La-Liga-Boss Tebas: Messi-Verbleib bei Barça “ohne Abgänge unmöglich”

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La-Liga-Präsident Javier Tebas hat den Druck auf den FC Barcelona öffentlich erhöht: Entweder werden angesichts der Gehaltsobergrenze weitere Spieler abgegeben oder Lionel Messi muss den Klub endgültig verlassen. Die Barça-Verantwortlichen geben sich nach außen hin aber entspannt.

Messi, Agüero, Depay, Garcia: Alle aktuell nicht spielberechtigt?

Eine Woche ist mittlerweile ins Land gezogen. Seit 1. Juli steht Lionel Messi nicht mehr beim FC Barcelona unter Vertrag, auch wenn sich beide Parteien bereits über einen neuen Kontrakt – angeblich bis 2023 – geeinigt haben sollen. Problem: Würde dieser neue Deal aktiv werden, würden die Katalanen ihre Gehaltsobergrenze in Höhe von 347 Millionen Euro übertreffen.

Messi kann momentan daher nicht registriert werden – was auch für die Neuzugänge Sergio Agüero, Memphis Depay und Eric Garcia gelten soll, wie das Fußball-Portal Goal kürzlich unter Berufung auf eigene Informationen berichtete und dabei zudem mitteilte, dass die Blaugrana noch satte 200 Millionen Euro einsparen müsse. Das würde im Klartext heißen: Keiner dieser Spieler dürfte nach jetzigem Stand in der Saison 2021/22 für Barça auflaufen!

Die handelnden Personen bei den Katalanen stehen demzufolge unter Druck, allerspätestens bis zum Ablauf der Transferperiode Ende August finanziellen Spielraum zu schaffen, um personell bei Messi und Co. für Klarheit zu sorgen – wobei die neue Saison in der Liga für das Team von Ronald Koeman bereits am 15. August startet.

“Auch der FC Barcelona muss sich an die Regeln halten”

Diesen Druck hat Javier Tebas, der Präsident des spanischen Liga-Verbands LFP, jetzt durch öffentliche Aussagen erhöht. “Wenn es keine Abgänge gibt, ist das unmöglich”, gab Tebas gegenüber dem Fernsehsender La Sexta klipp und klar hinsichtlich des offenen Verbleibs von Messi in Barcelona zu verstehen.

Tebas ist sich unsicher, ob Barça es gelingen wird, die missliche Lage bis zum Liga-Start Mitte August in den Griff zu bekommen. “Ich weiß es nicht. Die Regeln sind so, wie sie sind und an diese muss man sich halten – auch der FC Barcelona”, stellte der Funktionär zudem klar, dass es auch für den Weltverein keine Ausnahme, etwa in Form einer Erhöhung der Gehaltsobergrenze, geben werde.

Messi, dessen letzte Vertragsunterschrift im Jahr 2017 ihm bis diesen Sommer bis zu 555 Millionen Euro eingebracht haben soll, müsse sich indes auf weniger Gehalt einstellen. “Er wird zu den bisherigen Bedingungen nicht unterschreiben können, das ist unmöglich”, zitierte ESPN Tebas aus einem Gespräch mit englischsprachigen Journalisten.

In diesem sagte er auch: “Barcelona steht vor unsicheren Zeiten, aber sie werden in der Lage sein, ihre Probleme zu lösen, weil sie den höchsten Umsatz der Welt haben. Sie haben aufgrund der Pandemie ihre Ausgabengrenze überschritten. Wenn Vereine das tun, haben wir eine Regel, die wir 1:4 nennen. Wir erlauben neue Spieler, wenn sie die aktuelle Lohnsumme senken. Für jeden Euro, den sie für Verpflichtungen verwenden möchten, müssen sie vier Euro sparen. Wenn beispielsweise die Spieler, die Barça verpflichtet hat, für die nächste Saison 50 Millionen Euro kosten, bedeutet es, dass 200 Millionen eingespart werden müssen – entweder durch Transfers oder durch Lohnkürzung.”

“Alles läuft gut”, “Sehr entspannt”: Laporta und Koeman reagieren auf Tebas

In den Reihen des amtierenden Copa-del-Rey-Gewinners geben sie sich derweil auch in Folge der jüngsten Worte von Tebas bezüglich Messis Verlängerung ziemlich sorglos – zumindest nach außen hin. “Alles läuft gut, alles läuft gut”, teilte Klubchef Joan Laporta am Donnerstagabend grinsend gegenüber Medienvertretern mit.

Ob er denn keine Botschaft an Tebas senden möchte, wollte ein Reporter wissen. “Dass alles gut läuft”, antwortete er erneut erheitert und brachte damit auch den neben ihm stehenden Koeman zum Lachen. Der niederländische Coach wiederum zeigte sich ebenso unaufgeregt: “Ich bin bei Messi sehr entspannt.” Wirklich – oder ist das alles nur Fassade?

Abgegeben hat der FC Barcelona bis dato Jean-Clair Todibo (8,5 Mio. Euro Ablöse, OGC Nizza), Konrad de la Fuente (drei Mio. Euro Ablöse, Olympique Marseille), Francisco Trincão (Leihe zu Wolverhampton Wanderers, Kaufoption rund 29 Mio. Euro), Juan Miranda (ablösefrei, Real Betis), Sergio Akieme (3,5 Mio. Euro, UD Almería), Carles Aleña (fünf Mio. Euro, FC Getafe) sowie Junior Firpo, der für 15 Millionen Euro Richtung Leeds United abwanderte. Der Vertrag mit Matheus Fernandes wurde aufgelöst.

Allesamt keine großen Namen. Barcelona bleibt aufgrund der kolportierten 200 Millionen Euro, die noch in die Kassen gespült werden müssen, nichts anderes übrig, als auch Top-Stars zu verabschieden. Gehen soll etwa die Großverdiener Philippe Coutinho und Samuel Umtiti – und mittlerweile ist auch ein Verkauf von Antoine Griezmann nicht mehr unwahrscheinlich. 

Filip Knopp
Filip Knopp
Redakteur und Sportjournalist mit großem Fokus auf Spaniens La Liga.
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