Clément Lenglet

StartMannschaftClément Lenglet
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  • Geburtsdatum: 17.06.1995
  • Geburtsort: Beauvais, Frankreich
  • Nationalmannschaft: Frankreich
  • Größe: 186 cm
  • Position: Abwehr
  • Bildquelle: JOSEP LAGO/AFP/Getty Images

Karriere

Verein Zeitraum
AS Nancy (Jugend) 2010-2013
AS Nancy B 2013-2014
AS Nancy 2014-2017
FC Sevilla 2017-2018
FC Barcelona seit 2018

„Angesehen als einer der Abwehrspieler mit der größten Zukunft auf diesem Planeten, besticht Lenglet mit seiner Balleroberung und der Fähigkeit, den Ball nach vorne zu treiben. Ebenso wertvoll sind seine Spielintelligenz und seine Durchschlagskraft.“ Mit diesen Worten bewarb der FC Barcelona seinen Neuzugang auf der offiziellen Website des Vereins. Ob der Franzose den hohen Erwartungen wohl gerecht werden wird und vielleicht wie sein Landsmann Umtiti einschlägt?

Erste Schritte im hohen Norden Frankreichs

Clément Lenglet erblickte am 17.06.1995 in Beauvais das Licht der Welt. Die Stadt zählt etwa 55.000 Einwohner und ist zugleich Hauptstadt des Départements Oise. Gelegen im nördlichen Teil Frankreichs, ist Beauvais vor allem für seine Kathedrale bekannt. In ebenjener Umgebung entdeckte der junge Clément seine Liebe zum Fußball und begann erstmals mit dem Kicken. Doch, um ernsthafte Ausbildungsmöglichkeiten zu bekommen, musste er bereits früh seine Heimat verlassen, denn das Jugendzentrum des AS Nancy klopfte an und bot eine unverhoffte Chance. So trat er dem Klub bei und begann bei den hiesigen Jugendmannschaften seine Profi-Ausbildung. Nancy liegt fast viereinhalb Autostunden von Beauvais entfernt und die neue Umgebung stellte für Clément Lenglet wie für fast alle junge Fußballer eine Herausforderung dar.

Debüt und Gewinn der Ligue 2

Beim AS Nancy spielte er sich durch starke und souveräne Leistungen in der Innenverteidigung in den Vordergrund und durfte daher am 27.09.2013 sein Debüt für die erste Mannschaft in der Ligue 2 feiern. Er wurde nach 32 Minuten eingewechselt und die Partie endete torlos. Nachdem er sich immer mehr in die Startformation hineingespielt hatte, war er während der Saison 2015/16 bereits ein fixer Bestandteil des Teams und hatte mit 34 Einsätzen einen erheblichen Anteil am Gewinn der zweiten französischen Liga. Beim entscheidenden Spiel schoss er sogar nach einem Eckball ein Kopfballtor, das gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Ligue 1 war. In der darauffolgenden Spielzeit zählte er wieder zu den Größen des Teams und bestritt bis Jänner 2017 18 Spiele in der Ligue 1. Doch dann bot sich plötzlich eine unerwartete Wechselmöglichkeit, denn ein spanischer Top-Klub bekundete sein Interesse.

Der FC Sevilla als Sprungbrett

Die Andalusier sprachen intensiv mit Lenglet und seinem Berater und offenbarten ihnen, dass sie bereits seit seinen guten Auftritten in der Ligue 2 seine Entwicklung mitverfolgten. Die Gespräche dauerten nicht lange und am 04.01.2017 wurde Clément Lenglet als neuer Bestandteil des „Conjunto Sevillista“ vorgestellt. Als Ablöse flossen etwa 5,4 Mio. Euro an Nancy. Bei Sevilla sollte er den kurz davor abgewanderten Timothée Kolodziejczak ersetzen und so erhoffte sich der junge Franzose zurecht Einsatzzeit in der Primera División. Sein erster Einsatz sollte nicht lange auf sich warten lassen: Nur acht Tage später spielte er in der Copa del Rey – und zwar gegen niemand Geringeren als Real Madrid. Die Partie endete 3:3, doch trotz der drei Gegentore hatte Lenglet offensichtlich einen guten Eindruck hinterlassen. Auch in der Primera División konnte er sich durchsetzen und er entwickelte sich trotz des jungen Alters zu einem überraschend abgebrühten Verteidiger. Gerade diese Tatsache – seine zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre gepaart mit defensiver Souveränität – brachten ihn in den Fokus des FC Barcelona. Durch das Interesse der Katalanen schien Lenglet nun endgültig in der Elite des Weltfußballs angekommen zu sein.

Verpflichtung und Vorstellung bei den Blaugrana

Am 12.07.2018 war es dann so weit: Lenglet wurde offiziell von Barça unter Vertrag genommen. Er unterschrieb beim Traditionsverein aus Katalonien ein Arbeitspapier, das ihn bis Sommer 2023 an jenen binden sollte. Dass man beim FC Barcelona Hoffnungen in ihn setzt, verdeutlicht unter anderem seine Ausstiegsklausel, denn diese beträgt stolze 300 Mio. Euro. Um ihn von Sevilla loszueisen, bezahlte Barça die festgeschriebene Klausel in Höhe von 35,9 Mio. Euro.

Lenglets Spielweise

Clément Lenglet gilt als sehr intelligenter Innenverteidiger, der sowohl links als auch rechts hinten beheimatet ist. Er soll schnell im Vorrücken sein und eng am Mann verteidigen. Besonders die Fähigkeit, gewisse Bälle zu erahnen und richtig zu antizipieren, zählt zu seinen Charakteristika. Auch sein taktisches Verständnis soll auf höchstem Niveau sein, was beim FC Barcelona ohne Zweifel notwendig sein wird. Selbstverständlich ist er spielerisch gut und kann auch mit dem Ball am Fuß umgehen, ein Merkmal, das für alle Barça-Spieler unabdinglich ist. Die Erwartungen an seine erste Saison bei den Katalanen sind zwar sicher hoch, aber dennoch wird er genügend Zeit bekommen, um sich an die spezielle Spielphilosophie zu gewöhnen. Er wird aller Voraussicht nach hinter Umtiti und Piqué der dritte oder eventuell vierte Innenverteidiger sein und somit als Backup fungieren. Da die beiden Erstgenannten nicht alle Partien werden bestreiten können, könnte Lenglet durchaus zu beachtlich viel Spielzeit kommen. Dies wird jedoch vom Verlauf der Saison und möglichen Verletzungen abhängig werden. Im Geheimen weckt Lenglets Verpflichtung aber Hoffnungen auf etwas ganz Bestimmtes: Einen zweiten Samuel Umtiti. Mit Sicherheit wird Lenglet viel von seinem Landsmann lernen können, der wie er selbst vor wenigen Spielzeiten zu den Katalanen kam und nun bereits eine Institution in der Defensive darstellt. Ob Clément Lenglet also der nächste Umtiti wird? Zu wünschen wäre es ihm und uns Culés gleichermaßen.

Aussagen Lenglets kurz nach seiner Präsentation

„Ich bin sehr froh und stolz, für einen Verein wie Barça spielen zu dürfen. Ich bin hier, um Titel zu gewinnen!“

„Mein Idol ist Ronaldinho, trotz seiner Position auf dem Spielfeld. Seit ich ihn zum ersten Mal habe spielen sehen, mochte ich ihn sehr. Seine Freude am Fußball hat mich beeindruckt und dadurch, dass er aus Fußball eine Party machte, zog er mich mit.“

„Es ist unglaublich! Wenn mir das [sein Wechsel zu Barça, Anm. d. Red.] jemand vor ein paar Jahren gesagt hätte, hätte ich ihn ausgelacht. Es war alles andere als klar, denn ich fühlte mich bei Sevilla sehr wohl. Sie haben mich damals seit meiner Zeit in der Ligue 2 verfolgt und dann das Risiko gewagt, mich zu verpflichten. Ich schulde Sevilla daher sehr viel. Aber auf der anderen Seite hat man mir angeboten, Teil eines außergewöhnlichen Projekts zu werden und das bei einem historischen Klub wie Barcelona. Ich habe mich dafür entschieden und glaube, dass es die richtige Entscheidung war. Ich habe Lust, von den Besten zu lernen, und wo geht das besser als bei Barça?“

Seine Meinung zum Konkurrenzkampf: „Ich weiß, dass Piqué und Umtiti zwei Spieler sind, die letztes Jahr sehr gute Auftritte hatten, aber das stellt mich vor kein Problem. Ich werde von ihnen lernen, da sie mehr Erfahrung als ich haben, vor allem in großen Spielen. Aber ich werde sie jeden Tag im Training beobachten und mir ihre Ratschläge anhören. Jeden Tag gegen Messi anzutreten, ist ebenfalls ein Traum. Ich werde mein Spiel ohne Zweifel perfektionieren.“

Lenglet in der Nationalmannschaft?: „Ich habe alle Jugendmannschaften bei Les Bleus durchlaufen. Ich habe auch ein spezielles Gefühl, wenn ich mir dieses Trikot überstreife, das ich nun bereits seit langem trage. Ich bin mir sicher, dass die Nationalmannschaft eine wichtige Etappe in meiner Karriere sein wird. Und nun bin ich in einem Klub, bei dem so viele Nationalspieler unter Vertrag stehen. Daher glaube ich, dass ich bald einberufen werde und mein Ziel erreichen kann.“

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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