Brennpunkte | Barças Mittelfeldvariation, Arbeit gegen den Ball und ein belebendes Element

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Ein Mittelfeld ohne und mit Sergio Busquets, eine verbesserte Arbeit gegen den Ball und eine damit einhergehende defensive Stabilität sowie ein belebendes Element namens Ousmane Dembélé. Die Brennpunkte zu Barças 4:1-Erfolg gegen Celta Vigo.

Zwei Mittelfeldvarianten

Der FC Barcelona startete im Mittelfeld mit Sergi Roberto, Arthur und Frenkie de Jong. Relativ unklar war dabei, wer von den dreien den defensiven Part auf der Sechs spielen würde und welche beiden sich auf den Achterpositionen wiederfinden würden. Die Frage war am Ende relativ schwer zu beantworten. Zeitweise fand sich Roberto vor der Abwehr wieder, zeitweise wiederum Frenkie de Jong, zeitweise spielten die Katalanen situativ auch eine Variante mit zwei Sechsern.

Das lag an einer enormen Fluidität, die Barças Mittelfeld zu Beginn an den Tag legte. Immer wieder tauschten die Akteure die Positionen und waren so für das Mittelfeldpressing Celtas nur sehr schwer zu greifen. So konnten sich die Mittelfeldspieler untereinander viel öfter und flüssiger die Bälle zuspielen, als das sonst der Fall war, teilweise direkt per one-touch. Einen erheblichen Teil dazu leistete auch der sich immer wieder ins Mittelfeldzentrum fallen lassende Lionel Messi.

Mit der Hereinnahme von Sergio Busquets aufgrund von Nelson Semedos Verletzung und der damit verbundenen Versetzung Robertos auf die Rechtsverteidigerposition änderte sich das. Busquets übernahm die Sechserposition nun konstant, während sich de Jong und Arthur klar auf den Achterpositionen platzierten.

Das Spiel wurde nun wesentlich statischer, aber auch kontrollierter. Begründet wird das durch die wesentlich tiefere Positionierung von Busquets auf der Sechs, sodass dieser den Ball auf die beiden Achter weiterleitete, die das Leder anschließend möglichst schnell ins Sturmzentrum oder auf die Außen spielten – eine weitere Variante, um ein Mittelfeldpressing zu umgehen. Mit fortlaufender Spieldauer zog sich Celta dann immer weiter in die eigene Hälfte zurück, sodass Barça den Ball immer mehr um den Strafraum kreisen lassen konnte – eine Situation, die für einen klaren, tiefer stehenden Ballverteiler wie Busquets prädestiniert ist. 

Zum Spiel:

Die defensive Stabilität

Zugleich sorgte Busquets’ Hereinnahme für eine enorme Stabilität in der Defensive, auch wenn der Katalane nicht der alleinige Grund dafür war. Das gesamte Mittelfeld arbeitete enorm gut gegen den Ball, sodass die meisten Angriffe der Gäste gar nicht erst in den gefährlichen Zonen ankamen. Neben dem in dieser Hinsicht enorm aktiven Mittelfeld machten aber auch die Hintermänner einen guten Job. Vor allem die beiden Außenverteidiger beteiligten sich konstant stark am Gegenpressing und ließen sich teilweise sogar in die Mitte hineinfallen, um auf den Halbpositionen für Überzahl zu sorgen.

Zugleich rückten die beiden Innenverteidiger im Wechsel immer wieder heraus, um die Anzahl an Barça-Spielern vor dem Strafraum konstant hoch zu halten – besonders Umtiti war hier auffallend. So fiel das einzige Celta-Tor an diesem Abend aus einem Freistoß heraus, den man nach einem angeblichen Messi-Foul nicht hätte geben sollen. Ansonsten brachten die biederen Galicier offensiv gar nichts zustande – auch, weil Barça an diesem Abend viel besser und aktiver gegen den Ball verteidigte.

Ousmane Dembélé als belebendes Element

Auf der anderen Seite des Feldes gab sich der FC Barcelona lange Zeit deutlich weniger souverän – dort starteten Ansu Fati, Antoine Griezmann und Lionel Messi. Während La Pulga sich, wie eigentlich immer, konstant im Zentrum aufhielt und dort die Angriffe auf das gegnerische Tor mit einleitete, wirkten die anderen beiden Offensivkräfte über den Großteil ihrer Spielzeit verloren. Griezmann hielt sich meist im Sturmzentrum auf, konnte von dort aus jedoch kaum für Gefahr sorgen, Fati wiederum versuchte sein Glück auf dem linken Flügel, setzte sich hier jedoch in den meisten Duellen gegen seine Gegenspieler nicht durch.

Zur Pause wurde der Youngster folgerichtig ausgewechselt, für ihn kam Ousmane Dembélé in die Partie – und mit ihm auch die Offensivgefahr aus dem Spiel heraus. Immer wieder dribbelte der Franzose seine Gegenspieler aus, startete gefährliche Läufe über beide Außenpositionen und fügte sich nahtlos ins Kombinationsspiel im letzten Spielfelddrittel ein.

Fast gelang ihm außerdem noch ein Tor: Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte dribbelte der Franzose die Hintermannschaft Celtas aus und schlenzte den Ball im Anschluss nur knapp am Tor vorbei. Auch einen Assist konnte Dembélé fast verbuchen, seine perfekte Hereingabe in Minute 74 verfehlte der hereinstürmende Messi jedoch nur knapp. In jedem Fall eine Leistung, auf der Dembélé in den nächsten Wochen aufbauen kann, denn in dieser Form belebt der Franzose das oftmals zu statisch wirkende Offensivspiel der Katalanen merklich.

Zur Spielerkritik: Messi herausragend, Griezmann und Fati unsichtbar, Dembélé macht Hoffnung

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