Kommentar: HSV – FC Barcelona

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Standesgemäßer Einstand für Tito Vilanova: Trotz einem sehr dünnen Kader gelang dem neuen Cheftrainer des FC Barcelona der erste Sieg im ersten Spiel. Die Begegnung gegen den HSV diente vornehmlich dazu, langsam den Rhythmus wiederzufinden und die Spieler warmlaufen zu lassen. Entsprechend gering war die Intensität im Spiel, nur selten wurde das Tempo erhöht – ein Geduldspiel für die Zuschauer. Die zahlreichen Wechsel in der Halbzeitpause haben ihren Beitrag zur zunehmenden Verflachung der Partie geleistet. Aber dazu sind die Testspiele da. Man darf im ersten Vorbereitungsspiel keine Wunderdinge erwarten.

Dos Santos “man of the match”

In der ersten Halbzeit standen allerdings noch einige klangvolle Namen auf dem Platz. Mascherano, Adriano, Alves, Sanchez oder Affelay zeigten sich den Zuschauern und versöhnten für den Ausfall von Lionel Messi. Daneben hat Tito Vilanova einige Youngstars aufgeboten, darunter Sergi Roberto, Espinosa, Bartra und dos Santos. Besonders Letzterer wusste zu gefalllen und zeigte sich reif und sehr weit in der Spielanlage. Dos Santos war der Spieler, der im Mittelfeld die Fäden zog. Immer wieder forderte er den Ball und verteilte ihn gekonnt ins Zentrum oder auf die Flügel. Darüber hinaus war er selbst unter großer Bedrängnis kaum vom Ball zu trennen und offenbarte eine feine Technik. Dos Santos war damit gestern ganz klar der “man of the match”, die Verbindung zwischen Defensive und Offensive.

HSV verdichtete das Zentrum

Nicht ganz so imponierend, aber immer noch sehr gut war die Leistung von Deulofeu, der bekanntlich von einigen Vereinen umworben wird. Wenn man das Spiel gestern gesehen hat, weiß man nun auch wieso. Deulofeu hat gestern aufblitzen lassen, warum er eines der größten Talente aus La Masia ist. Seine enge Ballführung dürfte selbst die gestandenen HSV-Profis beeindruckt haben. Die anderen jungen Talente taten sich allerdings verhältnismäßig schwer gegen den HSV. Das lag vor allem daran, dass der HSV sehr kompakt stand und im Zentrum eine hohe Spielerdichte erzeugte. Für das junge Barca-Mittelfeld war es damit schwer, den Ball im Zentrum jenseits der Mittellinie laufen zu lassen. Erschwerend kam außerdem dazu, dass die HSV-Spieler sehr motiviert waren und gut in Richtung Ball verschoben.

Wenig Bewegung ohne Ball

Etwas anders sah dies beim FC Barcelona aus. Das Spiel ohne Ball ist durchaus steigerungsfähig, was aber mit Gewissheit an der kurzen Vorbereitungszeit lag. Die Spieler waren physisch noch nicht auf der Höhe, viele Wege, die notwendig waren, um den Verteidigungslinien des HSV beizukommen, wurden nicht unternommen. Diese aber sind die Voraussetzung dafür, dass Räume dort geschaffen werden, wo gegenwärtig noch keine vorhanden sind. Auch das Spiel aus der Abwehr heraus gestaltete sich zuweilen problematisch. Die Spieler des HSV rückten vor allem in der ersten Halbzeit weit auf und setzten zum Pressing an, wenn der FC Barcelona sich spielerisch befreien wollte. Zwei mal hatte das Pressing des HSV Erfolg und ermöglichte ihnen gute Tormöglichkeiten. In diesen Situationen waren sowohl die Stellungen der Spieler auf dem Feld als auch die Laufwege nicht harmonisch.

Fazit

Alles in allem aber war es ein ordentlicher Auftritt des katalanischen Starensembles. Es gab aus den oben genannten Gründen nicht viele Torraumszenen und auch nur wenige spielerische Highlights. Die herausgespielten Tore aber legen Zeugnis darüber ab, dass es auch einige wenige gelungene Aktionen im Spiel gab. Die fehlende Bewegung ohne Ball und insbesondere die fehlenden vertikalen Wege waren gewissermaßen ein Hindernis für ein qualitativ hochwertigeres Spiel. Andererseits aber fehlten aber auch den Hamburgern die Mittel für eine spielerische Lösung. Lediglich ihr Pressing vermochte Gefahr für das katalanische Tor zu begründen. 

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