Víctor Font im Interview: Bald Barcelonas Präsident?

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Würde Xavi bei seiner Präsidentschaft Trainer werden? Ist Cruyffs Spielidee die Hauptinspiration seines Projektes? Und warum sei es leicht möglich, dass sich Barça in ein zweites Milan verwandle? In einem ausführlichen Interview überrascht Victor Font mit klaren Ansagen und kontroversen Behauptungen. Hier Teil eins des kompletten Interviews.

Erstmals äußert sich Víctor Font ausführlich im exklusiven Interview mit der Mundo Deportivo zu den bevorstehenden Wahlen und seiner Kandidatur als Präsident des FC Barcelona. Teil eins seines Interviews.

Warum wollen Sie Präsident des FC Barcelona werden?

Erstens, weil ich Barça im Blut trage und verrückt nach Fußball bin. Und wenn ich an das Barça der Zukunft denke, gibt es da eine große Herausforderung, die auch in einem ziemlichen Gewitter enden könnte. Es besteht die Notwendigkeit eines gut definierten Projektes, um diese Herausforderung meistern zu können. Und diese Herausforderung besteht darin, die beste Generation von Fußballern, darunter Messi an der Spitze, zu ersetzen. Das ist etwas, das uns nicht Sorgen machen sollte, aber über das wir uns Gedanken machen müssen. Vor allem in Zeiten mit einer immer stärker werdenden Konkurrenz von Klubs, die das Eigentum eines Staates, eines Oligarchen oder eines Multimillionärs sind. Nachdem wir weiterhin ein Verein bleiben wollen, der in den Händen der Socios liegt, haben wir einen klaren Nachteil in diesem Sinne. Dazu kommt dann noch die Dinglichkeit, das ambitionierteste Projekt der Geschichte zu verwirklichen, den Espai Barça. Wenn man das alles ansieht und daraufhin alles ändert und revolutioniert oder nicht, gibt es dennoch immer zwei Gefahren: sich in eine Art Milan zu verwandeln, das jetzt nicht einmal mehr in der Champions League spielt, oder die Socios als Inhaber zu verlieren. Alle meine Freunde raten mir, mich nicht damit zu befassen, weil das eine Affäre werden könnte.

Aber das macht Ihnen nicht Angst?

Nein, weil ich gerne Herausforderungen annehme. Wir werden das nicht irgendwie machen. 2010 nahm ich an den Wahlen teil und ich sah, dass das durch Freunde und Bekannte funktioniert und sich sechs Monate vor den Wahlen ein Team rund um die Person aufzustellen beginnt. Das werden wir nicht machen. Wenn das Sie uns die Voraussetzungen geben, damit das Projekt erfolgreich sein kann, werden wir das so machen.

Welche Voraussetzungen denn?

Die prinzipielle Voraussetzung ist, dass wir Personen mit dem nötigen Talent und Können haben, um das Projekt zu verwirklichen. Es gibt Ideen und einen Plan, aber man braucht ein Team dafür. Und der fundamentale Grundstock ist der Vorstand oder, wie wir ihn nennen, Aufsichtsrat. Das aktuelle Modell besteht aus einer Person, die Präsident sein will, und einer Gruppe von Freunden, die seit mindestens fünf Jahren Socios sind. Unserer Meinung nach muss der Rat aus Leuten bestehen, die die nötige Erfahrung mitbringen, um alle Schwierigkeiten des Vereins lösen zu können.

Suchen Sie einen Rat von bekannten Personen, die relevant sind?

Wir suchen drei unterschiedliche Profile. Zuerst einige Ratgeber, die aus der Welt des Sports kommen, da Barça ein Verein mit vielen Sportarten ist. Wenn man das Gewicht des Fußballs im Sport betrachtet, werden wir irgendeinen Ex-Fußballer überzeugen müssen, der die Tätigkeit als sportlicher Vizepräsident übernimmt, der von Personen unterstützt wird, die aus allen anderen Disziplinen kommen. Zum Beispiel von der Sportmedizin. Leute aus dem Basketball…
Danach kommen die Ratgeber, die in der Geschäftswelt Erfahrung haben. Aber nicht jeder erfolgreicher Geschäftsmann kommt in Frage. Jemand aus der Textilindustrie, dem Bauwesen oder der Ernährung bringt Barça nicht viel weiter. Nützlich sind Leute aus dem Unterhaltungssektor, von den audiovisuellen Medien, von technologischen Abteilungen, … Das ist der Bereich, in dem der FC Barcelona am meisten Mittel generieren muss.
Drittens kommt das Profil, das Beziehungen zur institutionellen Welt haben muss, zur Politik, zu Regierungen und zum Sport. Zur UEFA, zur FIFA, … Das muss ein Rat sein, der strategische Entscheidungen trifft und nicht nur von heute auf morgen denkt, wie das im Moment der Fall ist…

Haben Sie schon eine Auswahl getroffen?

Wir haben 15 Kandidaten, die die Anforderungen erfüllen, und wir treffen uns monatlich. Man sagt ihnen, dass nicht jetzt sofort ein Kompromiss gefunden werden muss, sondern dass es wichtiger ist, dass sie sehen, was wir so machen wollen. Außerdem kennen wir uns so schon lange vor den Wahlen. 2010 suchten wir noch am Tag vor dem Wahl nach möglichen Direktoren, die wir kaum kannten. So etwas kann einfach nicht sein.

Sind diese Räte den meisten Leuten bekannt?

Manche ja, manche nein. Der wichtigste Faktor ist das Fachwissen und die Erfahrung, nicht der Grad an Bekanntheit.

Wann werden Sie sie uns vorstellen?

Wenn die Wahlen anstehen. Es gibt keine Notwendigkeit, das jetzt schon zu sagen, weil Personen darunter sind, die gerade wichtige Funktionen erfüllen, und es könnte ihnen zum Nachteil sein.
Können Sie bereits sagen, ob Xavi Ihr Projekt unterstützt?Nein, das tut er nicht. Das ist unser Traum, dass er ein Bestandteil unserer Projekts wird. Aber Xavi wird sowieso Trainer des FC Barcelona werden, unabhängig von dem Präsidenten. Aber gut, wir glauben, dass Barça ein großes Glück hatte mit Cruyff, weil dessen Positionsspiel uns ein Alleinstellungsmerkmal gab, und die einzige Form, es zu erhalten, ist, dass diejenigen, die sich am besten damit auskennen, es auch unterrichten und lehren. Xavi ist einer dieser grundlegenden Verfechter dieses Modells und eine der wenigen Personen mit den Eigenschaften, das Projekt auf zehn Jahre hinaus zu planen. Er hat Führungsqualitäten, ist dazu berufen, hat die Fähigkeit, ein Team zu kreieren, eine gute Beziehung zu den Aktiven im Klub, …

Ist Cruyff die große Inspiration Ihres Projekts?

Des fußballerischen Teils: ja. Ich habe noch nie von einem Barcelonista gehört, der eine andere Vorstellung hätte. Eine andere Sache ist, dass wir uns mehr oder weniger konsistent bei der Anwendung und Ausführung waren. Bis Núñez kam, der ihn verpflichtete und verteidigte, als ihn die meisten kritisierten. Das war eine der großen Leistungen von Núñez für den Verein.

Ist Jordi Cruyff einer der besprochenen Kandidaten?

Er ist eine Option, die Barça verpflichten müsste, wenn man sich seine Verantwortlichkeiten und Fähigkeiten ansieht. Eine andere Sache ist es zu wissen, wie man Leute mit Talent in das Team einfügt.

Alle Übersetzungen wurden frei nach bestem Wissen und Können des Autors durchgeführt. Es wird keine Haftung für die korrekte Wiedergabe aller Aussagen übernommen!
Quelle: Mundo Deportivo

Was haltet ihr von dem Projekt, das Víctor Font umsetzen will? Würdet ihr ihn in Zukunft unterstützen? Verpasst auf keinen Fall die nächsten beiden Teile, in denen er sich unter anderem zum Antimadridista bekennt und zur Ära nach Messi bzw. dessen möglichen Nachfolgern Stellung bezieht.

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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