FC Barcelona gegen FC Málaga: Spielanalyse

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Zum zweiten Mal binnen weniger Tage trafen der FC Barcelona und der FC Málaga aufeinander, diesmal im Hinspiel des spanischen Pokals. Beide Teams rotierten kräftig, was auch Auswirkungen auf das Spiel hatte. Barcelona gehörte die erste Halbzeit, in der es die Katalanen aber versäumten den Deckel auf das Spiel zu machen. Kurz vor Schluss bestrafte Málaga Barcelona für eine schwache zweite Halbzeit mit dem Treffer zum 2-2, was Barcelona für das Rückspiel unter Druck setzt.

 Tito Vilanova wechselte im Vergleich zum Sonntag auf acht Positionen und setzte auf folgende Spieler:

Einwechslungen

73. Pedro für Tello

73. Fàbregas für Sánchez

77. Xavi für Thiago

Spielweise und Taktik von Málaga

Manuel Pellegrini rotierte wie auch sein Gegenüber Tito Vilanova einige wichtige Spieler aus der Mannschaft. So durften drei der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigsten Spieler Málagas, namentlich Joaquín, Toulalan und Isco gar nicht erst mitwirken. Aber Pellegrini variierte nicht nur beim Spielermaterial, sondern auch was die Grundformation und die Taktik anging. Agierte Málaga am Sonntag noch vorwiegend in einem 4-3-3, so spielten sie im Camp Nou eher in einem 4-4-1-1. Zudem spielten sie kein so wildes und frühes Pressing wie noch im La Rosaleda. Dies sollte wohl verhindern, dass die Spieler während der zweiten Halbzeit müde werden und man dann in der Schlussphase eventuell noch entscheidende Gegentore kassiert. Da man das Hinspiel auswärts bestreiten durfte, lag Málagas Fokus vor allem darauf nicht zu verlieren bzw. nicht mit mehr als einem Tor Differenz zu verlieren und selbst zum wichtigen Auswärtstor zu kommen. 

Hierfür versuchte man kompakt zu stehen und die Räume für Barcelona sehr eng zu machen. Lediglich die Stürmer, meist nur einer der beiden, störte Barcelonas Innenverteidiger beim Spielaufbau, während die anderen Spieler die Katalanen weiter hinten erwarteten. Diego Buonanotte, der als eine Art hängende Spitze agierte, ging immer wieder mit nach hinten und beteiligte sich an der Defensivarbeit, während Javier Saviola als “echter” Stürmer die meiste Zeit weiter vorne verharrte. Die Defensivspieler versuchten hinten die Räume eng zu machen und kurz vor der Abwehr, sprich im Bereich der Sechser, kompakt und sicher zu stehen, wohl auch weil jener Raum am Sonntag von ihnen zu oft unterbesetzt blieb und Barcelona dort schalten und walten konnte, wie sie wollten. Prinzipiell konnten sie diesen Raum im ersten Durchgang ganz ordentlich abdecken, dennoch kam Barcelona zu vielen Chancen, vor allem weil Iniesta und Thiago ein gutes Gespür für den freien Raum hatten und so immer wieder neue Freiräume generieren konnten.

In der zweiten Halbzeit wurde Barcelona deutlich schwächer und hatte kaum noch Zug zum Tor. Dies spielte natürlich auch Málaga in die Karten, die nun defensiv sicherer standen und mit der Zeit immer mehr daran glauben durften, dass sie dieses Spiel nicht verlieren müssen. Offensiv war Málaga insgesamt aber sehr schwach, was natürlich auch an dem Fehlen von Joaquín und Isco lag. Zwei Chancen konnte man sich über die Außen erspielen, aber beide Male konnte Barcelona noch klären, einmal in Person von Puyol und einmal durch Pinto. Zudem kam Málaga noch zu zwei Chancen nach Standards, wobei die zweite dieser Chancen zum 2-2 führte. Eine Freistoßflanke aus dem Mittelfeld wird länger und länger, Camacho kann Adriano abhängen und dann eiskalt zum 2-2 vollenden. Ein vermeidbarer und sehr ärgerlicher Treffer aus Sicht von Barcelona. Noch ärgerlicher war aber freilich das 0-1. In einer Szene, in der Málaga in der ersten Halbzeit mal wirklich früh presst, passt Pinto den Ball zu Thiago, der nicht sieht und nicht gesagt bekommt, dass hinter ihm ein Gegenspieler angelaufen kommt und so den Ball an eben diesen verliert. Den Ball dann im Tor zu versenken war nur noch Formsache. Natürlich war dies ein Fehler von Thiago, aber noch mehr von Pinto, der Thiago völlig unnötigerweise in solch eine Situation brachte und ihn dann scheinbar auch nicht auf seinen Gegenspieler aufmerksam machte (oder Thiago hat ihn einfach nicht gehört).

Taktik und Spielweise von Barcelona

Wie bereits erwähnt rotierte auch Barcelona seine Mannschaft kräftig durch. Und obwohl zentrale Spieler wie Xavi oder Busquets fehlten, spielte Barcelona im ersten Durchgang sehr dominant und gut. Man kontrollierte Ball und Gegner, auch weil man sich keinem wirklich starken Pressing von Málaga ausgesetzt sah. Gerade über außen kam Barcelona einige Male zu gefährlichen Situationen mit Spielern wie Sánchez, Montoya, Tello und Adriano. Aber auch durch das Zentrum kam man zu einigen guten Angriffen, nur verwerten konnte man diese Chancen nicht. Prägende Figur bis zum 0-1 war zweifellos Thiago, welcher eine überaus starke Partie bot. Er war überall anzutreffen und konnte das Spiel richtig an sich reißen. Er war sehr ballsicher und verteilte die Bälle auch sehr gut und gab das Tempo im Spiel von Barcelona vor. Er konnte deutlich aufzeigen, warum viele Leute ihn als den legitimen Nachfolger von Xavi sehen. Nach seinem Fehler zum 0-1 wurde er jedoch schwächer. Den Rest der ersten Halbzeit überstand er noch relativ gut, aber in der zweiten Halbzeit baute er wie das gesamte Team deutlich ab. Jedoch war er derjenige, der per Ecke das 2-1 durch Puyol vorbereitete.

Barcelona versäumte es im ersten Durchgang den Deckel auf das Spiel zu legen, da vor allem Alexis Sánchez zwei hundertprozentige Chancen liegen ließ und man auch ansonsten den Ball nicht mehr über die Linie bekam. In der zweiten Halbzeit ließ Barcelona dann aber alles vermissen, was sie normalerweise auszeichnet. Sie spielten fahrig und ohne wirkliche Spannung. Ihr Spiel war fehlerhaft und fast gänzlich ohne Zug zum Tor. Auch wenn man insgesamt defensiv sicher stand über die 90 Minuten und vor allem dank der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft war, so ging man dem Risiko eines “Lucky Punchs” von Málaga nicht dadurch aus dem Weg, indem man noch ein Tor erzielte. Es wirkte fast so, als wolle Barcelona das Ergebnis verwalten, da sie sich den Ball häufig nur hin und her geschoben haben.

Defensiv stand man wie bereits erwähnt insgesamt ziemlich sicher, auch weil Alex Song eine ziemlich starke Partie zeigte, vor allem im ersten Durchgang. Der Neuzugang lebt sich immer besser ein und spielt auch immer besser. Dass er jetzt gegen ein spanisches Top-Team eine gute Leistung zeigte, wird ihm sicherlich helfen. Trotz der Tatsache, dass man insgesamt wenig zuließ, war Málaga bis zum Ende im Spiel, da Barcelona nur mit 2-1 führte. Die Inkonsequenz und Fahrigkeit von Barcelona bestraften die Gäste aus Andalusien schlussendlich mit dem Ausgleich zum 2-2, welcher sicherlich schmeichelhaft ist. Aber Barcelona ist insgesamt selbst Schuld, da man den Gegner durch eigenes Verschulden im Spiel ließ. Im Rückspiel muss Barcelona damit rechnen, dass Málaga wieder ihr wildes Angriffspressing zeigt und von daher wird man wieder eine starke Leistung benötigem, um im La Rosaleda zu gewinnen und ins Halbfinale einzuziehen.

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