La Liga Kompakt: Barça-Konkurrenten lassen Punkte liegen

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Am 11. Spieltag in La Liga gab es wieder einmal einiges zu berichten. Im Madrider-Stadtderby traf dabei Real Madrid auf ein aufopferungsvoll kämpfendes Rayo Vallecano. In Sevilla empfing der Tabellenfünfte den Abstiegskandidaten UD Levante und traf auf eine Menge Gegenwehr. Auch der Meister Atlético Madrid musste in die Heimstätte von Real Sociedad reisen und hatte in einer packenden Partie am Ende das Nachsehen.

Real Madrid 5-1 Rayo Vallecano: Individuelle Klasse macht den Unterschied

Im Stadtderby gegen Rayo Vallecano konnte Real Madrid seine Tabellenführung verteidigen. Einen Ballverlust Rayos im ersten Spielfelddrittel nutzte Toni Kroos für eine lockere Hereingabe in die Mitte, wo Gareth Bale nur noch seinen Fuß hinhalten musste und so den Ball ins Tor beförderte (9‘). Auch die Vallecas hatten im ersten Durchgang ihre Möglichkeiten und sahen mit ihrer bekannten mutigen Spielweise gegen das Star-Ensemble gut aus. Doch auch der zweite Treffer sollte für Real fallen. Nach einem Eckstoß köpft Pepe den Ball einfach irgendwohin, ohne zu wissen, was er überhaupt tat und traf dabei Sergio Ramos‘ Knie, von dem die Kugel genau ins Eck flog (40‘). Womöglich wollte James Rodríguez Gnade walten lassen – zumindest passte er den Ball im eigenen Strafraum einfach mal Baptistão zu. Dieser legte nur noch quer auf Bueno, der nach einem Haken zum 2:1-Pausenstand einschob (44‘).

In der zweiten Hälfte folgte eigentlich der Ausgleich für Rayo Vallecano. Doch obwohl Baptistão auf gleicher Höhe stand, wurde das Tor wegen Abseits zurückgepfiffen. Im Anschluss reagierte Álvarez im Tor der Gäste bei einem Distanzschuss von Kroos nicht schnell genug, so dass dieser im rechten unteren Eck zum dritten Treffer für Real eintrudelte (55‘). Vorbei war dann alles, als Benzema einen missglückten Schuss von Ronaldo noch ins Tor leitete (59‘). Technisch war es zwar schön, aber dieses Mal stand der Torschütze leider deutlich im Abseits. Trotz allem hatte auch Rayo weiterhin Chancen auf einen Treffer, machte aber nichts aus ihnen. Einen Kullerschuss von Ronaldo ließ der Torhüter dann zum unnötigen 5:1 durch seine Finger gleiten (83‘). Unterm Strich bleibt Real zwar mit einem verdienten, aber zumindest in der Höhe glücklichen Sieg an der Spitze.

Carlo Ancelotti huldigte nach der Partie das Spiel des Gegners: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, weil wir gegen ein Team bestanden haben, welches wirklich sein Spiel aufziehen wollte. In der ersten Hälfte konnten wir über die Flügel nicht genügend Druck erzeugen, doch das konnten wir im Laufe des Spiels verbessern. Fast jedes Team hat hier einen eigenen individuellen Stil – das ist ein gutes Zeichen für den spanischen Fußball.“

Paco Jémez will die positiven Aspekte mit nach Hause nehmen: „Meine Spieler haben getan, was ich verlangt habe. Wir haben ein mutiges Team, das um den Ball gekämpft und sich Torchancen erspielt hat. Wir denken nicht lange über das Ergebnis nach, denn wir haben alles getan, was in unseren Möglichkeiten stand. Unsere heutige Leistung reicht zwar nicht für Real, aber für viele andere Gegner. Meine Spieler zeigten Siegermentalität und Herz und darauf bin ich stolz.“

FC Sevilla 1-1 UD Levante: Punkteteilung nach dramatischer Schlussphase

Zur Mittagstunde empfing der FC Sevilla den kriselnden UD Levante. Die Südspanier lagen vor der Partie lediglich zwei Punkte hinter Spitzenreiter Real Madrid und hatten gute Chancen, durch einen Sieg einen Schritt nach vorne in der Tabelle zu schaffen. Den Herren aus Levante wäre jeder Punkt im spanischen Abstiegskampf nur recht gewesen, um sich ein bisschen Luft zu verschaffen. Dementsprechend ereignisreich startete auch die erste Hälfte. Casadeus hatte Beto bezwungen und bereits zum Jubelschrei angesetzt, doch Carriço hatte etwas dagegen und konnte noch vor der Linie retten (3′). Auf der anderen Seite gab Barça-Eigengewächs Denis Suárez eine erste Duftmarke in Form eines platzierten Schusses ab (4′). Durch einen harten Schuss von Deulofeu (11′), zwei Standardchancen von Arribas (19′) sowie Tremoulinas (20′) kam Sevilla zu guten Chancen. Sissoko (13′) sorgte auf der Gegenseite für Gefahr. In der 21. Minute wurde es erstmals schmerzhaft in diesem Spiel. Beto kracht mit Carriço zusammen und musste minutenlang am Unterkiefer behandelt werden. Doch der Keeper biss die Zähne zusammen und konnte weitermachen. So konnte er in der 30. Minute die Führung seiner Mannschaft beobachten. Nach einer hervorragenden Flanke von Barça-Leihgabe Deulofeu nickte Vitolo zur Führung ein.

Die zweite Hälfte zeigte kein neues Bild. Beide Mannschaften erspielten sich wieder viele Chancen. Doch in der 56. Minute gab es neuerdings einen schmerzhaften Höhepunkt. Erneut war es Beto, der erneut von Carriço nach Flugeinlage und – wie sollte es anders sein – erneut am Unterkiefer getroffen wird. Doch kurioserweise konnte der Portugiese immer noch weitermachen. Dies sollte der Startschuss für eine ruppige letzte halbe Stunde werden. Arribas krachte schmerzvoll mit dem eingewechselten El Zhar zusammen (69′). Doch Levante behielt das Ziel im Kopf  und konnte nach einem Standard sowie einem darauf folgenden Fehler von Beto im Getümmel den Ausgleich erzielen (81′). Sevilla machte nun richtig Druck und erspielte sich in einer packenden Schlussphase Chancen en masse (89’/92’/97′.). Navarro und Sissoko machten es Beto gleich und holten sich eine Platzwunde beziehungsweise Nasenverletzung ab. Doch all der Trubel blieb umsonst. Der FC Sevilla trennt sich von UD Levante mit einem am Ende gerechten 1-1 Unentschieden.

Sevillas Torschütze Vitolo zeigte sich nach der Partie verärgert über das Resultat: „Wir sind wütend, weil wir zwei wichtige Punkte verspielt haben. […] Es war klar, dass Levante ein harter Gegner sein wird. Sie gehen immer mit maximalem Einsatz in jedes Spiel. Drei unserer Spieler wären beinahe in das Krankenhaus eingeliefert worden. […] Das wichtigste ist nun, dass wir weiter Punkte holen. Aber es ist jetzt gut, dass die Länderspielpause ansteht und diejenigen, die jetzt eine Menge Minuten absolviert haben, damit eine Verschnaufpause erhalten.

Real Sociedad 2-1 Atlético Madrid: Sociedad dreht die Partie gegen den Meister 

Auch in dieser Partie war die Rollenverteilung klar. Atlético Madrid kam als Tabellendritter in das Anoeta zum kriselnden Real Sociedad, das sich nach zehn Spieltagen lediglich auf dem vorletzten Tabellenrang befand. Und diese Krise wurde in der Anfangsphase des Spiels fortgeführt. Mario Mandžukić netzte nach perfektem Zuspiel von García ein (10′). Aber Sociedad zeigte, dass es noch lebt und erzielte durch Carlos Vela nach einem wunderschönen Schlenzer in der 14. Minute den Ausgleich. In der 23. Minute war erneut der Mexikaner Zentrum des Geschehens und fiel nach Foul von Godín im Strafraum. Doch der Schiri hat es, wie immer in Spanien, anders gesehen und gab Vela ungerechterweise die Gelbe Karte für eine Schwalbe. Kurios wurde es kurz später. Nach einem grauenvollen Rückpass von Miranda fängt Agirrexte den Pass ab, schließt aber in Manier eines kleinen Kätzchens ab (35′).

Die zweite Hälfte knüpfte nahtlos an die erste an. Siqueira sah nach zwei Gelben Karten in der 47. beziehungsweise 49. Minute im Schnellverfahren Gelb-Rot. Die Partie wurde nun ruppiger. Mandžukić gab Vela kurz darauf in Strafraumnähe einen Schultercheck, doch nichts geschah. Anschließend vergab der Kroate fünf Meter freistehend vor dem Tor eine Riesenchance (60′). Mit einem Mann weniger wurde Atlético sichtlich immer müder und am Ende dafür bestraft. Agirretxe machte seinen riesigen Fauxpas wieder gut und köpfte unhaltbar in die linke Torwartseite ein (82′). Das war es dann auch. Atlético Madrid lässt wichtige Punkte im Meisterkampf liegen, während sich Sociedad aus der Abstiegszone auf Platz 15 vorschob.

Asier Santana, Übergangstrainer bei Real Sociedad, zeigte sich nach der Partie hochzufrieden mit dem Ergebnis: „Das ist ein positives Resultat für uns. Wir haben das Ergebnis erzielt, das wir wollten. Die Spieler haben unter der Woche hart gearbeitet und sich gut auf dieses Spiel vorbereitet. Obwohl wir am Anfang nervös aussahen und dieses Tor erhielten, konnten wir uns aufrappeln und die Spieler fingen wieder an, an sich zu glauben. Nach der Führung waren wir überlegen.“

Atléticos Teamchef Diego Simeone analysierte die Partie sehr trocken und objektiv: „Das war ein sehr unterhaltsames Spiel. Es war sehr intensiv und wir hatten einen guten Start. Aber Sociedad hat gut geantwortet. In meinen Augen haben wir dann auch in der zweiten Hälfte gut in die Partie reingefunden, mussten aber diesen Ausschluss hinnehmen. Das hat Sociedad zum Anlass genommen, noch intensiver zu spielen, was ihnen am Ende das zweite Tor gebracht hat.“

 

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