Kommentar: Barca sollte vom Martinez-Transfer Abstand nehmen

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Bildquelle: athletic-club.net

Zeitgleich mit dem Weggang von Keita wurde in der Medienlandschaft die Frage erörtert, ob der FC Barcelona nun seine Bemühungen um Javi Martinez intensivieren werde. Goal.com beispielsweise stellte diesbezüglich darauf ab, dass der Verein “zwei Fliegen mit einer Klappe” schlagen könnte. Die neuere Entwicklung in dieser Personalie lässt dagegen Zweifel darüber aufkommen, ob dieser Transfer tatsächlich sinnvoll ist.

Utopische Summe für Martinez

Die AS hat nämlich heute berichtet, dass Athletic Bilbao nun 50 Mio (40 Mio + Spieler) für Javi Martinez in Rechnung stelle und keinerlei Bereitschaft zeige, über diese Summe nachzuverhandeln. Dass dieser Preis völlig unverhältnismäßig und unangemessen ist, liegt auf der Hand. Natürlich ist Martinez ein guter, vielleicht sogar sehr guter Spieler und selbstverständlich spielte er eine herausragende Saison. Auch ist keinesfalls außer Acht zu lassen, dass er viel taktisches Know-how von Bielsa vermittelt bekam, einem Trainer, der nach Überzeugung von Pep Guardiola womöglich der beste Trainer der Welt sei. 

Verpflichtung wäre unseriöses Wirtschaften

Diese Umstände können aber keinesfalls diese beinahe schon utopische Summe rechtfertigen. Den Gerüchten zufolge soll der FC Barcelona bereit sein, 30 Mio zu zahlen und als Zugabe einen Spieler aus der Barca B herzugeben. Auch hier würde man beim Preis jenseits von Gut und Böse landen. Der FC Barcelona ist angesichts der Überschuldung angehalten, seriös zu wirtschaften und das Risiko von Fehleinkäufen so weit wie möglich zu minimieren. Nur wenn der Nettobarwert eines Spielers, der den Verein verlassen hat, positiv ist, war die Investition erfolgreich. Das ist aber bei einem 40 oder 50 Mio teuren Innenverteidiger, der auch die defensive Mittelfeldposition bekleiden kann, keinesfalls sichergestellt.

Hoher Ausbildungsgrad nicht erforderlich

Aus Unternehmenssicht wäre es mit Sicherheit besser, sich anderweitig umzusehen und den Fokus auf Spieler legen, die zwar nicht den Ausbildungsgrad von Martinez besitzen, aber durchaus noch formbar sind.  Für weniger als die Hälfte des von Athletic Bilbao geforderten Kaufpreises wechselte z.B. Mascherano zu den Katalanen und machte seither eine unglaubliche Entwicklung durch. Pep Guardiola und Tito Vilanova haben einem guten Spieler geholfen, in höhere Hemisphären vorzudringen und zu einem Weltklasse-Spieler zu reifen. Mascherano gehört zweifelsohne zum erlesenen Kreis der besten Innenverteidiger der Welt, obgleich er als defensiver Mittelfeldspieler zu der Blaugrana gestoßen ist. Insbesondere in der Spieleröffnung ist ihm unter Guardiola ein Quantensprung gelungen.

Gute Transferpolitik zeugt von Weitsicht

Es besteht also kein Anlass, einen Spieler mit einem solch hohen Reifegrad zu verpflichten. Der Transfer von Jordi Alba war nicht weniger als ein Sechser im Lotto und dürfte der Vereinsführung nun auch den nötigen (medialen) Spielraum geben, etwas zu wagen. Natürlich hat der Verein den Anspruch, die besten Spieler der Welt zu vereinen. Das bedeutet aber nicht, dass ausschließlich ausgereifte Spielerpersönlichkeiten dem Verein beitreten dürfen. Eine gute Transferpolitik unterscheidet sich von einer mäßigen dahingehend, dass die erstere über mehr Weitsicht verfügt und Spieler lesen kann, letztere hingegen auf bereits vollkommene Produkte setzt. Ein Spieler mit Potenzial unter der Führung von Vilanova kann Gold wert sein, jedenfalls aber das gewünschte Ergebnis mit weniger finanziellem Aufwand bewirken.

Eure Meinung: Wen sollte Barca anstelle von Martinez verpflichten? Oder sollte Martinez um jeden Preis verpflichtet werden?

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