WM-Update: Messi, Ronaldo und Spanien bereits ausgeschieden

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Die bisherigen Viertelfinale dieser WM hatten es in sich: Argentinien, Portugal und Spanien haben sich nun bereits von dem Bewerb verabschiedet und müssen die verfrühte Heimreise antreten. Für Messi und seine Kumpanen wird es damit in ihrer Laufbahn wohl nichts mehr mit dem ganz großen Titel und auch Ronaldo wird sich keinen WM-Triumph mehr in seinen Lebenslauf schreiben können. Die größte Überraschung ist jedoch ohne Frage das Aus der Spanier gegen Russland, das Ausrichterland träumt nun schon vom Unmöglichen. Im Folgenden präsentieren wir euch eine Übersicht der bereits gespielten Achtelfinale und beleuchten die Leistungen der Barça-Spieler im Trikot ihrer Nationalmannschaften.

Umtiti und Co schlagen Argentinien mit 4:3

Viel besser hätte man sich den Auftakt in die KO-Phase kaum vorstellen können. Im Duell der beiden Fußballgiganten gab es alles, was sich ein Fanherz nur wünschen kann: technische Schmankerl, offensiv agierende Mannschaften, schöne Tore und ein dramatisches Finale.
Bereits in der 13. Minute brachte Griezmann die Franzosen per Elfmeter in Führung, nachdem Rojo ein unnötiges Foulspiel an Mbappé begangen hatte. Im Vorfeld war Mbappé der halben Mannschaft der Albiceleste davongelaufen und auch im späteren Verlauf sorgte Mbappé mit seiner Schnelligkeit für Unruhe im gegnerischen Strafraum. Die eigentlich harmlosen Argentinier glichen aber durch einen sehenswerten Weitschuss Di Marías aus.
Nach der Halbzeitpause sorgte Mercado, der einen Messi-Schuss ablenkte, sogar für die Führung. Doch die Franzosen, die allgemein die bessere Mannschaft waren, kamen durch Pavard und Mbappé (2x) zu drei raschen Toren, die das Spiel drehten und vorentschieden. Argentiniens Anschlusstreffer von Agüero in der 93. Minute brachte noch einmal kurz Spannung in die Partie, die allerdings 4:3 zu Ende ging.
Umtiti spielte bei Frankreich durch und war unter mitverantwortlich dafür, dass Les Bleus defensiv sehr gut standen und Messi oft aus dem Spiel nahmen. Er leistete sich keine Fehler und bildete gemeinsam mit Varane ein Bollwerk, das nicht zu überwinden war. Dembélé kam nicht zum Einsatz.
Lionel Messi auf der Gegenseite war zwar engagiert, aber meist glücklos. Er holte sich die Bälle meist schon früh ab, da er merkte, dass seine Mitspieler den Ball kaum in die gefährlichen Zonen brachten. Sein Schussversuch, der abgelenkt wurde, war entscheidend für den Führungstreffer. Trotzdem muss er sich wieder einmal von einem großen Turnier ohne Sieg verabschieden und so wird einer der genialsten Fußballer aller Zeiten höchstwahrscheinlich keinen WM-Titel mehr mit seinem Heimatland bejubeln dürfen.

Kämpferische Uruguayer ziehen Portugal den Zahn

Im zweiten Achtelfinale standen sich Portugal und Uruguay gegenüber und die Favoritenrolle konnte man eigentlich keinem der beiden zuschreiben. Die Medien wollten vor allem ein Duell sehen: Ronaldo gegen Suárez und Cavani. Würde der Portugiese die anderen beiden Stürmerstars ausstechen können?
Das Spiel begann in hohem Tempo und die Intensität sollte im Laufe der Partie nicht abnehmen. In der siebten Minute spiele Cavani einen wunderschönen langen und hohen Pass auf den gestarteten Suárez, dieser verzögerte kurz das Spiel und spielte dann eine ebenso sensationelle Flanke auf den in den Strafraum sprintenten Cavani, der den Ball ins Tor wuchtete – 1:0 für Uruguay! Die zwei Stars sorgten mit einer unglaublichen Kombination im Alleingang für die Führung!
In der zweiten Halbzeit wurde Portugal dann besser, obwohl Uruguay nach wie vor etwas griffiger in den Zweikämpfen war und den Gegenspielern keinen Platz zum Kombinieren ließ. Bei einem Eckball der Portugiesen schraubte sich Pepe in die Höhe und der plötzlich wieder mit Haupthaar verzierte Kopf des Innenverteidigers traf den Ball perfekt – Ausgleich!
Nicht lange danach ließen die Gegenspieler Cavani einen Moment Zeit und der Frankreich-Legionär schlenzte den Ball auf unnachahmliche Art ins lange Eck. Nach diesem 2:1 wurde Portugal immer stärker und drückte auf den Ausgleich. Die sonst so laufstarken Südamerikaner wurden auch müde von der anstrengenden Spielweise und ließen so mehr Chancen zu. Schlussendlich blieb es aber beim knappen Erfolg für Uruguay.
Luis Suárez war zwar nicht der beste Mann auf dem Platz, das war mit seinem Doppelpack unumstritten Cavani, doch er lieferte eine sehr gute Partie ab. Suárez bewegte sich vorne viel, war offensiv präsent und spielte gute Pässe. Ein Tor war ihm zwar nicht vergönnt, aber mit so einer Leistung bewies er einmal mehr seine Klasse. Bitte mehr davon!

Die Sbornaja besiegt Spanien und Russland steht Kopf!

Was war denn das bitteschön? Wollte Spanien dem Gastgeberland ein Geschenk machen? Die Iberer kegelten sich mit einer lust- und ideenlosen Vorstellung selbst aus dem Bewerb, während die Russen an die Chance glaubten und sie nutzten.
Der Nachmittag begann denkbar schlecht für Russland: Bei der ersten Chance Spaniens traf der Ball nach einer Hereingabe Ignashevich, von dessen Fuß die Kugel ins Tor sprang. Nach diesem perfekten Start für die Furia Roja passierte dann aber unglaublicher Weise…nichts! Die Spanier schienen aus unerklärlichen Gründen die Lust am Fußball verloren zu haben und schoben sich das Leder über eine halbe Stunde lang gegenseitig zu, ohne nach vorne zu spielen. Torchancen? Fehlanzeige! Folgerichtig kam Russland in der 41. Minute zum Ausgleich: Bei einem Eckstoß köpfte ein Russe den Ball an Piqués Arm und der Schiedsrichter pfiff Handelfmeter. Gerard Piqué hatte den Arm auf unnatürliche Weise in die Höhe gestreckt und verhinderte so einen Kopfball, der eine klare Tormöglichkeit bedeutet hätte, insofern ging der Strafstoß vollkommen in Ordnung. Dziuba trat an und verwandelte sicher. In den folgenden Minuten bis zur Halbzeit erwachte Spanien endlich und löste sich ein wenig von der davor herrschenden Lethargie.
In der zweiten Halbzeit passiert dann wieder…nichts! Die Furia Roja nahm den Schwung der letzten Minuten der ersten Halbzeit nicht mit in den zweiten Durchgang und war absolut harmlos. Obwohl ihnen im Gegensatz zur ersten Hälfte wenigstens der Ansatz eines Bemühens zugesprochen werden muss, war das schlichtweg zu wenig für eine Truppe voller Weltstars. Vereinzelt kam man zu Chancen, aber Russland hielt den Laden dicht. So folgte die Verlängerung, die erste dieser Weltmeisterschaft, und erstmals war ein vierter Wechsel erlaubt. Spanien hielt an Altbewährtem fest: Ballkontrolle, Ballkontrolle und abermals Ballkontrolle. Zwar war Spanien die bessere Mannschaft, aber es fehlte die Leidenschaft und der Wille, jederzeit ein Tor zu erzielen. Nach weiteren 30 Minuten stand es dann fest: Das Elfmeterschießen musste den Sieger ermitteln.
Iniesta, Piqué und Ramos trafen für die Spanier, doch Koke und Aspas vergaben, während die ersten vier Russen ihre Strafstöße verwandelten – Russland hatte den ehemaligen Weltmeister geschlagen.
Ohne Zweifel wäre ein Weiterkommen der Iberer verdient gewesen, aber man muss die Einstellung der Mannschaft doch stark hinterfragen. Die Russen, angefeuert von fast 80.000 Fans, waren mit Herz und Seele bei der Sache und gaben alles für den Sieg, daher ist ihnen dieser Erfolg auch durchaus zu gönnen.
Piqué leistete sich vor allem zu Beginn einige Unsicherheiten und verschuldete zudem einen Strafstoß. Obwohl er sich danach stabilisierte, spielte der Innenverteidiger keine gute Partie.
Jordi Alba war gewohnt umtriebig, allerdings bekam er nie die nötigen Bälle und war selbst ungewohnt schwerfällig in manchen Situation. Er trug nicht die Schuld an der Niederlage, aber er reihte sich nahtlos in das kollektive Stehfußballspiel ein und setzte kaum Akzente.
Sergio Busquets zeigte heute ein paar Kabinettstückchen, die er sich jedoch hätte sparen können. Glücklicherweise wurde ihm keines davon zum Verhängnis, aber außer schön anzusehen, brachten sie dem Team nichts. Seine Hauptaufgabe als Sechser ist sicherlich die Stabilität und Kontrolle, daher muss er nicht primär Chancen kreieren. Aber man hat selten Spiele gesehen, in denen Busquets so viele Quer- und Rückpässe gespielt hat wie in dieser. Busquets enttäuschte im Grunde mit seiner Leistung und er war hauptverantwortlich für das Fehlen jeglicher schneller Spieleröffnungen.
Andrés Iniesta wurde erst in der Mitte der zweiten Hälfte eingewechselt und er brachte ein wenig Schwung. Einige Male zog er mit Eleganz in die Mitte und erzeugte somit Gefahr. Doch auch für ihn gilt dasselbe wie für die gesamte Mannschaft: zu behäbig, zu berechenbar. Dennoch war der Altmeister noch einer der Aktivposten im Spiel Spaniens.

Diese Weltmeisterschaft steckt schon jetzt voller Überraschungen. Wer wird eurer Meinung nach am Ende überbleiben? Und wer ist der nächste Favorit nach Deutschland, Spanien und Argentinien, der sich vom Turnier verabschieden muss?

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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