Peteción contra Real Madrid: Barças Erzfeind in der Bredouille

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Franco-Diktatur versus katalanische Selbstbestimmung: Dass der Wert der Vereinsgeschichte, die kulturelle Identität und das politische Image von Barça und Real spätestens seit den 60er Jahren getrennte Wege gehen sollten, ist sowohl Culés als auch Madridistas bekannt. Im Jahr 2016 scheint es für Barças Prestige-Rivalen jedoch zu einer weiteren Talfahrt in puncto Titelansammlung und Publicity zu kommen. Es könnte wohl kaum kräftiger am „blütenweißen“ Renommee der „Galaktischen“ rütteln: Wie die Online-Portale Sport und Goal berichten, könnten Real Madrid infolge einer nationalen Anschuldigung sechs der gewonnenen europäischen Titel abgesprochen werden. Grund dafür ist eine auf der Seite change.org geführte Petition.

2015/2016: Immer wieder Real

Nachdem sich Madrid zuletzt durch die unsportliche Causa Tscheryschew sogar zum Gespött manch eigener Fans gemacht hatte, folgt nun der nächste Medien-Kracher: Die Webseite change.org publizierte vor einigen Tagen eine Petition gegen den Verein aus der Hauptstadt Spaniens.

„Wir beantragen im Namen der Werte, die den Sport und die Demokratie repräsentieren, den unverzüglichen Widerruf der fünf Europapokale, welche zwischen den Spielzeiten 1955-56 und 1959-60 an Real Madrid verliehen wurden, und ebenso die institutionelle Anerkennung, dass die Trophäe aus der Saison 1965-66 keinesfalls dem entspricht, was uns heute unter dem Namen der UEFA Champions League bekannt ist.“ So das offizielle Statement von der „Justicia Deportiva“ (auf Deutsch „Justiz/Gerechtigkeit des Sports“).

Bei Reals sechs gewonnenen Trophäen handelt es sich um Titel aus dem Europokal der Landesmeister. Dieser gilt als Vorgänger der heute bekannten UEFA Champions League. Eingereicht wird das ganze Anschreiben bei der UEFA. Knapp 55.000 Unterschriften wurden bereits gesammelt (Stand 18.05.16). Sechs Europäische Pokale, welche unter anderem mit Superkicker Alfredo Di Stéfano gewonnen wurden, sollen aus den Geschichtsbüchern radiert werden. Im Gegensatz zu anderen Projekten auf change.org beschränkt sich der Beschreibungstext der Petition auf lediglich 68 Wörter. Nähere Informationen zur Justicia Deportiva werden außerdem seitens der Publisher nicht bekannt gegeben.

In einem Punkt haben die Starter der Petition in jedem Fall Recht: In der Tat gilt es zu hinterfragen, wie sich ein internationaler Wettbewerb, der als Projektionsfläche für eine eindrückliche Kampagne gegen Rassismus genutzt wird (“No to racism”), sich mit Sportehrungen aus dem faschistischen System des Franquismus vereinen lassen soll. Inwieweit der jetzige Verein aus dem spanischen Metropol aber über 50 Jahre später dafür bestrafft werden kann, ist ebenso bedenklich. Die Titel aus beiden Turnieren werden zwar zusammenaddiert, jedoch sind es faktisch unterschiedliche Wettbewerbe.

Auch wenn aus Sicht von Barcelona Real ein sportlicher Titelverlust zu wünschen ist, wird mancher Culé den weiteren Verlauf des „Verfahrens“ sicher mit einem leichten Schmunzeln verfolgen. Barça gegen Real, das war nie nur Sport, sondern auch Politik, und aus ‘La decima’ könnte nun bald ‘la cuarta’ (der Vierte) werden. All zu groß schätzen wir die Chancen jedoch nicht ein. Bereits zu Beginn der Saison hatte es eine Petition für das Abtreten von Klub-Präsident Florentino Pérez gegeben. Die Forderungen blieben allerdings ohne Erfolg.

Hier geht’s direkt zur heißdiskutierten Petition

https://www.change.org/p/uefa-que-retiren-las-copas-de-europa-falsas-del-real-madrid

Ein Appell an die Gemeinnützigkeit durch das Lauffeuerprinzip

Abseits des Madrider Falls ist es uns Culés von Barçawelt.de aber auch ein Anliegen, im Namen der katalanischen Werte wie Unabhängigkeit, Freiheit oder Gerechtigkeit auf die Webseite change.org aufmerksam zu machen. Change.org bezeichnet sich selbst als die größte Petitionsplattform der Welt. Im Online-Interface haben Menschen die Möglichkeit, eine weltweite kostenlose Unterstützung in Form von Unterschriften für ihre Anliegen zu sammeln. Erreicht die Petition genügend Unterschriften, kann sie bei den jeweiligen Staatsoberhäuptern vorgelegt werden. Kampagnen-Gründer, Unterstützer und Entscheidungsträger werden so auf Change.org für einen guten Zweck zusammengeführt, um eine gemeinsame Lösung zu finden. In 196 Ländern setzen sich über 100 Millionen Menschen in ihrem Umfeld für soziale, kulturelle, politische und weitere Probleme ein. Etwa 100.000 Organisationen finden auf lokaler, nationaler oder globaler Ebene eine Lösung für ihr Anliegen. Via Facebook, Twitter, Mail und Co. erreichen die Petitionen in kurzer Zeit ein weitläufiges Publikum und verbreiten sich rasant im Stile eines Lauffeuers.

Das einzig Nötige, um eine Petition ins Leben zu rufen, sind ein funktionierender Internetanschluss, ein paar prägnant gewählte Worte und der Glauben an das soziale Engagement anderer Menschen.

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