Am Samstag gab es für den FC Barcelona in LaLiga den ersten Punkteverlust. Im Spiel gegen CA Osasuna gelang weder den Katalanen noch den Gastgebern aus Pamplona ein Tor und die Partie endete somit 0:0. Dieses Ergebnis hat auf das Spiel, von dem dieser Artikel handelt, allerdings keinen Einfluss: das Duell am dritten Spieltag der Champions League – AC Milan gegen FC Barcelona (Di. 20:45). Das Aufeinandertreffen der beiden Kult-Vereine gab es in jüngerer Vergangenheit ziemlich häufig und ging selten ereignislos vonstatten. Man erinnere sich beispielsweise an die Achtelfinal-Partien der letzten Saison, die schlussendlich durch das Wunder vom Camp Nou für den FC Barcelona entschieden wurden. Doch wie vor jedem Spiel werden die Anzeigetafeln auf Null gestellt und die vergangenen Partien sind Geschichte.
Alles zum Spiel, inklusive des Kaders, ist wie immer in unserer Vorschau nachzulesen.
Mit 22 Spielern nach Mailand
Bildquelle: fcbarcelona.com
Für das Champions League Duell gegen den AC Milan nominierte Gerardo Martino alle fitten Akteure – das wären 22 an der Zahl. Bis auf Cuenca und die Verletzten Alba und Afellay stehen alle Spieler der ersten Mannschaft im Kader. Das macht das Rätselraten um die Aufstellung umso schwieriger.
Dass im Tor Víctor Valdés beginnen wird, steht in Stein gemeißelt, doch wer spielt vor ihm? Diese Frage ist wesentlich schwerer zu beantworten. Puyol und Bartra lieferten am vergangenen Samstag eine grandiose Leistung ab und wären somit die logischen zwei Personalien für die Innenverteidigung. Allerdings gibt es am nächsten Wochenende (Sa. 18 Uhr) in der Liga den Showdown im Camp Nou, bei welchem der FC Barcelona auf Real Madrid trifft. Somit ist es durchaus realistisch, dass Carles Puyol gegen Milan auf der Bank Platz nimmt, um sich für den Clásico fit zu halten. Vor Saisonbeginn war die Rede davon, dass Martino mit Puyol gemeinsam entschieden hätte, dass dieser nicht immer zwei Spiele pro Woche machen kann. Am Dienstag wäre ein möglicher Zeitpunkt, um diese Vereinbarung in die Tat umzusetzen. Javier Mascherano erhielt kürzlich, genauso wie der Kapitän, grünes Licht. Somit ist ein Einsatz von ihm nicht unwahrscheinlich. Gerard Piqué wurde gegen Osasuna aufgrund einer leichten Blessur geschont, steht aber für den Champions League-Kracher zur Verfügung. Auch er ist eine mehr als denkbare Option für die Innenverteidigung.
Auf der Außenbahn wird wohl Dani Alves, der am Wochenende pausieren durfte, beginnen. Wer sein Gegenüber sein wird, ist allerdings noch offen. Adriano hat viele Spiele in den Beinen und könnte eventuell nach langer Zeit wieder einmal geschont und von Montoya – der gegen Osasuna zwar eine offensiv schüchterne, aber defensiv solide Leistung zeigte – vertreten werden. Gerardo Martino sagte kürzlich allerdings, dass Adriano während der Länderspielpause genug Zeit zur Regeneration gehabt hätte. Vielleicht gibt es für den Brasilianer auch erst nach dem Clásico eine Pause, in diesem scheint er auf der linken Seite nämlich gesetzt zu sein.
Im Mittelfeld könnte Alex Song den Mittelfeldstrategen Sergio Busquets vertreten, da der Spanier ebenfalls Länderspiele auf dem Buckel hat und der Kameruner beim 0:0 in Pamplona schon seine verdiente Pause erhielt. Wer den Defensiv-Mittelfeldpart ergänzt, steht ebenfalls noch in den Sternen. Xavi, Iniesta und Fàbregas kommen hierfür infrage, denn in der Champions League scheint es mehr als unrealistisch, dass Jonathan Dos Santos oder Sergi Roberto ihr Startelf-Debüt feiern dürfen.
Im Sturm gibt es auch noch einige Unbekannte. Über die Fitness von Lionel Messi kann nur gemutmaßt werden. Tata Martino meinte allerdings, dass er ihn gegen Osasuna einsetzte, um ihm etwas Rhythmus zu geben. Vielleicht ist das ein Anzeichen dafür, dass Messi bereit ist, sowohl gegen Milan als auch im Clásico zu spielen. Pedro hingegen, der am Samstag startete, wird wohl wieder von Alexis Sánchez aus der Startelf verdrängt werden. Neymar spielte am Wochenende durch, vielleicht kommt dadurch Tello auf der linken Seite zum Einsatz. Wie wahrscheinlich das ist, soll jeder für sich entscheiden, denn in den letzten Spielen auf rechts hat sich der Youngster nicht gerade für einen Startplatz empfohlen, aber dass er auf der linken Seite ein komplett anderer Spieler ist, darf hierbei nicht außer Acht gelassen werden.
Diesmal ist es besonders schwer, eine Aufstellung zu tippen, Barçawelt versucht es trotzdem:
Valdés – Alves, Bartra, Mascherano, Adriano – Song, Xavi, Fábregas – Alexis, Messi, Neymar
Hintergrundquelle: fcbarcelona.com
Der Kader im Überblick:
Valdés, Pinto, Oier, Alves, Montoya, Bartra, Piqué, Puyol, Mascherano, Adriano, Busquets, Song, Xavi, Dos Santos, Iniesta, Sergi Roberto, Cesc, Pedro, Alexis, Messi, Neymar, Tello.
Ein unvergessliches Spiel
Bildquelle: fcbarcelona.com
Schon die Überschrift und spätestens das Bild verraten, von welchem Spiel hier die Rede ist. Namentlich vom unvergessenen Aufstieg nach der 0:2-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel der letzten Saison. Barçawelt lässt für euch das Spiel noch einmal Revue passieren:
Nach dem 0:2 im Hinspiel steht der FC Barcelona im heimischen Camp Nou mit dem Kopf zur Wand. Man benötigt ebenfalls mindestens zwei Tore. Diese würden allerdings nur für die Verlängerung reichen, aber auch nur dann, wenn Milan nicht trifft. Sollten die Mailänder ein Tor für sich verbuchen können, dann braucht der FC Barcelona aufgrund der Auswärtstorregel schon vier Treffer. Ein Ding der Unmöglichkeit?
Bereits im Spielertunnel ist die Entschlossenheit Barças zu erkennen und die Fans sind schon beim Einlaufen auf das Feld voll da. Sogar die Champions League-Hymne wird von Barça-Gesängen übertönt. In dieser Tonart beginnt das Spiel dann auch. Der FC Barcelona will Milan an den eigenen Strafraum fesseln und das gelingt. Die Bälle werden so wütend angeschlagen, dass man bei jedem Pass das Geräusch des runden Leders hören kann. Milan kann sich nicht befreien. Nach fünf Minuten ist es dann so weit. Der Ball schlägt ein erstes Mal im Netz ein. Busquets spielt den Ball zu Messi, der zu Xavi, dieser legt wieder ab zu Messi und der Ball wird gefühlvoll ins Kreuzeck gezirkelt. 1:0 durch Lionel Messi. Danach geht es munter weiter. Milan kann sich weiterhin nicht wehren, bis nach 38 Minuten auf einmal Niang alleine auf Víctor Valdés zuläuft. Das Camp Nou hält den Atem an. Dann ertönt das Aluminium. Die Stange rettet Barça. Gut eine Minute später wird es dann wieder richtig laut. Iniesta erobert den Ball nahe am gegnerischen Sechzehner. Abspiel auf Messi. Messi, Schuss, Tor. 2:0. Ganz Katalonien im Freudentaumel. Das Hinspielergebnis ist egalisiert. Danach geht es in die Kabinen. Es ist Halbzeit.
Der zweite Durchgang beginnt, wie der erste geendet hatte. Dominanz von Barça: 100%. Diese wird nach 54 Minuten erneut in Form eines Tores bemerkbar. Mascherano fängt einen Ball ab, gibt ihn zu Iniesta weiter, der spielt ihn zu Xavi und dieser wiederum spielt ihn zu David Villa. Tor, Villa 3:0. Danach ist der FC Barcelona zwar weiterhin die dominante Mannschaft, geht aber deutlich vorsichtiger zu Werke. Es steht zu viel auf dem Spiel, ein Fehler kann die ganze harte Arbeit zunichtemachen. Die Nachspielzeit wird angezeigt. Vier Minuten. Die Länge einer Minute ist mit 60 Sekunden zwar eindeutig definiert, aber für alle Angehörigen von Barça dauerten diese viermal 60 Sekunden mit Sicherheit mindestens fünf Mal so lang wie für jene des AC Milan. Doch nach der Hälfte der Nachspielzeit wird der Culé dann von seinem Zittern erlöst. Ein Freistoß des AC Mailand wird abgefangen. Messi macht das Spiel langsam, beruhigt es. Geschickt zieht er über die Mittellinie. Der Ball wird von ihm zu Sánchez gespielt. Dieser nimmt ihn an und gibt schlussendlich mit unglaublicher Übersicht auf Jordi Alba ab, der förmlich aus dem Nichts gekommen war. Abbiati geschlagen. 4:0. Das Camp Nou in Ekstase. Der Aufstieg ist geschafft.
Milan hat ein neues Gesicht
Bildquelle: uefa.com (gesehen auf fcbarcelona.com)
Nach dem oben geschilderten 4:0 in der vergangenen Saison wird der AC Milan heiß auf Revanche sein, das steht fest. Allgemein ist das von Massimo Allegri gecoachte Team nun richtig schlagfertig und hat sich spielerisch weiterentwickelt. Grund dafür sind unter anderem auch ein neues und ein altbekanntes Gesicht. Mario Balotelli, der von Manchester City nach Mailand wechselte, aber letzte Saison in der Champions League noch nicht spielberechtigt war, und Káka, der von Real Madrid zurückkehrte, sind wohl die bekanntesten neuen Gesichter. Das Mittelfeld wurde im Sommer zusätzlich noch durch Matri und Saponara, welche von Juventus beziehungsweise von Empoli kamen, verstärkt, und wird von den Abräumern De Jong und Muntari sowie von den kreativen Köpfen Robinho und Montolivo komplettiert.
In der Defensive sichern zumeist Emanuelson, Mexes, Zapata und Zaccardo ab und vorne sorgen der bereits erwähnte Balotelli und Youngster El Shaarawy für Gefahr. Ersterer hat allerdings muskuläre Probleme und steht für das Duell gegen Barça wohl nicht zur Verfügung, genauso wie Torwart Abbiati.
Neben den Zugängen hat der AC Mailand allerdings auch einige Abgänge zu verzeichnen. Ambrosini, Yepes und Kevin Prince Boateng verließen die Mailänder in der Sommertransferperiode.
In der Meisterschaft sieht es für den AC Milan nach acht Spielen allerdings nicht allzu rosig aus. Nach drei Siegen, ebenso vielen Niederlagen und zwei Unentschieden liegt man aktuell nur auf Rang acht. Doch die Champions League ist bekanntlich ein anderes Kapitel und gegen Barça wird man besonders motiviert sein.
Links zu Live-Streams gibt es kurz vor dem Anpfiff natürlich wieder hier. (Achtung: Die Verantwortung für diese Streams liegt nicht bei Barçawelt.de!)
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Schon gewusst, dass ….
- …. der FC Barcelona und der AC Milan bis dato 17 Mal aufeinander trafen?
- …. hierbei der FC Barcelona sieben Mal und der AC Milan fünf Mal gewinnen konnten?
- …. bei diesen Duellen insgesamt 47 Tore fielen?
- …. Barcelona 1994 das Champions League Finale gegen Milan mit 4:0 verlor?
- …. der AC Milan ansonsten nie in einem KO-Duell gegen Barça aufsteigen konnte?
- …. der FC Barcelona eine Bildgalerie der bisherigen Duelle auf seiner Homepage veröffentlicht hat?
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Was meinst du, wie geht das Spiel aus? Wird Gerardo Martino schon ein paar Akteure für den Clásico schonen?
Visca el Barça!