Barcelonas Präsident Joan Laporta bestätigt, dass er bei der nächsten Präsidentschaftswahl im März 2026 letztmals kandidieren wird. Dazu teilt der 63-Jährige im Zusammenhang mit dem Negreira-Skandal heftig gegen Real Madrid aus.
Laportas Kinder wurden bedroht
Angesprochen auf die künftige Klubpräsidentschaft bestätigte Laporta im Gespräch mit dem katalanischen TV-Sender La 2, dass er bei den nächsten Wahlen im März ein letztes Mal antreten wird. „Ich hatte nicht gedacht, dass ich noch einmal als Präsident kandidieren würde. Aber wir dachten, wir könnten das Ruder herumreißen. Dies wird das letzte Mal sein, dass ich kandidiere“, stellte der Vereinsboss klar.
In seiner laufenden Amtszeit gab es aus Reihen der Opposition immer wieder Stimmen, die Laportas Rücktritt forderten – auch die Fans im Stadion machen ihren Unmut regelmäßig mit Gesängen gegenüber ihrem 45. und 48. Vereinspräsidenten deutlich. Der Präsident machte jedoch deutlich, dass ein solcher Schritt für ihn nicht infrage kommt.
„Nicht jetzt“, entgegnete er entschieden auf die Frage, ob er einen Rücktritt überhaupt in Erwägung gezogen habe. „Ich habe nur ganz am Anfang meiner zweiten Amtszeit darüber nachgedacht, als meine Kinder Schutz brauchten, weil ihnen gedroht wurde. Wir haben damals in der Familie darüber gesprochen, aber sie fanden es nicht so schlimm und sahen, dass ich entschlossen war, weiterzumachen.“
In Bezug auf den Druck und die Anfeindungen, die mit seinem Amt einhergehen, fand Laporta deutliche Worte: „So viel Schlechtes ist über mich gesagt worden. Lügen, die so oft wiederholt werden, dass sie wie Wahrheiten wirken. Eine Menge Unsinn wurde über mich verbreitet.“
Negreira-Fall immer noch Thema
Der Barça-Boss scheute sich nicht, auch gegen Real Madrid auszuteilen – besonders im Zusammenhang mit den jüngsten Vorwürfen der „Königlichen“ in der Negreira-Affäre. „In Madrid spürt man die Macht, bei Barça die Freiheit. Das Verhältnis zwischen mir und Florentino ist gut. Sie wollen den Negreira-Fall wie Kaugummi in die Länge ziehen. Jetzt haben sie eine chronische Barcelonitis und reden den ganzen Tag über Negreira“, ätzte Laporta in Richtung des Erzrivalen.
Er beteuerte außerdem erneut die Unschuld des FC Barcelona in der Affäre: „Wir haben alles sehr gut erklärt und vor Gericht Beweise dafür vorgelegt, dass es Berichte gab. Und niemand sonst hat belegt, dass wir Schiedsrichter bestochen haben – denn das ist nicht passiert.“
Lob für Tebas, Misstrauen gegenüber Pérez
Darüber hinaus äußerte sich Laporta auch zum Verhältnis zu Javier Tebas, dem Präsidenten der spanischen Liga. Das Barcelona-Oberhaupt betonte, dass man frühere Differenzen beigelegt habe, und nahm Tebas nach den jüngsten Attacken aus Madrid demonstrativ in Schutz. „Tebas ist ein Mann von Integrität. Wenn er sein Wort gibt, hält er es auch“, lobte Laporta den Ligachef. „Wir können zwar aneinandergeraten, aber wenn wir eine Einigung erzielen, hält er sich daran – und das beruhigt mich ungemein.“
Gegenüber Real-Präsident Pérez fand Laporta hingegen scharfe Worte. Dessen Anschuldigungen gegen Tebas nannte er „völlig unangebracht“. Laporta vermutet, dass Pérez schon seit Langem versuche, Tebas aus dem Amt zu drängen, um einen ihm genehmen Ligapräsidenten zu installieren. „Dieses Bestreben, gepaart mit dem gesellschaftlichen Einfluss, den Real Madrid genießt, macht mich misstrauisch“, so Laporta.
