Gerardo ‘Tata’ Martino: „Vom ersten Moment an hätte ich alles anders gemacht“

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Vielen Culés wird der Name ‘Tata’ Martino sicherlich noch ein Begriff sein, war der Argentinier doch noch letzte Saison Cheftrainer der Blaugrana. In Interviews mit den spanischen und argentinischen Tageszeitungen ‘Marca’ sowie ‘Clarín’ gab der 52-Jährige einige sehr ehrliche und selbstkritische Aussagen zu seiner Zeit bei den Katalanen kund. Neben seinen Fehlern als Coach des FC Barcelona hatte Martino vor allem auch zu seiner Zeit als Trainer viel zu sagen. 

Sie waren sehr hart zu sich selbst, was ihre Zeit als Trainer des FC Barcelona betrifft. Warum?

Ja, weil ich dort sehr viele Fehler gemacht habe. Vom ersten Moment an hätte ich absolut alles anders gemacht. Ich werde jetzt sicherlich keine Beispiele geben, aber ich bedauere viele Dinge, die während meiner Zeit bei Barça passiert sind, auch wenn sie mir geholfen haben mich weiterzuentwickeln und zu lernen sowie diese Sachen nicht zu wiederholen.“

Ihr Kollege Marcelo Bielsa sagt, dass man aus Misserfolg mehr lernt. Fühlen Sie sich nun besser nach der Zeit in Barcelona?

„Ganz und gar nicht. Ich habe mich deutlich besser gefühlt, nachdem ich Newells [Anm. Newells Old Boys] verlassen hatte. Das einzige, was ich in Barcelona gelernt habe, ist, mit Stars beziehungsweise mit den besten auf dieser Welt Seite an Seite zu leben.“

Und das war schwierig zu bewältigen?

Nein, die Spieler waren außergewöhnlich. Mit ihnen hatte ich keine Probleme.“

Das hört sich so an, als hätten Sie gar nichts zum Klub beigetragen, selbst das Wort ‘Versagen’ ist bei Ihnen schon gefallen?

Ja, natürlich. Es ist doch ganz logisch den Begriff ‘Versagen’ in diesem Kontext zu verwenden. Ich bin immerhin zu einem Team gestoßen, das zuvor alles gewonnen hatte und unter meiner Zeit wurde schlussendlich nichts gewonnen. Die Supercopa ist für einen Klub wie Barcelona so gut wie gar nichts wert.

Was konnten Sie Messi während Ihrer Zeit beibringen?

Nichts. Rein gar nichts. Ich konnte weder ihm noch konnte ich dem FC Barcelona etwas beibringen. Nirgendwo habe ich meine Markierung in diesem Verein hinterlassen. Diese gesamte Zeit war – hinsichtlich dessen, was ich als Trainer geleistet habe – ein kurzfristiger Abfall in meiner Karriere.“

Waren Sie denn in Barcelona glücklich?

Nein. Und in dieser Hinsicht bin ich auch nicht hart. Ich sage, was ich gerade fühle. Wenn Sie wollen, dass ich lüge, dann sage ich, dass das alles eine großartige Zeit gewesen ist. Wenn Sie wollen, dass ich aufzähle, was ich geleistet habe, dann sage ich, dass ich Alexis Sánchez helfen konnte zu seiner Form zu finden. Aber das ist auch nur eine klitzekleine Sache in der ganzen Geschichte.“

Wenn man Ihnen zuhört, dann könnte man meinen, dass die Station Barcelona ein Fehler in Ihrer Karriere war. Warum?

Es gab keine Zeit, um groß nachzudenken. Es stimmt alles, was Guardiola einst gesagt hat: Wenn dich der FC Barcelona anruft, dann solltest du nicht lange zögern. Was nun passiert, ist, dass ich mir für alles selbst die Schuld gebe. Barcelona, Real Madrid, Bayern München oder Manchester United – bei all diesen Klubs denkst du als Mensch einfach nicht nach. Aber für mich hat es am Ende des Tages einfach nicht geklappt.

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