Der nächste Gegner im Fokus: Real Betis Sevilla

StartLa LigaDer nächste Gegner im Fokus: Real Betis Sevilla
- Anzeige -
- Anzeige -

Bildquelle: fcbarcelona.com

Der Traum von Europa lebt in Sevilla – weniger beim FC als bei Real Betis. Um ihn am Leben zu halten, sollten vor dem schwierigen Spiel gegen den FC Barcelona möglichst noch ein paar Punkte her. Leicht sollte das für die Béticos aber nicht werden, da der Gast im Estadio Benito Villamarín – Deportivo La Coruña – in den letzten Spielen eine unglaubliche Erfolgsserie hingelegt hat, die es erst einmal zu bremsen gilt.

Spielverlauf Real Betis – Deportivo La Coruña

Nach einem flotten Beginn nutzte Riki gleich die erste große Chance zur Führung für Deportivo. Nach gegnerischem Eckball zeigte er einen Sololauf, ließ die Verteidiger alt aussehen und schoss den Ball dann über den Torhüter ins Netz (7‘). Kurz darauf probierte er es noch einmal, indem er von rechts in den Strafraum zog und mit links abschloss, so dass Adrián den Ball vor Pizzis Füße prallen lassen musste – dieser Stand allerdings im Abseits (9‘). Von Betis war lange Zeit wenig zu sehen, bis dann gerade bei einem Freistoß am Strafraumrand durch Beñat nicht viel fehlte (26‘). Gleich nach dem folgenden Abstoß eroberten die Gastgeber denn Ball, schalteten schnell um und am Ende bekam Campbell einen Pass in den Rücken der Abwehr, konnte die Kugel aber nicht aufs Tor bringen (26‘). Ein weiterer Freistoß, diesmal für Deportivo, brachte erneut große Gefahr: Die Flanke kam weit in den Strafraum hinein, wurde noch per Kopf verlängert und Abel Aguilar köpfte dann auf das Tor – doch die tollen Reflexe von Adrián verhinderten den Treffer (30‘). Die nächste gefährliche Aktion gab es wieder auf der Gegenseite. Hier hämmerte Campbell den Ball vom Strafraumrand etwas zu zentral auf den Kasten (34‘). Aranzubia rettete sein Team nicht nur in dieser Situation, auch gegen Jorge Molina war er nach einem katastrophalen Abwehrfehler zur Stelle (35‘) und ebenso entschärfte er einen guten Kopfball von Cañas nach Eckball (40‘). Zu guter Letzt traf Riki, der Torschütze, nach einem erneuten Konter noch das Außennetz (45‘). In einer Hälfte, in der viel mehr Tore hätten fallen können, ging La Coruña also etwas glücklich in die Kabine.

Nach Wiederanpfiff machten die Teams dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Erst verstolperte Sevillas Molina einen Ball frei im Strafraum (46‘), dann setzte auch Pabón den Ball ganz knapp neben das Tor der Gäste (49‘). Den dritten Versuch hatte wieder Molina: Einen langen Ball nahm der Stürmer am linken Strafraumrand an, tanzte 2 Gegenspieler aus und erzielte nun endlich den Ausgleich für seine Mannschaft (49‘). Doch auch Deportivo blieb am Drücker, denn Riki hatte seine dritte Großchance nach einem Solo-Konter, doch sein Schuss wurde durch Damien Perquis geblockt, der sich bei dieser Aktion leider verletzte (52‘). Aus einer guten Freistoßposition für die Béticos verfehlte erneut Beñat das Tor um ein paar Zentimeter (66‘). La Coruña dagegen machte einen schönen Treffer, nur leider aus einer Abseitsposition, die der Assistent auch richtig erkannte (71‘). Und auch die nun wirklich letzte Chance gehörte den Gästen, genauer gesagt Pizzi, dessen Freistoß aber zur Ecke geklärt wurde (78‘).

Statistik

Tore: 1(0) – 1(1)

Ballbesitz: 52% – 48%

Schüsse (aufs Tor): 20(4) – 12(6)

Ecken: 8 – 3

Fouls: 17 – 19

Abseits: 2 – 4

Spielweise und Taktik

Die Béticos traten im heimischen Stadion in einem 4-4-2 auf. Die Personalien waren dabei: Adrián – Chica, Amaya, Perquis, Nacho – Campbell, Beñat, Cañas, Vadillo – Molina, Castro

Insgesamt war das Spiel sehr breit angelegt. Die Breite wurde sowohl durch die Flügelspieler als auch durch die Außenverteidiger getragen. Das sollte aber keinesfalls das Spiel über die Flügel fördern, sondern lediglich dazu beitragen, dem Pressing von Deportivo zu entgehen. Allgemein waren Kombinationen über die Flügel genauso selten wie Flanken in den Strafraum. Betis versuchte eher sich durch die Mitte zu kombinieren und schob sich im Ballbesitz das Leder am Strafraum entlang zu. Die Stürmer waren dabei ziemlich tief positioniert, das heißt hauptsächlich am Strafraumrand und die zentralen Mittelfeldspieler stießen immer wieder ziemlich weit vor. Aufgrund der Kompaktheit und der Defensive von La Coruña konnte man mit dieser Ausrichtung aber keine echte Gefahr erzeugen, mit Ausnahme der provozierten Freistöße am Strafraumrand. Wirkliche Chancen gab es aber, wenn Betis nach Ballgewinn nahe dem gegnerischen Tor einen schnellen Angriff startete und die Defensive so in Unorganisiertheit erwischte. Denn wenn Platz da war, zeigten die Béticos auch wirklich schöne Kombinationen, was ihnen sonst nur mäßig gelang.

Das Verteidigen von Betis stand zu großem Anteil in ihrem Pressing, welches fast immer und überall gezeigt wurde – mit zunehmender Spieldauer wurde dieses natürlich schwächer. Das bot zum einen die Möglichkeit, bei Balleroberung schnell nach vorne zu spielen und dabei versuchen Tore zu schießen, zum anderen hatte es Deportivo schwieriger selbst kontrolliert nach vorne zu spielen. Insgesamt gelang es Betis sehr gut, in der Verteidigung immer Überzahl in Ballnähe zu schaffen, was durch eine sehr gute Rückarbeit der Flügelspieler unterstützt wurde. Der einzige, aber gleichzeitig große Kritikpunkt in der Abwehr ist die Zweikampfführung der Verteidiger. Diese sahen immer wieder, besonders bei Kontern, alles andere als gut aus. Gerade mit Riki hatten die Spieler so ihre Probleme. Bezeichnend dafür ist das 0:1 aus Sicht von Betis, bei dem Riki drei Verteidigern gegenübersteht und trotzdem zu einer guten Schussposition kommt.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Real Betis insgesamt ein ganz ordentliches Spiel gemacht hat und sich einen Sieg vielleicht auch etwas mehr verdient hätte als Deportivo. Weiterhin scheint das taktische Konzept in diesem Spiel auch gegen den FC Barcelona geeignet zu sein, was sich jeder selbst erklären kann. Ob es wirklich auch so angewandt wird und dabei Früchte tragen wird, werden wir erst nach Anpfiff zu sehen bekommen.

- Anzeige -
- Anzeige -
- Anzeige -

AKTUELLE USER-KOMMENTARE