Der Unersetzbare
Es war ein Schock, als sich Lionel Messi am vergangenen Wochenende im Spitzenspiel gegen den FC Sevilla eine schwerwiegende Verletzung zuzog. Die Diagnose: Bruch des Unterarms - Ausfall für drei Wochen. Drei Wochen sollte der Spieler fehlen, welcher in den letzten Spielen vor dem Aufeinandertreffen mit Sevilla einer der wenigen Lichtblicke eines verunsicherten Barça-Teams war. Vier Spiele ohne Sieg hintereinander gab es in der Liga vorher für Messi und Co., was dazu führte, dass der strauchelnde Rivale aus Madrid immer noch in Reichweite war, um ein Wörtchen bei der Vergabe des Meistertitels mitzureden.
Das Paradoxe: In den Phasen, in denen Messi dann mal nicht mitspielte, verlor das Team für gewöhnlich vollständig den Faden und ließ jegliche Offensivgefahr vermissen. Alles lief über La Pulga, sodass man den Eindruck bekommen konnte, dass es auf der ganzen Welt keine andere Mannschaft gäbe, deren Schicksal so sehr an die Leistungen eines einzelnen Spielers geknüpft ist. Noch deutlicher wird dies mit einem Blick auf die vergangene Saison, in welcher Barça zwar souverän Double-Sieger wurde, dieses Double aber ohne einen Lionel Messi in absoluter Topform wohl um Längen verfehlt hätte. Man hatte den Eindruck, dass sich die Mannschaft, vor allem im Mittelfeld, ein Stück weit zurücklehnte und getreu dem Motto "Messi wirds schon richten" handelte.
In dieser Phase allerdings ist sie gezwungen, ohne ihren Kapitän auszukommen, was nicht mehr für möglich gehaltene Kräfte freigesetzt haben könnte.
Plötzlich klappt es ohne Messi
Das erste Mal, dass die Mannschaft ohne ihren Anführer spielen musste, waren weite Teile des Spiels gegen den FC Sevilla. Der FC Barcelona führte bei Messis Auswechslung bereits 2:0 und brachte das Spiel schlussendlich mit 4:2 nach Hause. In diesem Spiel machte sich noch eine relativ große Unsicherheit breit, wohin der Weg in den nächsten drei Wochen gehen könnte, hatte La Pulga doch entscheidenden Anteil daran, dass die Mannschaft sich überhaupt eine souveräne 2:0-Führung herausspielen konnte.
Der erste richtige Prüfstein war daher das Champions-League-Spiel in der vergangenen Woche gegen Inter Mailand. Anstelle von Messi rückte Rafinha in die Startelf, welcher sich vornehmlich im Mittelfeld einordnete. Erstaunlich hierbei war, dass ein Großteil der anderen Spieler plötzlich viel mehr Verantwortung übernahm. Vor allem das Mittelfeld um Rakitić, Busquets und Arthur blühte regelrecht auf und kombinierte einen schönen Angriff nach dem anderen heraus. Coutinho und Suárez übernahmen deutlich mehr Verantwortung in der Offensive und zeigten einen Großteil ihrer Qualitäten, die sie im produzieren von Toren einbringen können. Heraus kam schlussendlich ein 2:0-Erfolg gegen das italienische Spitzenteam.
Der wohl größte Prüfstein kam dann am gestrigen Sonntag gegen den Erzrivalen Real Madrid. Die Mannschaft machte in diesem Spiel genau an dem Punkt weiter, an dem sie unter der Woche aufgehört hatte. Sie dominierte den amtierenden Champions-League-Sieger über fast die gesamte Spielzeit. Lediglich zu Beginn der zweiten Hälfte war Real Madrid dem Ausgleich relativ nahe. Ansonsten sahen wir ein absolutes Ausrufezeichen unseres Lieblingsklubs. Der Ball lief, wurde in den meisten Fällen schnell zurückerobert und besonders in der ersten Halbzeit war es größtenteils ein Spiel auf ein Tor, was wiederum vor allem auf die herausragenden Leistungen des Mittelfeldes zurückzuführen ist. Besonders die Startelfeinsätze von Arthur können dahingehend als ein Schlüsselfaktor bezeichnet werden, auf dessen Grundlage die Erfolge der vergangenen Woche geschehen konnten.
In Abwesenheit von Messi knüpfte außerdem Luis Suárez an glorreiche Zeiten an und schnürrte einen Dreierpack gegen die Königlichen, womit er sein bis dahin wohl bestes Saisonspiel krönen konnte. Auch bei Ousmane Dembélé besteht die Chance, dass er sich durch den Clásico ein Stück weit aus seinem Tief befreit hat und in Zukunft wieder in der Lage ist, konstant Topleistungen zu bringen.
Der Emanzipationsprozess hat begonnen
Welche Lehre ziehen wir nun also aus den vergangenen Spielen? Wäre es möglich, dass der FC Barcelona mit den Spielern in der momentanen Form sogar auf Messi verzichten könnte? Mitnichten! Es ist wohl vollkommen klar, dass der Floh für Barça nochmal ein deutliches Upgrade darstellt. Es handelt sich um den vielleicht besten Spieler, der je Fußball gespielt hat und er befindet sich immer noch auf einem absolut unglaublichen Niveau. Ohne Frage kann er dieses momentan überragend spielende Barça nochmal auf eine andere Stufe heben.
Nichtsdestotrotz könnte Messis Verletzung ein Schlüssel für den weiteren Verlauf der Saison bedeuten. Ohne ihn scheinen einige Spieler regelrecht aufgewacht zu sein und sind nun möglicherweise bereit, auch in Abwesenheit ihres Kapitäns Topleistungen zu bringen. Die anderen Spieler übernehmen nun viel mehr Verantwortung und spielen ein ganzes Stück selbstbewusster auf, als das bisher der Fall war. Dies könnte im Hinblick auf den Verlauf der Saison von entscheidender Bedeutung sein. So besteht die Hoffnung, dass man La Pulga tatsächlich auch einmal Pausen verordnen könnte um auch in dessen Abwesenheit konstant punkten zu können. Dies erschien in Anbetracht der vorherigen Leistungen nicht möglich.
Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft diese Tendenz in den nächsten Wochen bestätigen kann und anschließend mit der Rückkehr des Superstars nicht in alte Muster zurückverfällt. Auf der einen Seite ist es natürlich schön, wenn man sieht, wie der FC Barcelona gewinnt, ob mit Messi oder ohne ihn. Auf der anderen Seite ist ein Team, welches in der Lage ist, so aufzuspielen wir in den letzten zwei Spielen und zusätzlich den besten Spieler der Geschichte auf dem Platz hat, ein ernsthafter Anwärter darauf, die vor der Saison recht hoch gesteckten Ziele tatsächlich zu erreichen. Lionel Messi sprach selbst vor der Saison vom Champions-League-Sieg. Durch sein Fehlen scheint er versehentlich eine Mannschaft geschaffen zu haben, mit deren Hilfe er diesem Ziel deutlich näher kommen dürfte, als vorher.
Kommentare
Wir haben einen starken Kader. Wir müssen Messi vor wichtigen CL-Spielen schonen. Wir haben gegen Tottenham gesehen wozu Messi im Stande ist, wenn er bei 100% ist.
Das gleiche gilt für Suarez. Suarez ist in Form der beste Mittelstürmer der Welt. Ein nicht fitter Suarez ist zwar immer sehr bemüht und kämpferisch, aber nicht wirklich eine Stütze.
Dementsprechend müssen wir diese beiden unbedingt gegen Ende der Saison bei 100% haben und diesen Pausen geben.
Ähnliches gilt für Rakitic und Busquets.
Unser Kader ist sehr breit. Wenn unser Coach diese Breite nutzt und richtig rotiert, dann bin ich mir sicher, dass wir am Ende um das Triple spielen werden.
Ich hoffe, dass unser Coach das nun endlich auch sieht !!
Nur solange das der Trainer nicht so sieht, bleibt es Wunschdenken.
Ich bin sehr froh, dass wir die letzten Spiele gewonnen haben, aber dennoch muss ich sagen, dass wir beim El Clasico ohne Messi einfach nicht viele Offensivaktione n in der ersten Halbzeit kreieren könnten. Außer den einen Schuss von Arthur und natürlich dem Tor fällt mir nichts ein. Wir hatten muss ich leider gestehen, Glück das Real momentan in schlechter Form ist. In der zweiten Halbzeit waren sie an einem 2-2 auch sehr nahe dran. Wir brauchen einen Messi, um irgendeine Offensivaktion zu kreieren. Ich glaube Coutinho zeigt noch nicht sein volles Potential. Rafinha hat defensiv gute Arbeit geleistet, aber offensiv ging da nichts. Daher wäre Dembele die bessere Lösung, wenn Messi ausfällt. Aber ja, was sagt ihr dazu?
Rafinha hat zwar schlau gespielt und im Mittelfeld oft zu Überzahlsitusti onen gesorgt, aber das würden wir auch mit Dembele machen können.
Gut gesagt Real ist da jetzt ein gutes Beispiel.
Sie hatten in den letzten Jahren zwar oft Probleme und viel Glück war auch dabei aber Ronaldo hat sie meist rausgerissen.
Jetzt ist er nichtmehr da so wie sie momentan drauf sind sieht man ja.
Das wird sich zwar noch ändern denn abschreiben darf man die nie bislang sind sie zum Schluss immer noch wach geworden.
Aber trotzdem sieht man momentan was passieren kann wenn zu viel nur von einem Spieler abhängt.
Messi zu schonen wenn es möglich ist kann der Mannschaft auf zwei Arten helfen.
1. Ein Messi bei 100% ist Wahnsinn und macht die Mannschaft um so vieles stärker und für jeden Gegner ist das ein Horror.
2.Kann die Mannschaft als ganzes wachsen wenn Messi nicht da ist und jeder sich darauf verlässt das er es schon irgendwie regeln wird und so wird die Mannschaft als ganzes Stärker.
Nur ein CL Triumph oder gar das Triple würden die Position des Trainers stärken, so dass die sportliche Leitung sich seinen (sportlichen) Ideen unterordnet. Wir werden sehen wo wir im Mai stehen.. ich hoffe auf den großen Wurf in der CL.
Rafinha ist ein lieber Kerl, allerdings halte ich seine Fähigkeiten als sehr unzureichend. Nach den 2 Spielen kann man argumentieren, dass wir mit ihm stabiler wirkten, das wären wir auch mit D. Suarez gewesen oder mit 10 Mann.. Er war keine Bereicherung und schon gar nicht der Schlüssel des Erfolgs, er hatte das große Glück zur richtigen Zeit in der Startelf zu stehen als die Mannschaft nach Messis Ausfall es allen zeigen wollte.
Die Fähigkeiten eines Spielers erkennt man in Stresssituation , wenn er attackiert wird ist Rafa sehr unsicher. Er kann sich dann nicht auf den Beinen halten, geht zu Boden, verliert alle Zweikämpfe und offensiv hatte er bis auf den 1 Moment gegen Inter überhaupt keinen Impact - Null komma Null. Auch wirkt er stets unsortiert, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass er von EV den Auftrag bekommen hat sich wie Messi als Freigeist über das Feld zu bewegen! All das hat man in den 2 Spielen durchweg gesehen, in den kritischen 15 min gegen Real besonders. Die Mannschaft ist einfach momentan sehr stabil, da kann man jeden Rechts spielen lassen und mittragen...
Valverde hat einfach zur Zeit den richtigen Ansatz , es spielt wieder Barca wie Barca.
Davon profitiert Messi ich sage mit ihm hätten wir noch höher gegen Madrid gewonnen!
Um das offensichtliche zu wiederholen : Messi ist nicht ohne Grund der wohl beste Spieler aller Zeiten, allein seine Präsenz in der Kabine hilft den jungs
Schön langsam macht es den Eindruck als würde man bei Malcom das selbw Ziel verfolgen wie bei Mina.
Kaufen und teurer weiterverkaufen.
Tottenham und Inter sollen ja bereit sein 50 Mio€ zu zahlen.
Ich denke aber nicht, dass unser Board es jemals auch nur in Erwägung ziehen würde Neymar zurückzuholen.
Wie soll das denn auch klappen ? Unser Verein befindet sich im Rechtsstreit mit Neymar. Es geht um mehrere Millionen.
Ich hoffe, dass Neymar nicht zurückkehrt. Er ist ohne Frage einer der absolut besten Spieler der Welt, aber leider auch eine Diva. Der soll in Paris bleiben und weiterhin gegen Vereine wie Dijon treffen.
Jedes Mal, wenn sich Dembele ein Fauxpas erlaubt schießen die Medien gegen ihn. Die Medien bringen dann immer sofort ein Vereinswechsel ins Gespräch. Das ist alles absoluter Bullshit.
Ich denke Messi hätte lieber Dembele gestern als heute raus aus dem Barca Team....
Bei Dembele muss man einfach abwarten. Man muss allgemein abwarten.
Vielleicht kommt Dembele mit Valverde nicht klar, denn mit Tuchel kam er bestens klar und hat sich solche Fauxpas nicht erlaubt. Tuchel hat gerade auch erst Rabiot und Mpabbe wegen ähnlicher Vergehen bestraft. Tuchel hätte sowas bei Dembele nie geduldet. Vielleicht braucht er einfach jemand, der ihn richtig zu fördern weiß? Vielleicht spielt dieser Punkt aber auch überhaupt keine Rolle.
Vielleicht wird Dembele ein Riesenflop. Vielleicht wird er ein Dauerpatient a la Bale und nie sein volles Potenzial entfalten können.
Vielleicht wird er aber auch bald zeigen, wozu er imstande ist und einer der wichtigsten Spieler für die Zukunft.
Ähnliches gilt übrigens auch für Coutinho. Bei Barca sucht er immernoch nach seiner Liverpool-Form, welche ihm zu einem 160 Mio. Mann machte.
Es könnte der Trainer, das neue System oder auch andere Dinge sein, welche diese beiden daran hindert auf ihre 100% zu kommen.
Können da jetzt nur abwarten und schauen wie sich das ganze entwickelt.
Der Presse schenke ich jedenfalls keinen Glauben. Schlagzeilen dieser Art sorgen schließlich dafür, dass sie verkaufen.