Kommentar: Jordi Alba die beste Verpflichtung der jüngeren Geschichte

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Der sehnlichst herbeigewünschte neue Linksverteidiger hat in Gestalt von Jordi Alba gestern mit seiner Unterschrift die nächsten fünf Jahre seiner Karriere dem FC Barcelona gewidmet. Im Rahmen der Pressekonferenz gestern stellte die Vereinsführung klar, dass die Verpflichtung Jordi Albas nicht dazu diene, den erkrankten Eric Abidal zu ersetzen. Vielmehr sollen dem Trainer damit neue Optionen an die Hand gegeben werden. Angesichts des Potenzials von Jordi Alba erscheint diese Aussage auch mehr als glaubwürdig.

Der moderne Linksverteidiger

Der Linksverteidiger, der offensive Linksverteidiger, ist im modernen Fußball zur vermeintlich stärksten Waffe einer Mannschaft gereift. Während früher noch die Verteidigung ausschließlich mit defensiven Aufgaben betraut war, vollzog sich im Zeitablauf ein Wandel hin zu einem Linksverteidiger, der sich verstärkt auch mit in die Offensive einklingt. Die Vorteile dieser Maßnahme liegen auf der Hand: Indem der Linksverteidiger nach vorne ausrückt, wird die gegnerische Mannschaft genötigt, Spieler auf ihn abzustellen, die sodann an anderen Orten fehlen. Der offensive Linksverteidiger schafft also Breite im Spiel und damit einhergehend Räume an anderen Stellen auf dem Platz, die seine Kameraden für ihre Zwecke verwerten können. Des Weiteren macht er unter Umständen einen klassischen Flügelspieler entbehrlich und ermöglicht es dem Trainer, diesen freigewordenen Position beispielsweise ins Zentrum zu verlegen, um dasselbe zu überladen. Andererseits ist auch denkbar, dass der klassische Flügelspieler bestehen bleibt und zusammen mit dem offensiven Linksverteidiger für ein Überzahlspiel auf der Außenbahn sorgt, zumindest aber bewirkt, dass der Gegner dem Flügel noch mehr Aufmerksamkeit schenkt als üblich. 

Die relativen Vorteile von Jordi Alba

Jordi Alba ist ein solcher offensiver Linksverteidiger, ebenso wie Adriano. Eric Abidal hingegen verkörperte hingegen einen hängen Linksverteidiger, der zwar regelmäßig mit aufrückte, sich aber verstärkt auf eine stabile Defensivleistung besinnte. Sein Aufrücken diente überwiegend dazu, eine sichere Anspielstation zu generieren, falls der Pass zur Seite oder nach vorne zu risikoreich erschien. Die relativen Vorteile von Alba im Vergleich zu Adriano herauszuarbeiten, ist dagegen schon etwas kniffliger. Beide besitzen einen starken Zug nach vorne, sind schnell und technisch stark. Trotzdem ist davon auszugehen, dass Alba eine erhebliche Verstärkung des Offensivspiels auf der linken Außenbahn mit sich bringen wird. Adriano wirkte, wann immer er auf dem Platz stand, gehemmt und strahlte nicht das Selbstbewusstsein aus, das man sich auf der Außenbahn erhoffte. Er sucht noch, wie bereits hier bei barcawelt erörtert, noch die Balance zwischen seinem individuellen Können und der Zurückstellung desgleichen zugunsten des Kollektivs. 

Großes Selbstbewusstsein

Jordi Alba hingegen strotzt vor Selbstbewusstsein und beackert die linke Flanke mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit. Die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine haben sehr gut seine unbekümmerte Art veranschaulicht, die ihn auch unter extremen Drucksituationen in die Lage versetzen, das Leistungsmaximum herauszuholen. Insofern ist sehr wohl davon auszugehen, dass auf links bei Barca frischer Wind einkehrt und das Gesamtbild auf dem Platz sich verändert. Dies umso mehr, als David Villa genesen ist und Iniesta auch nicht unweit entfernt sein Künstlertum betreibt.

Verhältnis vom linken zum rechten Flügel

Verbleibt die Frage, wie sich das Verhältnis von linkem zu rechtem Flügel zukünftig darstellen wird. Auf rechts ist bekanntlich Dani Alves vertreten und sorgt analog zu Jordi Alba für die nötige Breite im Spiel. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass Alves vom Typ her ein anderer Außenläufer ist. Selten dringt er bis zur Grundlinie vor, sondern stoppt vorher ab und passt den Ball ins Zentrum. Zuweilen zieht er auch direkt mit dem Ball ins Zentrum. Im Unterschied dazu ist Alba ein Spieler, der des öfteren bis an die Grundlinie vordringt und die vertikalen Wege sucht. Daher steht zu erwarten, dass auf links verhältnismäßig mehr Lochpässe zwischen die Innen- und Außenverteidiger des Gegners gespielt werden. 

Fazit

Alles in allem besteht also viel Grund zur Freude. Jordi Alba hat lediglich 14 Mio gekostet, könnte aber der beste Transfer des FC Barcelona in der jüngeren Geschichte gewesen sein. Er besitzt Anlagen, die den FC Barcelona weiterhelfen können und bisweilen noch nicht im Team vorhanden waren. Durch seinen natürlichen Offensivdrang könnte er die Breite im Spiel herstellen, die in der vergangenen Saison so schmerzlich vermisst worden ist. Derart aufgestellt kann man zuversichtlich sein, dass auch Gegner wie Chelsea in der nächsten Saison geknackt werden, da man in der nächsten Saison auf dem Platz auf jeden Fall breiter aufgestellt sein wird. Eine tolle Verpflichtung von Barca!

Was war für euch der beste Transfer der jüngeren Vergangenheit?

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