Noten vs. Neapel: Zwei Sechser schwach – während Cubarsí auch in Europa überragt

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Der FC Barcelona steht im Viertelfinale der Champions League! In einem packenden Achtelfinal-Rückspiel im heimischen Lluís Companys schlugen die Katalanen SSC Neapel mit 3:1 (2:1) und dürfen sich weiter Titelhoffnungen in der Königsklasse machen. Während die Youngstars Lamine Yamal und Pau Cubarsí in einer guten mannschaftlichen Gesamtleistung herausstachen, fiel Oriol Romeu nach seiner Einwechslung mehrfach negativ auf. Die Spielerkritik und Noten.

FC Barcelona 3:1 SSC Neapel: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

In der ersten Hälfte wurde der Deutsche nur zweimal ernsthaft geprüft: In der 4. Minute war er sicher gegen einen Versuch von Victor Osimhen, in der 34. Minute hingegen bewahrte er mit einer Weltklasse-Parade bei einem Kopfball von Giovanni Di Lorenzo seine Mannschaft vor dem Ausgleich. Beim Gegentor war der Keeper machtlos. Nach der Pause brannte es etliche Male vor Barças Tor, aber der deutsche Nationaltorwart zeigte sich sicher, wenn er gefragt war. In der letzten halben Stunde fiel der Kapitän mit einigen ungewohnten Fehlern bei Abspielen auf. Barçawelt-Punkte: 7

 Jules Koundé

Eine routinierte und abgeklärte Vorstellung des Franzosen. Er beschränkte sich fast ausschließlich auf seine Defensivaufgaben und erledigte diese insgesamt unauffällig im besten Sinne des Wortes. Koundé hatte neun erfolgreiche Defensivaktionen und ließ über seine rechte Abwehrseite wenig zu. Nach vorne ging nicht viel, aber das war von ihm auch nicht gefragt. Barçawelt-Punkte: 7

 Ronald Araújo

In de ersten halben Stunde dirigierte der Uruguayer seine Abwehr fast perfekt. Er kümmerte sich vordergründig um Osimhen und ließ den Napoli-Stürmer ein ums andere Mal ins Abseits laufen. Nach dem Gegentor wurde es zwar unruhiger, doch Araújo blieb bis zum Schluss konzentriert und stabil. Er hatte sieben erfolgreiche Abwehraktionen und gewann sechs von sieben Direktduellen. Auch er lieferte einen Key-Pass. Barçawelt-Punkte: 8

 Pau Cubarsí

Eine erstaunlich reife und insgesamt außergewöhnliche Partie des erst 17-Jährigen. Der junge Katalane glänzte von der ersten Minute an mit gutem Stellungsspiel und viel Übersicht. Herausragend, wie er von hinten die Bälle in die gegnerische Hälfte verteilt hat – neun seiner langen Pässe kamen erfolgreich an. Dazu gewann Cubarsí alle Zweikämpfe am Boden sowie in der Luft (sechs an der Zahl), lieferte sogar einen Key-Pass. Eine Klasse-Vorstellung! Barçawelt-Punkte: 9

 João Cancelo

Der Portugiese war von der ersten bis zur letzten Minute auffällig – meist positiv. Vor allem in der Anfangsphase war er fast nur in der Offensive zu finden und machte über seine linke Seite ordentlich Alarm. So war es folgerichtig, dass er nach Raphinhas Pfostentreffer zur Stelle war und zum 2:0 traf. Nach dem Gegentor wurde es etwas ruhiger auf der linken offensiven Seite, doch die City-Leihgabe blieb bis zum Schluss aktiv und immer wieder gefährlich. Negativ: Eine missglückte Klärung in der 63. Minute hätte fast zum Ausgleich geführt. Barçawelt-Punkte: 8

 Andreas Christensen

Der Abend des 27-jährigen Dänen lässt sich in einem Wort zusammenfassen: unauffällig. Im defensiven Mittelfeld kam er nach über einer Stunde lediglich auf 23 Ballkontakte und 15 Passversuche (13 waren erfolgreich) – viel zu wenig. Defensiv machte er keine nennenswerten Fehler, und nach vorne war überhaupt kein Output vorhanden. Barçawelt-Punkte: 6

 Fermín López

Der 20-Jährige startete furios in die Partie. In der 9. Minute kam er zu seinem ersten Abschlussversuch, war aber unpräzise. Nur sechs Minuten später war er dann zur Stelle zum Führungstreffer. In der 36. Minute kam der Spanier zu einer weiteren Torchance. Anschließend wurde es dann immer wilder und Fermín wurde unruhiger. Es häuften sich Fehlpässe (Passquote nur 68 Prozent) und Ballverluste (elf an der Zahl). Die Auswechslung war trotz des sehr guten Beginns folgerichtig. Barçawelt-Punkte: 7

 Ilkay Gündogan

Der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zog die Fäden im Mittelfeld und bestimmte das Tempo des Spiels. Wenn die Blaugrana gefährlich wurde, war Gündogan fast immer daran beteiligt. Er lieferte vier Key-Pässe, vier seiner fünf Flanken waren präzise und in der 71. Minute kam er zu einem guten Distanzschuss. Sein Pre-Assist zum 3:1 verdient nur ein Prädikat: Weltklasse! Barçawelt-Punkte: 8

 Lamine Yamal

Auch wenn es diesmal keine direkte Torbeteiligung gab, war der 16-Jährige wieder einmal der auffälligste Barça-Akteur. Immer wieder stellte er mit seinen Tempodribblings Napolis linke Abwehrseite vor Probleme und war zu keinem Zeitpunkt zu kontrollieren. Seine Balleroberung in der 17. Minute leitete den zweiten Treffer ein, dazu kamen noch zwei Key-Pässe. In der 78. Minute hätte er beinahe exakt so wie im Ligaspiel gegen Mallorca am vergangenen Freitag getroffen, aber auch ohne Treffer war es erneut eine außergewöhnliche Vorstellung des Juwels. Barçawelt-Punkte: 9

 Raphinha

Auch wenn sein Trainer vor allem im ersten Durchgang nicht mit jeder seiner Entscheidungen glücklich und einverstanden war, hatte der Brasilianer entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Partie. Er gab die Vorlage zum Führungstreffer, und das 2:0 bereitete er mit seinem Pfostenschuss quasi auch vor. Auch nach der Pause blieb er aktiv und gefährlich. In der 55. Minute schoss er aus guter Position zu mittig, in der 67. Versuchte er es mit einem guten Freistoß aus über 20 Metern. Alles in allem eine sehr gute Vorstellung. Barçawelt-Punkte: 9

 Robert Lewandowski

Über 80 Minuten war der Mittelstürmer mehr oder weniger am Spiel unbeteiligt. In der 40. Minute kam er zu seinem ersten und am Ende sehr harmlosen Abschlussversuch, und bis zur 83. Minute sollte es auch sein einziger Torschuss bleiben. Doch dann war er nach der Vorlage durch Sergi Roberto da, wo ein Weltklasse-Stürmer in solchen Situationen sein muss und entschied das Achtelfinal-Duell endgültig. Barçawelt-Punkte: 8

 Sergio Roberto (ab 60.)

Kam nach einer Stude für Fermín López und fügte sich sofort gut ein. Der eigentliche Kapitän agierte ruhig und konzentriert, lieferte drei Key-Pässe und lieferte uneigennützig die Vorlage zum alles entscheidenden Tor. Barçawelt-Punkte: 8

 Oriol Romeu (ab 61.)

Im Gegensatz zu Christensen, für den er nach einer Stunde ins Spiel kam, war Romeu alles andere als unauffällig – er lieferte einen Fehlpass nach dem anderen, leistete sich einen Patzer nach dem anderen. Direkt nach der Einwechslung hätte ein solcher Fehler beinahe zum Ausgleich geführt, und anschließend wurde es nicht besser. Diese Vorstellung war keine Empfehlung für weitere Einsätze. Barçawelt-Punkte: 5

 João Félix (ab 81.)

Der Portugiese kam in der kurzen Einsatzzeit zu sechs Ballkontakten und brachte sofort frischen Wind und Gefahr. Man hätte ihn durchaus auch früher bringen können. Barçawelt-Punkte: ohne Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Barças Coach machte viel richtig am Dienstagabend. Er gab seiner Mannschaft die richtige mentale Einstellung, man sah dem Team das Feuer von der ersten Minute an. Nachdem das Spiel nach dem Gegentor sowie in einigen Phasen der zweiten Hälfte zu kippen drohte, reagierte Xavi richtig und ließ sein Team intensiver und höher pressen, was Napoli jedes Mal den Schwung nahm. Die Einwechslung von Romeu entpuppte sich als Fehlgriff und Félix hätte man auch eher ins Spiel bringen können. Alles in allem aber ein guter Abend auch aus Trainersicht. Barçawelt-Punkte: 8

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte: unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte: ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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12 Kommentare

  1. In solchen Spielen zeigt sich, dass die Verpflichtung von Gündogan ein absoluter Glücksgriff war. In vielen Momenten war er der entscheidende Treiber, auch defensiv sehr wertvoll. Insgesamt eine super Partie.
    Die beiden 17 jährigen sind unglaublich, einzigartig. Junge junge wie der Cubarsi hinten performt in einem CL Achtelfinale verspricht Großes. Lamine ist jetzt schon aus der Startelf nicht wegzudenken, dabei ist das noch ein Küken. Ein Raphina, der längst sein Leistungspeak längst erreicht hat, kann nicht mal 10% von dem, was Lamine kann. Rapha ist immer engagiert, aber leider kopf-, taktik- und techniklos. Zuviel per Zufall und bei so wenig Qualität braucht es halt sehr sehr viele Anläufe für Tore/ Assists.
    Kounde ist ebenfalls zu erwähnen, eine Wand hinten. Vieles wirkt selbstverständlich bei ihm, mit ihm ist die rechte Seite seit langem keine Schwachstelle mehr.

  2. Ich würde mal drüber nachdenken Cubarsí zum 6er umzuschulen. Mit seiner Spielintelligenz und seinem Passspiel könnte das funktionieren. Wenn‘s klappt, hätten wir ihn als Busquets-Nachfolger und dahinter in der Innenverteidigung mit Araújo und zukünftig Faye brutale Physis und Geschwindigkeit. Da können wir sehr hoch stehen, weil die beiden laufen uns alles ab. Das würde mir sehr gefallen.

  3. Cubarsi, Araujo, Faye. So easy ist’s. Dazu Kounde oder gerne mal nen erfahrenen ablösefreien IV dazu. Das sollte unsere Zukunft sein. Die 3 kann man mixen wie man will, gerne auch mal 3er Kette spielen. Cubarsi würde ich nie auf die 6 stellen. Dafür ist er aus der Abwehr zu stark und auf der 6 fehlen ihm gewisse Fähigkeiten. Dann lieber Bernal. Bin aber auch für Onana aktuell.

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