine Führung durch Island. Doch nein, zum Glück für Messi und Co. war es Ivan Perisic, der die B-Mannschaft Kroatiens zum dritten Sieg schoß. Damit stand fest: Kroatien ist Gruppenerster und Argentinien Gruppenzweiter. Die Nachspielzeit wurde dann runtergespielt, Nigeria wollte noch, kam aber nicht vors Tor. Insgesamt war Nigeria in der zweiten Halbzeit offensiv gefährlicher als in der ersten, wegen der schwächeren ersten Halbzeit jedoch ist der Einzug ins Achtelfinale von Argentinien verdient.

Messi mit viel Einsatz

Neben seinem schönen und wichtigen Treffer, der viel Sicherheit zu Beginn der Partie brachte, fiel Messi durch seinen Einsatz auf. Er lief viel, suchte Räume und bot sich an. Dementsprechend kam er auch oft an den Ball, war der Initiator vieler Angriffe und versuchte stets durch schnelle und direkte Zuspiele Gefahr zu erzeugen. Aber abgesehen davon war auch der Einsatz in der Defensive bemerkenswert. Nicht nur einmal kehrte er tief in die eigene Hälfte zurück, um den Ball zu erobern oder zu sichern. Bis tief in die Nachspielzeit hinein schmiss er sich auch vor jeden Ball in seiner Nähe, um mögliche Konter der Nigerianer zu verhindern. Darüber hinaus gab er Anweisungen, diskutierte mit dem Schiedsrichter und gab sogar eine Halbzeitansprache an seine Mitspieler. Allein schon dieser Einsatz reicht aus, um aus dem schwachen Argentinien eine selbstbewusste Mannschaft zu machen. Bleibt zu hoffen, dass Messi diese Einstellung bis zum Ende des Turniers beibehält. Der nächste Gegner heißt Frankreich und ist am Samstag um 16:00 Uhr dran.

Was denkt ihr: War das Spiel gegen Nigeria der Beginn einer ganz neuen WM für Argentinien, die womöglich mit dem Turniersieg endet? Oder wurde dadurch nur das Unvermeidliche hinausgezögert, weil Frankreich ohnehin zu stark ist? 

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