Real Madrid – FC Barcelona: 3 Brennpunkte zum Spiel

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Überraschend deutlich fällt das Ergebnis dieses ersten von zwei Clásico-Duellen dieser Woche aus. Mit 3:0 gewannen die Katalanen die Partie gegen den großen Rivalen aus der spanischen Hauptstadt, doch man muss sagen, dass dieses Ergebnis vieles kaschiert. Hätte man das Spiel nicht gesehen, würde man wohl denken, dass Barça das weiße Ballett entzaubert, dominiert und vernichtend geschlagen hätte. Dass das Ergebnis aber letztendlich aus lediglich 20 konstant starken Minuten resultierte, ist die andere Seite der Geschichte. Hier unsere drei Brennpunkte zum Spiel.

Probleme im Spielaufbau

Der erste von drei Punkten soll sich nun auf die Probleme beziehen, welche der FC Barcelona darin hatte, den Ball überhaupt kontrolliert ins Mittelfeld zu bringen und die Kontrolle in diesem zu behalten. Eine wichtige Rolle spielt dabei die nahezu perfekte Art und Weise, wie die Königlichen im Mittelfeld die Räume aufteilten, besonders in dessen Zentrum. Doch der Reihe nach: Zunächst gehörte es zu Reals Matchplan, bereits die gegnerische Verteidigung extrem hoch anzulaufen und zu Fehlern beziehungsweise zu langen Bällen zu zwingen. Besonders in der ersten Halbzeit ging dieser Plan wunderbar auf. Barcelonas Spieler, besonders die Außenverteidiger, waren dazu gezwungen, sich extrem tief zu platzieren, um eine Anspielstation für die beiden Innenverteidiger bieten zu können. Dadurch, dass Vinícius, Benzema und Vázquez Barças Defensive unermüdlich anliefen, mussten diese den Ball immer wieder zurück spielen, anstatt Aktionen nach vorne zu initiieren. Auch der sich gelegentlich nach hinten fallen lassende Busquets konnte dagegen nicht viel ausrichten, da er stets von einem der nachrückenden Mittelfeldspieler verfolgt wurde. Und genau so machte Real im Mittelfeld weiter. Sowohl Roberto, Rakitić als auch Messi wurden sofort angegriffen, sobald sie einmal den Ball erhielten. Folglich wurde der FC Barcelona immer wieder zu Rückpässen gezwungen, oder verlor den Ball im Mittelfeld wieder, was auf Reals Seite immer wieder zu Konteraktionen, vor allem über Vinícius Júnior, führte. Barcelona fand im Großen und Ganzen kaum Mittel gegen diese Spielweise der Königlichen, mussten dies im Endeffekt aber auch nicht.

Reals Ineffizienz und lange Bälle als Dosenöffner

Es ist gewiss wahr, dass Real Madrid durch die vielen Ballgewinne im Mittelfeld zu einer großen Anzahl an Chancen kamen, welche mit mehr Kaltschnäutzigkeit vor dem Tor sicher zu einem Sieg hätte reichen können. Doch sie spielten sich auch viele Konter heraus, welche sie ihrerseits nicht sauber zuende spielen konnten und welche Barça wiederum vereiteln konnte. Dadurch dass Real bei eigenen Ballverlusten in der Offensive wesentlich weniger Spieler in der Defensive zur Verfügung hatte, war es für den FC Barcelona dann kein Problem, den Ball schnell in die gegnerische Hälfte zu bekommen. Die Konter Barças wurden dann zwar in der Regel völlig ungefährlich, man schaffte es allerdings zumindest einmal mehrere Meter effetktiv Raumgewinn zu erzielen und Real dadurch teilweise dazu zu bringen, sich um den eigenen Strafraum zu verschanzen. So konnte Barcelona relativ unbedrängt um den gegnerischen 16er kombinieren und kam so durchaus auch zu einigen Chancen. Eine andere Möglichkeit Reals Pressing zu überwinden, waren lange Bälle, welche von der Viererkette aus geschlagen wurden. Diese Bälle wurden meist auf die linke Seite geschlagen, wo Ousmane Dembélé in die Räume hinter die Viererkette geschickt wurde. Alternativ wurden die Bälle nur halblang auf Rakitić oder den sich nach hinten fallen lassenden Suárez geschlagen, welche sich dann aber jeweils im Zweikampf mit Reals Verteidigern durchsetzen mussten. Sicherlich alles andere als eine sichere Option, aber manchmal klappte es durchaus.

Effizienz im letzten Drittel

Hatte der FC Barcelona den Ball dann einmal kontrolliert vor dem gegnerischen Sechzehner, war es vor allem eine gnadenlose Effizienz, welche in diesem Spiel den Unterschied zwischen Weiterkommen und Aussscheiden bedeutete. Hier blitzte vor allem die individuelle Klasse des Titelverteidigers der Copa auf, welche sich zwar nicht über das gesamte Spiel zeigte, aber in den entscheidenden Momenten sichtbar war. Exemplarisch stehen hier Ousmane Dembélé und Luis Suárez, welche über das Spiel hinweg nur zu recht wenigen gefährlichen Aktionen kamen, einfach dadurch, dass sie den Ball sehr selten in den richtigen Spots erhielten. Beim ersten Tor folgte einem Sprint des Franzosen gepaart mit einer perfekten Hereingabe ein eiskalter Abschluss von El Pistolero, was bis dato das Weiterkommen für die Katalanen bedeutete. Auch die nächsten 20 Minuten nutzte der FC Barcelona die nun vorhandenen Räume wunderbar aus und kam zu zahlreichen Möglichkeiten. Vor allem die deutlich freiere Rolle von Dembélé in dieser Phase führte zu einer gewissen Unberechenbarkeit, sodass der Weltmeister beim zweiten Tor beispielsweise über den rechten Flügel geschickt werden konnte. Ein weiterer Konter, welcher einen Elfmeter nach sich zog, besiegelte schlussendlich Barças Finalteilnahme und belohnte damit schlussendlich nicht das bessere, aber das deutlich effizientere Team. 

 

 

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