Brennpunkte | Fati als echter Flügelstürmer, Spielaufbau weiter mit Dreierkette

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Wie wichtig ein echter Flügelstürmer für den FC Barcelona ist, sah man auch wieder beim Heimerfolg gegen Levante, an dem Ansu Fati als klassischer Winger maßgeblichen Anteil hatte. Auch die Rollen von Lionel Messi und Sergio Busquets waren wieder einmal interessant zu beobachten. Die Brennpunkte.

Ansu Fati – der echte Flügelstürmer

Coutinho, Messi und Griezmann – um nur wenige zu nennen – in den letzten Jahren bekleideten kaum “echte” Flügelstürmer im katalanischen 4-3-3-System die offensiven Außenpositionen. Immer öfter wurden diese Positionen von invers agierenden Spielern besetzt, die ihre Stärken eindeutig in zentraleren Positionen haben. 

Grundsätzlich ist unter einem echten Flügelstürmer ein Spieler gemeint, der die Breite bis ins letzte Drittel hält und seine Stärken im Dribbling und in der Geschwindigkeit hat. Wie wertvoll ein solcher Spieler derzeit für Barça sein kann, zeigte Ansu Fati im Spiel gegen UD Levante. 

Durch seine von Tempo geprägten Läufe in die Tiefe bot er Lionel Messi eine Möglichkeit, seine genialen Pässe ins vordere Drittel zu spielen. Zwei davon führten gar zum Erfolg und der La-Masia-Youngster darf sich nun als jüngster Doppelpacker der La Liga-Geschichte bezeichnen. 

Fati verstand es dabei, auf den richtigen Moment zu warten, möglichst lang die Breite zu halten um dann im höchsten Tempo Richtung Tor zu starten. Mit Ousmane Dembélé hätten die Katalanen sogar einen zweiten Flügelspieler dieser Kategorie in ihren Reihen – es bleibt zu hoffen, dass der Franzose endlich seine Verletzungsprobleme in den Griff bekommt. Denn ein Dreiersturm mit zwei echten Flügelstürmern auf den Außenbahnen vor einem Passgeber wie Messi verspricht einiges. 

Messi als Spielgestalter

Dass Fati sich nun als jüngster Doppelpacker bezeichnen kann – dafür muss er sich auch bei Lionel Messi bedanken. Nominell agierte Messi als Gegenpart zu Fati auf der rechten Seite. Allerdings bewegte sich La Pulga noch mehr als gewohnt im Zehnerraum, teilweise sogar im Achterraum. 

So kam der Argentinier schlussendlich auf 95 Ballkontakte und hatte nach Busquets und Jordi Alba die meisten aller Spieler. Aus dieser Position heraus gelang es Messi immer wieder, gefährliche Angriffe zu initiieren und eben auch die beiden Fati-Tore vorzubereiten. 

Ob das extreme “ins Mittelfeld abkippen” Messis nun Traineransage oder Eigeninitiative war, darüber kann nur spekuliert werden. Allerdings kaschierte dieses Manöver erfolgreich die (wieder einmal) fehlende Kreativität aus dem katalanischen Mittelfeld heraus.

Weder Frenkie de Jong noch Ivan Rakitic gelang es, kreativ zu werden und Chancen zu initiieren. Zuletzt offenbare Barça hier ein kreatives Vakuum. Es ist eine Geschichte der bisherigen Saison, dass die Blaugrana im Mittelfeld zu torungefährlich ist – sei es durch Assists oder Tore. Von de Jong, Arthur und Rakitic kommt in dieser Hinsicht einfach zu wenig. Große Ausnahme natürlich: Arturo Vidal. So musste Messi wieder einmal mehrere Aufgaben übernehmen, unter anderem die des Spielgestalters.

 

Setién hält an Dreierkette im Spielaufbau fest 

Ebenfalls für die fehlende Kreativität im Mittelfeld verantwortlich war das Abkippen Sergio Busquets im Spielaufbau. Sobald Barça in Ballbesitz war, ließ sich der Sechser zwischen oder meist sogar hinter die beiden Inneverteidiger Gerard Piqué und Clemént Lenglet fallen. Setién möchte also weiterhin an der Dreierkette im Spielaufbau festhalten. 

Während zu Beginn von Setiéns-Amtszeit noch der Rechtsverteidiger (Sergi Roberto) abkippte und eine dynamische Dreierkette bildete, wurde dies in den letzten Spielen und gegen UD Levante ganz extrem von Busquets ausgeführt. Auch in der Vergangenheit praktizierte der spanische Nationalspieler dieser Rolle schon öfters ähnlich. 

Allerdings mit einem bedeutenden Unterschied: Normalerweise verlässt sich Busquets auf seine Instinkte und trifft durch seine enorm hohe Spielintelligenz meist die richtige Entscheidung, wann er Abkippen muss und wann nicht. Gegen Levante kippte Busquets nahezu immer ab. 

Dadurch, dass die Granotas jedoch kaum Druck auf den katalanischen Spielaufbau erzeugte, war die Dreierkette im Spielaufbau oftmals unnötig und die Innenverteidiger hätten auch ohne Busquets’ Unterstützung andribbeln können. In einigen Situationen konnte beispielsweise Lenglet andribbeln, Busquets und Piqué standen auf der anderen Seite nur wenige Meter auseinander. 

Alles in allem wäre Busquets gegen Levante wohl auf einer Position vor der Viererkette im Spielaufbau noch wertvoller gewesen. 

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