Spielanalyse | Juventus dominiert Barça in jeglicher Hinsicht

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Juventus Turin bezwang den FC Barcelona am gestrigen Abend im Viertelfinal-Duell in der Champions League klar und völlig verdient mit 3:0. Die Italiener waren den Katalanen in jeglicher Hinsicht taktisch überlegen. Die Blaugranas konnten weder in der Offensive Fuß fassen, noch die eigene Defensive stabilisieren. Paulo Dybala brachte Juventus bereits in der siebten Minute in Führung. In der 22. Minute war es wieder der Argentinier, der eiskalt das 2:0 erzielte. Chiellini sorgte in Halbzeit zwei für den 3:0-Endstand. Der FC Barcelona steht nun wieder mit dem Rücken zur Wand.

Barça kommt nicht an Juventus-Verteidigung vorbei

Die Katalanen taten sich im gesamten Spiel über schwer, den Weg in die Offensive zu finden. Die alte Dame positionierte sich in der Rückwärtsbewegung zunächst im 4-4-2. Hierbei ist zu beobachten gewesen, dass sobald der Ball auf die Außenbahn gelang, der jeweilige Außenverteidiger und der jeweilige äußere Mittelfeldspieler von Juventus Turin den Raum um den ballführenden Akteur des FC Barcelona verkleinerten. Dabei drückte der Außenverteidiger den Gegenspieler schon früh in Richtung Mittelfeld, während der andere Spieler von der anderen Seite attackierte. So war es den Katalanen, die in der Offensivbewegung im typischen 3-4-3-/3-3-4-System agierten, nie möglich, das Spiel über die Außenbahn aufzubauen. Lionel Messi, der in der ersten Halbzeit noch oft auf der rechten Außenbahn agierte, um die Defensivketten weit auseinander zu ziehen, rückte deshalb auch im weiteren Verlauf der Partie weiter in Richtung Zentrum. Aber auch das Zentrum war nur sehr schwierig für die Blaugranas zu bespielen. Die eng aneinander stehenden Defensiv- und Mittelfeldketten sorgten nämlich dafür, dass sich Messi und Co. kaum bis gar nicht frei in den Zwischenräumen postieren konnten. Dennoch muss festgehalten werden, dass die größte Torchance aus einer Einzelaktion von Lionel Messi resultierte, der nun in die Mitte einrückte und einen starken Pass zu Iniesta gespielt hat. Einzig und allein die Chancenverwertung und ein starker Buffon verhinderten, dass Barça den Ausgleich erzielen konnte.

Juventus Turin mit einem klaren Offensivplan

Die Italiener wussten dagegen, die offensichtlichsten Probleme des FC Barcelona, die er seit Beginn dieser Spielzeit hat, eiskalt auszunutzen. Man begegnete Barça zunächst mit einem Pressing in einem 4-1-3-2-/3-5-2-System. Die beiden Innenverteidiger waren dabei die ersten Ziele, die aggressiver angelaufen worden sind. Die Akteure hinter der Doppelspitze waren darum bemüht, das Spielfeld für den FC Barcelona zu splitten und die Hinterreihe mit der Vorderreihe somit zu trennen. Die Verteidigung hatte folglich keinen Zugriff auf das Mittelfeld, zumal auch hier die Bewegung gefehlt hat, um sich derartigen Drucksituationen zu entziehen. Der Sechser Javier Mascherano konnte nicht die Rolle des Bindeglieds ausfüllen, was in dieser Begegnung immens wichtig gewesen wäre. Weite Bälle waren die Folge, die in der Regel nicht den Mitspieler erreichten.

Aber auch die Schwächen der Blaugranas im Defensivumschaltspiel wusste die alte Dame eiskalt auszunutzen. Nach Ballverlusten des FC Barcelona wusste man daher schnell darüber Bescheid, den Weg nach vorne anzutreten. Dieses schnelle offensive Umschalten im Zusammenspiel mit der behäbigen Zweikampfführung war die Ursache für die ersten beiden Tore. Beim 1:0 versäumt es Mathieu den Raum zu verengen und lässt Cuadrado gewähren, der in der Folge einen Pass zu Dybala spielen kann. Auch er kann sich relativ unbedrängt drehen und abschließen. Beim 2:0 ist es zunächst Sergi Roberto gewesen, der im direkten Zweikampf zu viel Raum offenlässt. Auf der anderen Seite rückt allerdings Javier Mascherano zu langsam nach, sodass hinter der Verteidigungsreihe im Strafraum ein zu großer Raum zwischen den Verteidigungs- und Mittelfeldketten des FC Barcelona liegt. Auch hier weiß sich Dybala richtig zu bewegen und abzuschließen.

Der FC Barcelona wusste zu keinem Zeitpunkt der Partie zu überzeugen. Das sah auch Luis Enrique nach der ersten Halbzeit so, der André Gomes für Mathieu eingewechselt hat. Hierbei rückte Mascherano wieder in die Innenverteidigung und Roberto agierte nun tiefer, Umtiti rückte auf die Außenbahn, sodass nun mit einer Viererkette gespielt worden ist. Es war eine kleine Stabilisierung zu sehen, aber keine derartige, bei der mit absoluter Garantie gesagt werden konnte, dass nun ein Gegentreffer nicht fallen würde. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das 3:0 gefallen ist. Beim 3:0 agiert Javier Mascherano nachlässig, lässt sich von Chiellini zu leicht aus der Bewegung bringen und kommt nicht ins Kopfballduell, obwohl die Lufthoheit diesmal nicht vonnöten gewesen ist. Offensiv konnte man weiterhin zu keinem Zeitpunkt überzeugen, auch wenn man sich nun öfter in der gegnerischen Hälfte befand.

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