Noten | Ter Stegen erstarrt, Pedri überspielt, Lenglet erneut zu sorglos

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Bei der enttäuschenden 1:2-Niederlage des FC Barcelona gegen Celta Vigo machte Marc-André ter Stegen keine gute Figur, Clément Lenglet vermasselte sich durch seine dumme Gelb-Rote-Karte eine ordentliche Leistung. Pedri wirkte überspielt und zeigte eine seiner schwächsten Leistungen im Trikot Barças. Die Spielerkritiken und Noten.

Marc-André ter Stegen

Über weite Strecken der ersten Halbzeit erlebte der deutsche Nationalkeeper eine ruhige Partie, bei der einzigen Offensivaktion der Gäste sah der Schlussmann aber schlecht aus, als er bei Santi Minas Schuss – der nicht einmal sonderlich gut platziert war – gar nicht erst reagierte. Im zweiten Durchgang konnte sich Barças Nummer eins beweisen. Zuerst pariert er einen platzierten Flachschuss von Ex-Barça-Spieler Denis Suárez, danach hielt ter Stegen die Blaugrana im Spiel, indem er den schwachen Schuss von Augusto Solari parierte, der nach einem Konter frei vor dem Tor stand. Beim Siegtor der Galizier sah der Deutsche zwar unglücklich aus, konnte gegen die Bogenlampen-Flanke aber nichts ausrichten. Barçawelt-Punkte: 3

 Ronald Araujo

Nach seiner Blessur beim 3:3 gegen die UD Levante schaffte es Ronald Araujo rechtzeitig, für die Aufgabe gegen Celta Vigo fit zu werden und in der Startelf zu stehen. Insgesamt spulte der junge Verteidiger eine solide Partie ab und gewann 85 Prozent seiner Zweikämpfe – doch in den entscheidenen Momenten enttäuschte der Uruguayer aber. Bei beiden Gegentreffern verlor Araujo seine Gegenspieler aus den Augen. Iago Aspas erhielt genug Platz für seine Vorlage beim Ausgleich und Santi Mina entwischte ihm, um zum 1:2 abzustauben. Auf der anderen Seite des Feldes vergab der Youngster die Riesenchance zur Führung per Kopf, weil sein Timing nicht stimmte. Barçawelt-Punkte: 4

Gerard Piqué

Auch die Leistung des Abwehrchefs war von Licht und Schatten geprägt. Der 34-Jährige konnte 60 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen und brachte 98 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler. Doch beim Ausgleich agierte der Katalane zu passiv, ließ Celta-Stürmer Mina zu viel Raum. Piqués Highlight stammte aus Minute 61: Nach einer Ecke legte er stark für Araujo per Kopf ab, doch dieser vergab aus zwei Metern. Nach 64 Minuten war Feierabend für Piqué, er musste für Sergiño Dest weichen. Barçawelt-Punkte: 5

Clément Lenglet

Genauso wie die anderen Innenverteidiger in der Dreierkette legte der Franzose eine weitestgehend solide Leistung an den Tag. Durch die große Dominanz der Blaugrana schaltete sich der Linksfuß oft im Offensivspiel ein und versuchte mit Steilpässen Jordi Alba in Szene zu setzen. Doch nach der Umstellung auf die Viererkette in der 64. Minute wirkte der 25-Jährige nicht mehr so souverän wie davor und gewann nur noch einen von sechs Zweikämpfen. Durch zwei unnötige Fouls an Iago Aspas und Augusto Solari handelte sich Lenglet in der 83. Minute die Gelb-Rote Karte ein und erwies seinem Team einen Bärendienst – wer Gelb vorbelastet ist, muss einfach klüger und weniger rabiat in den Zweikampf gehen. Barçawelt-Punkte: 4

Ousmane Dembélé

Wie bereits am Dienstagabend bei Levante beackerte Ousmane Dembélé die rechte Außenbahn im 3-5-2. Der etatmäßige Außenstürmer machte seine Sache gut und sorgte immer wieder für Gefahr. Vor allem, wenn die Gäste aus Galizien den beidfüßigen Franzosen aus den Augen verloren und er dadurch ins Eins-gegen-Eins gehen konnte. So setzte sich Dembélé nach zehn gespielten Minuten gegen seinen Gegenspieler durch – doch Messi konnte sein Zuspiel nicht verwerten. Durch die Umstellung auf die Viererkette agierte Dembélé noch offensiver und kam zu einem Schuss aus spitzem Winkel (67.). Drei Minuten später war dann Schluss für den 24-Jährigen, er wurde durch Francisco Trincão ersetzt. Barçawelt-Punkte: 7

Ilaix Moriba

Durch die Gelbsperre von Frenkie de Jong rückte Youngster Ilaix Moriba in die Startelf der Blaugrana. Von Anfang an verhielt sich der 18-Jährige gut im Pressing und führte 14 Zweikämpfe – dadurch provozierte er Ballgewinne und Fehlpässe. Auch in der Passmaschinerie fügte sich das Mittelfeldjuwel ein, wies eine Passquote von 94 Prozent auf und verzeichnete drei Torschussvorlagen. Einzig im Spiel nach vorne ließ Moriba zu wünschen übrig: Seine gefährlichste Chance war ein Schuss aus 20 Metern, der weit über das Tor von Iván Villar ging (54.). Barçawelt-Punkte: 6

Sergio Busquets

Der maskierte Taktgeber im Mittelfeld des FC Barcelona spielte eine gute Partie und sorgte durch seine Passsicherheit und Konterabsicherung dafür, dass die Katalanen Celta Vigo über weite Strecken der Partie dominierten. Durch eben diese Dominanz spielte das Urgestein sehr hoch und band sich in die Offensive ein. Bereits in der 16. Spielminute setzte der 32-Jährige Messi in Szene. Zwölf Minuten später spielte Barças Nummer 5 in Manier eines Quarterbacks einen großartigen hohen Steilpass auf Messi, der per Kopf zur Führung vollstreckte. Doch im zweiten Durchgang tauchte der Katalane ab, sortierte zwar immer noch das Spiel, hatte aber den offensiven Drang aus der ersten Halbzeit verloren. Barçawelt-Punkte: 6

Pedri

Für die noch junge Karriere des Shooting-Stars des FC Barcelona gehörte die Partie gegen Celta in die Kategorie: abhaken und schnell vergessen. Pedri wirkte überspielt und sprühte anders als sonst nicht wirklich Spielfreude aus. 31 Ballkontakte und eine Passquote von 75 Prozent zeigen, dass das Mittelfeldtalent seine Benchmark nicht erreichte. Pedris einzig nennenswerte Aktion war ein Pass auf den im Strafraum alleingelassenen Messi, der den Ball aber nicht kontrollieren konnte. Für den spanischen Nationalspieler war nach 45 Minuten Schluss, Riqui Puig nahm seinen Platz ein. Barçawelt-Punkte: 3

 Jordi Alba

Der linke Flügelläufer zeigte eine gewohnt engagierte Leistung. Die meisten Angriffe liefen über seine Seite ab, weshalb Alba auch auf 106 Ballkontakte kam. Zuhauf wurde der Linksfuß in die Tiefe geschickt, um dann von der Grundline aus seinen typischen Pässe in den Rückraum zu spielen. Doch diese kamen häufig nicht an. In der 87. Minute legte der Linksverteidiger dem eingewechselten Braithwaite die Chance zur Führung auf, aber der Däne verfehlte aus fünf Metern das Tor. Neben diesem glücklosen Auftritt in der Offensive schlich sich beim 32-Jährigen noch eine Unachtsamkeit in der Defensive ein: vor dem Treffer zum 1:2 übte das La-Masia-Eigengewächs nicht genug Druck auf Augusto Solari aus, sodass dieser seine Flanke schlagen konnte, die zum Siegtor von Santi Mina führte. Barçawelt-Punkte: 5

 Lionel Messi

Ebenso wie der Rest der Mannschaft erwischte Kapitän Lionel Messi nicht seinen besten Tag. La Pulga ließ sich wie gewohnt fallen, um das Spiel anzukurbeln und gefährliche Situationen zu kreieren. Deshalb war der sechsmalige Weltfußballer auch an fast jeder Chance der Blaugrana direkt beteiligt. Das Tor zur zwischenzeitlichen Führung erzwang der Rekordspieler Barças durch einen platzierten Kopfball nach herrlicher Vorarbeit von Busquets. In der zweiten Halbzeit wollte es La Pulga zu oft selbst probieren, worauf sich die Celta-Abwehr aber einstellte und dem Kapitän der Blaugrana 22 Ballverluste bescherte. Insgesamt sieben Schüsse, 14 abgeschlossene Dribblings und zwei Torschussvorlagen sprechen dafür, dass Messi eine starkes Spiel machte. Dem Argentinier fehlte es jedoch an Präzision und dem nötigen Glück, um seine Mannschaft zum Sieg gegen Celta Vigo zu führen. Barçawelt-Punkte: 7 (MOTM)

Antoine Griezmann

Antoine Griezmann kämpfte sich von Minute eins in das Spiel und bot eine engagierte, aber ertragslose Leistung. Der Franzose presste die Viererkette der Gäste immer wieder sehr gut an und konnte immer wieder den Ball gewinnen. Auch im offensiven Kombinationsspiel fügte sich Barças Nummer 7 gut ein und bereitete 3 Torschüsse vor. Eine dieser Torschussvorlagen war das Resultat einer wunderbaren Passstafette zwischen Busquets, Messi und Griezmann, doch der Chip von Griezmann auf La Pulga war zu lang, weshalb dieser aus spitzen Winkel auf das Tor der Gäste schoss (18.). Nach 70 Minuten war das Spiel für den Weltmeister von 2018 beendet, da er in vorderster Front für keinerlei Torgefahr sorgen konnte. Es war erneut eines dieser Spiel, in dem Barça ein echter Mittelstürmer abging und Griezmann diesen nicht geben konnte. Barçawelt-Punkte: 3

Riqui Puig

Der zentrale Mittelfeldspieler erhielt von Trainer Ronald Koeman mal wieder eine Chance, sich über einen längeren Einsätz für mehr Spielminuten zu empfehlen und kam nach der Halbzeitpause für Pedri ins Spiel. Der 21-Jährige kam motiviert in die Partie hinein, forderte den Ball und versuchte mehr Vertikalität in das Spiel Barças zu bringen. Doch für ein übermotiviertes Foul in der 56. Minute an Torschütze Santi Mina erhielt der Katalane die Gelbe Karte. Nach diesem Vorfall wirkte es, als hätte ihm jemand den Stecker gezogen und Puig reihte sich in das uninspirierte Offensivspiel der zweiten Hälfe ein. Barçawelt-Punkte: 5

Sergiño Dest

Der US-Amerikaner kam in der 64. Minute für Gerard Piqué in die Partie. Durch seine Hereinnahme stellte Koeman auf die Viererkette um. Der trickreiche Rechtsverteidiger machte einen insgesamt unauffälligen Job und verhinderte durch seine Schnelligkeit Konter der Gäste. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Martin Braithwaite

Der Däne wurde in der 70. Minute für Griezmann eingewechselt. Auch er konnte der Offensive der Blaugrana keine nennenswerten Impulse geben und kam in 20 Minuten auf sieben Ballkontakte. Kurz vor Schluss vergab der 29-Jährige aus fünf Metern die Chance auf die Führung nach Vorarbeit von Jordi Alba. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Francisco Trincão

Ebenso wie Martin Braithwaite wurde Trincão in der 70. Minute eingewechselt und ersetzte Ousmane Dembélé auf dem rechten Flügel. Der Portugiese hatte zwar minimal mehr Spielanteile, konnte aber der Schlussphase nicht seinen Stempel aufdrücken. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Miralem Pjanic

Der Bosnier kam vier Minuten vor dem Ende der Partie für Ilaix Moriba. In dieser kurzen Zeit zeigte der 31-Jährige, dass er ein Lenker im Mittelfeld sein kann, er bereitete zwei Torschüsse vor. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Trainer Ronald Koeman

Trotz des enttäuschenden Unentschieden gegen Levante entschied sich Trainer Ronald Koeman, das gleiche Team auf das Feld zu schicken. Nur durch die Gelbsperre seines Landsmann Frenkie De Jong musste der Niederländer im Mittelfeld umstellen und schickte den jungen Ilaix Moriba auf das Feld. Von Anfang an spielte Barça dominant und die Mannschaft wirkte sehr gut auf die Gäste aus Galizien eingestellt. Die Idee, Ousmane Dembélé als rechten Wingback einzusetzen, brachte, wie bereits gegen Levante, mehr Offensivdrang. Doch durch den Ausgleich kippte die Partie ein wenig. Koeman versuchte mit dem Wechsel von Pedri auf Riqui Puig dem entgegenzuwirken, was auch bis zur Gelben Karte des 21-Jährigen funktionierte. Auch das Umstellen auf eine Viererkette mit der Einwechslung von Dest, um Dembélé als Flügelstürmer die Defensiv-Aufgaben abzunehmen, machte Sinn – allein, es fruchtete nicht. Das Spiel Barças verlor an Dynamik und die Angriffe wirkten lethargischer. Trotzdem kann man die Niederlage nicht dem Trainer ankreiden. Barçawelt-Punkte: 6

Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

 

Patryk Kubocz
Patryk Kubocz
Redakteur für Barçawelt. Student der osteuropäischen und journalistischen Geschichte.
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