Messi, Neymar und…Munir El Haddadi: Ein Zwischenspiel, für das der Marokkaner nicht bereit war

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Eines ist gewiss: Munir El Haddadi genießt bei Luis Enrique ein hohes Ansehen. Obwohl er eigentlich Spieler der Barça B ist, lief er in dieser Spielzeit nur drei Mal für die zweite Mannschaft der Blaugrana auf. Dabei hat er erst in der letzten Saison seine Karriere in der Jugendabteilung von Barcelona beendet. Auf dem Feld lassen seine Leistungen allerdings zu wünschen übrig, darunter leiden vor allem andere Offensivtalente wie beispielsweise Sandro Ramírez. Mit dem Leistungsprinzip ist dies nicht zu vereinbaren. 

Munir El Haddadi: Positive und negative Attribute gleichen sich aus

Wie jeder andere Spieler, verfügt auch Munir El Haddadi über positive und negative Attribute. Zweifellos ist Munir El Haddadi ein äußerst talentierter Offensivspieler. Seine Flexibilität erlaubt es ihm, überall in der Offensive eingesetzt zu werden. Außerdem erlaubt seine starke Übersicht dem Trainer, ihn in etwas zurückgezogenen Regionen des Spielfelds aufzustellen. So agierte er beispielsweise in seiner ersten Partie für die Barça B in dieser Saison gegen CD Numancia auf der Position des Zehners. Seine starke Übersicht wird speziell durch seine ausgeprägte Technik zu einer starken Waffe. In der letzten Saison, als er noch für die Juvenil A auflief, war er nicht nur ein starker Torjäger; er war weit mehr als das. Seine präzisen Vertikalpässe waren es, die häufig Tore eingeleitet haben. Abgesehen von den Stärken mit dem Ball ist auch sein hohes Laufpensum evident. Munir El Haddadi gilt als disziplinierter Spieler, der sich für keinen Weg zu schade ist und auch undankbare Aufgaben verrichtet. In den Vorbereitungsspielen machte er beispielsweise auf sich aufmerksam, als er im Gegensatz zu Deulofeu auch in der Defensive präsent war und seine Balleroberungen im Gegenpressing des Öfteren zu guten Tormöglichkeiten geführt haben.

Diesen erfreulichen Gaben stehen aber auch weniger erfreuliche Eigenschaften gegenüber. Eben jene negativen Attribute bremsen Munir El Haddadi aus. Seine starke Technik kann er gegen Erstliga-Teams aus der Primera División nicht ausspielen, da er in physischer Hinsicht seinem Gegenspieler total unterlegen ist. Das führt also dazu, dass die offensive Durchschlagskraft seitens Munir nur geringfügiger Natur ist. Daraus resultiert dann ein Nachteil für die Mannschaft in der Offensivbewegung, die sich in den meisten Spielen dieser Spielzeit ohnehin schwer getan hat, Chancen gegen physisch stärkere Teams herauszuspielen. Neben der schwachen Physis sind es auch die Anpassungsprobleme an das Spiel des FC Barcelona, was ihm und der Mannschaft Probleme bereitet. Es ist kein Geheimnis, dass Munir El Haddadi häufig ein Fremdkörper im Spiel war, und wurde er mal gut in Szene gesetzt, versagten ihm vor dem Tor die Nerven.

Sandro Ramírez, Adama Traoré und Gerard Deulofeu – Bringen sie dem FC Barcelona mehr?

Munir El Haddadi ist nicht das einzige vielversprechende Offensivtalent des FC Barcelona. Neben ihm stehen beispielsweise Sandro, Deulofeu und Traoré in den Startlöchern. Sandro Ramírez wurde in dieser Saison schön öfter gemeinsam mit Munir in die erste Mannschaft einberufen, allerdings nicht so oft wie El Haddadi eingesetzt. Schwach gespielt hat Sandro nicht. Objektiv gesehen war er sogar der Spieler, der mehr zu überzeugen wusste. Um es auf den Punkt zu bringen: Sandro Ramírez ist derzeit der komplettere Spieler und in der Entwicklung seinem Kameraden voraus. Er wirkt abgeklärter und verfügt über einen fantastischen Torschuss. Dazu kommt, dass er wie El Haddadi auf allen Sturmpositionen eingesetzt werden kann und dynamischer ist. Seine starke Physis ermöglicht ihm, sich in brenzligen Situation – auch gegen mehrere Gegenspieler – durchzusetzen. Diese physische Eigenschaft gepaart mit seiner Schnelligkeit könnte dem FC Barcelona vor allem in der Defensivarbeit oder auch beim Gegenpressing zugutekommen.

Man sieht also, dass Sandro Ramírez dem FC Barcelona derzeit mehr Optionen bietet. Nur in einem Punkt scheint Sandro Munir unterlegen zu sein: Der Technik. Allerdings kann der junge Spanier mit marokkanischen Wurzeln seine Technik nicht immer ausspielen. Einen ähnlichen Vorteile besitzt auch Adama Traoré, nur dass er es schafft, seine Technik gut und effektiv einzusetzen. Er ist wahrscheinlich der körperlich stärkste Spieler bei der Barça B und womöglich auch der schnellste im katalanischen Traditionsverein. Das einzige Manko bei ihm ist die Defensivarbeit, die er nicht selten vernachlässigt. Hier muss er sich noch weiterentwickeln. Bei der FC Barcelona B ist es bei ihm bisher ein regelmäßiges Wechselspiel zwischen starken und schwächeren Leistungen. Dass er zu den vielversprechendsten Talenten gehört, die die La Masia seit kurzem hervorgebracht hat, steht aber außer Frage.

Das vielleicht kompletteste Offensivtalent beim FC Barcelona spielt derzeit allerdings nicht bei Barça. Gerard Deulofeu ist an den FC Sevilla verliehen worden – und das überraschend. Vermutet wird, dass Luis Enrique mit ihm noch nicht zu 100% zufrieden war und ihn speziell wegen seiner schwächeren Defensivarbeit kritisierte, was durchaus nachvollziehbar ist. Gerard Deulofeu ist ein Spieler mit großen Ambitionen, er gibt sich auf seinen Pressekonferenzen oft kämpferisch und selbstbewusst. Sein teils eigensinniges Spiel scheint er beim FC Sevilla abgelegt zu haben. Bei zwölf Liga-Einsätzen erzielte er einen Treffer und legte fünf weitere vor. Dazu kommen noch zwei Assists in der Europa League (vier Spiele) und zwei Tore als auch zwei weitere Assists in der Copa del Rey. Darüber hinaus verfügt er vermutlich über die stärkste Technik gegenüber seiner Konkurrenz, die er richtig dosiert einsetzt. Er wird daher in den kommenden Jahren vielleicht die größten Chancen auf einen Platz im ersten Kader des FC Barcelona haben. Vorausgesetzt er stagniert nicht in seiner Entwicklung. Sein Abschluss ist prächtig und sein Torriecher ebenso. Auch verfügt er über die Fähigkeit, vielversprechende Vertikalpässe schlagen zu können. In Sachen Defensivarbeit scheint er sich unter der Aufsicht von Unai Emery außerdem gut zu entwickeln.

Die Saisonleistungen bis hierhin

Spieler Einsätze in Segunda División Einsätze in Primera División Tore (Vorlagen) in Segunda División Tore (Vorlagen) in Primera División Spiele, Tore (Vorlagen) in europäischem Wettbewerb Spiele, Tore (Vorlagen) in Copa del Rey Minuten pro Tor (insgesamt) Einsatzzeit insgesamt in Minuten
Munir El Haddadi 3 10 0 (2) 1 (1) 3, 0 (0) 3, 0 (2) 1087 1087
Sandro Ramírez 12 7 3 (0) 2 (0) 3, 1 (0) 2, 1 (0) 166 1161
Adama Traoré 20 0 2 (8) 0 0 2, 1 (0) 791 1582
Gerard Deulofeu 0 13 0 1 (5) 4, 0 (2) 4, 2 (2) 362 1086

Werte, die zeigen, dass Munir El Haddadi gegenüber seinen Kontrahenten auch in statistischer Hinsicht unterlegen ist

Ist Munir El Haddadi bereit für die erste Mannschaft?

Diese Frage lässt sich anhand seiner Leistungen auch losgelöst von den Statistiken leicht beantworten: Nein. Munir El Haddadi ist seinen Mitspielern derzeit unterlegen und rechtfertigte seine Nominierungen in die erste Mannschaft kaum. Da ist ihm speziell ein Sandro Ramírez schon weit voraus. Daneben sollte das wohl kompletteste Talent von allen nicht außen vor gelassen werden: Gerard Deulofeu. Er vereint viele gute Talente und dürfte daher die Nase vorne haben. Munir El Haddadi dagegen muss noch viel Erfahrung sammeln und speziell an seiner körperlichen Stärke arbeiten, um sich die Chance zu wahren, dauerhaft mit überzeugenden Leistungen in der ersten Auswahl der Katalanen auflaufen zu dürfen. Am besten wäre wohl, wenn man ihn öfter in der zweiten Mannschaft zum Zug kommen lässt, damit er sich besser und schneller an das Niveau der ersten spanischen Liga herantasten kann. Ein Leihgeschäft könnte am Ende der Saison auch eine Option zur Förderung der Entwicklung des Spielers sein.

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