Beim FC Barcelona waren es immer wieder diese genialen Spielmacher, die das Publikum verzauberten. Von den Anfängen der Barça-Magie über die Revolution der 70er bis hin zur goldenen Ära der Moderne: Diese fünf Zehner haben das Spiel in Katalonien nicht nur geleitet, sondern neu definiert.
László Kubala (1951 – 1961)
László Kubala war nicht nur ein genial spielender Zehner – er war der Auslöser für das moderne Barça. Der Flüchtling aus dem Ostblock brachte Technik, Eleganz und Führung auf ein neues Level. Unvergessen: sein Torfestival mit sieben Treffern in einem einzigen Ligaspiel gegen Sporting Gijón. Er formte das Team, inspirierte die Fans, und „Kubalamania“ zwang Barça, das Camp Nou zu bauen.
Johan Cruyff (1973 – 1978)
Johan Cruyff trat 1973 als göttlicher Heilsbringer bei Barça auf. Sein Debüt leitete eine Wende ein: 24 Ligaspiele ungeschlagen, am Ende: die erste Meisterschaft seit 14 Jahren, dazu ein 5:0‑Demütigungssieg im Bernabéu – Barça war zurück im Rampenlicht und Cruyff wurde als „Erlöser“ gefeiert.
Als Zehner war der Niederländer ein wahrer Architekt auf dem Feld: unvorhersehbar in Bewegung, torgefährlich mit dem Auge fürs Spiel – ein wandelbares Orakel. Als Trainer formte er „La Masia“ neu, kreierte das legendäre „Dream Team“, das Barça 1992 zur ersten Champions-League‑Krönung führte. Der Vater von Barcelonas Erfolg.
Michael Laudrup (1989 – 1994)
Laudrup kam 1989 in eine bereits stilistisch reife Barça-Maschine – und verlieh ihr den letzten Schliff. Unter Cruyff wurde aus Barça das spielerisch vielleicht schönste Team seiner Geschichte.
Laudrup glänzte als Zehner mit unglaublicher Übersicht, feinstem Passspiel und einem fast poetischen Umgang mit dem Ball. Viermal Meister, Champions-League-Sieger – und zu Recht zwei Mal Spaniens Fußballer des Jahres.
Rivaldo (1997 – 2002)
Rivaldo mag in der Wahrnehmung etwas im Schatten stehen, doch seine Rolle als Zehner war enorm wichtig : blitzschnelle Beweglichkeit, unvorhersehbare Distanzschüsse, Dribblings mit dem gewissen Funk. Der brasilianische Weltmeister war ein Wirbelwind in Barça’s Offensivzentrum, der Spiele entscheiden konnte.
1999 wurde er mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet und erzielte am letzten Spieltag 2000/01 den wohl spektakulärsten Hattrick aller Zeiten: Gegen den FC Valencia verwandelte er einen Distanzschuß, einen dirkten Freistoß und einen Fallrückzieher. Damit qualifizierten sich die Katalanen auf den letzten Drücker für die Königsklasse.
Lionel Messi (2004 – 2021)
Der beste Fußballer aller Zeiten hat in Barcelona nicht nur als Spielmacher, sondern auch als Mittelstürmer, hängende Spitze und als Flügelflitzer überzeugt – und deshalb taucht das Universalgenie in der Liste der spielbestimmenden Zehnern auf. Lionel Messi vereint Vision, Dribbling, Abschluss, Penalty-Instinkt und ungebrochene Kreativität.
Mit hochintelligenten Laufwegen, surrealen Schnittstellen-Pässen und dem besten linken Fuß aller Zeiten, orchestrierte Messi das Spiel im Camp Nou. Von 2017 bis 2021 spielte er hauptsächlich als offensiver Mittelfeldspieler. Trotzdem wurde er in dieser Zeit fünfmal Torjäger in Spanien und dreimal in ganz Europa.
