Der FC Barcelona ging das Nachholspiel im San Mames gegen Athletic Bilbao gegenüber dem 1:0 im Huesca nur minimal verändert an. Antoine Griezmann bekam den Vorzug vor Martin Braithwaite, ansonsten vertraute Ronald Koeman den gleichen Akteuren.
Williams sorgt für kalte Dusche bei Barça
So konzentriert diese es am Sonntag in Huesca gemacht hatten, so schläfrig starteten sie in diese Partie - denn schon nach drei Minuten lag Barça hinten. Iñaki Williams wurde steil geschickt, Clement Lenglet sah hierbei überhaupt nicht gut aus, sodass Williams mühelos flach zur Führung für die Basken einschießen konnte (3.). Der Fehlstart war perfekt, doch um ein Haar hätte Barça postwendend die Antwort gegeben. Über Messi und Griezmann kam die Kugel bei einem schönen Spielzug zu Dest, der im Strafraum jedoch etwas zu unplatziert abschloss und an Unai Simon scheiterte (7.).
Simon zweimal verwirrt - Pedri und Messi sagen Danke
Es entwickelte sich fortan ein flottes Spiel, Dembélé testete Simon mit einem tückischen Aufsetzer als nächstes (13.), ehe sich der Keeper Athletics dann einen Lapsus erlaubte: Eine eigentlich völlig harmlose Flanke fing er nicht ab, de Jong legte diese an der Torauslinie per Direktabnahme in die Mitte auf Pedri, der mühelos ins leere Tor einköpfen konnte, weil Simon komplett im Niemandsland herumstand (14.).
Der Treffer gab Barça Auftrieb, die nun das Geschehen komplett diktierten, während Athletic tief hinten drin stand und auf Konter lauerte. So erarbeitete sich die Blaugrana eine Fülle von guten Aktionen - und schoss kurz vor der Pause das verdiente 2:1, bei dem Simon allerdings erneut alles andere als gut aussah. Messi schickte Pedri auf die Reise, dieser legte Gedankenschnell per Sohle auf Messi ab, der die Kugel mühelos ins kurze Eck schob - weil Simon erneut komplett verwirrt im Niemandsland herumstand und sein Tor nicht deckte (38.).
Um ein Haar hätte Barça vor der Pause sogar das dritte Tor nachgelegt, doch erst scheiterte Griezmann an Simon, dann schob Messi den Ball nach gutem Griezmann-Steilpass Millimeter neben den Pfosten. So blieb es beim 2:1-Pausenstand für das Team von Ronald Koeman.
Barça wackelt, Messi-Tor zählt nicht
Nach dem Seitenwechsel hätten die Hausherren um ein Haar direkt den Ausgleich erzielt, als Williams und Araujo in eine scharfe Hereingabe segelten und diese gemeinschaftlich knapp neben das Gehäuse ter Stegens abfälschten. Wenige Augenblicke später setzte Raul Garcia eine Flanke am zweiten Pfosten daneben.
In diesen Szenen wackelte Barcelona bedenklich, fing sich aber wieder und setzte auf der Gegenseite die Kugel in die Maschen, doch Messis Flachschuss nach starkem de-Jong-Pass wurde aufgrund einer knappen Abseitsentscheidung aberkannt (54.). Fünf Minuten später wurde es erneut äußerst knapp, diesmal setzte Messi einen Schlenzer von der Strafraumkante in Messi-Manier an den Außenpfosten des linkeren oberen Ecks.
Hier hatte der Athletic Club zweimal richtig Glück, doch kurz darauf machte es Messi genauer: Griezmann bediente den Kapitän der Blaugrana im Strafraum, der per Direktabnahme dem bemitleidenswerten Simon diesmal keine Chance ließ und aus kurzer Distanz unter die Latte traf (62.).
Zehn Minuten später knallte es aber erneut, wieder traf Messi mit seinem typischen Schuss nur den linken Pfosten (72.). Die Basken ließen derweil die Köpfe hängen, sodass die Katalanen die Partie mühelos zu Ende spielen - eigentlich.
Denn plötzlich beschenkte Messi mit einem unerklärlichen Fehlpass in der eigenen Hälfte die schlafenden Löwen, am Ende schoss Muniain die Kugel sehenswert ins lange Eck und erzielte so völlig aus dem Nichts das 2:3 (90.). Doch mehr sollte nicht passieren, Barça siegte hochverdient mit 3:2 im San Mames und fuhr damit den dritten Auswärtssieg in Serie ein. Dadurch klettert die Blaugrana in der La-Liga-Tabelle bis auf Rang 3 - und hat "nur" noch sieben Zähler Rückstand auf Tabellenführer Atletico Madrid. Allerdings auch zwei Spiele mehr als die Rojiblancos.
Kommentare
Da wären wir schon beim Thema Neuzugänge: Also ich hoffe wirklich, dass ein neuer IV oberste Priorität hat. Ich weiß nicht ob uns ein Garcia wirklich gleich weiterhelfen kann weil er spielt bei City überhaupt keine Rolle. Aber keiner unserer IVs überzeugt - keiner! Lenglet sah beim gestrigen Gegentor wieder wie ein Lehrbub aus, Araujo ist ebenfalls zu fehleranfällig, Pique weit über dem Zenit und aktuell sowieso schwer verletzt, Umtiti wird wohl nie wieder die Form von 2017/2018 erreichen und Mingueza fehlt schlichtweg die nötige Klasse! Generell benötigen wir dringend mehr Schnelligkeit in der zentralen Defensive, das fängt schon beim Mittelfeld an.
Weder Pjanic noch Busquets sehe ich in der Lage, sowohl Abwehr als auch offensives MF zu stabilisieren.
Da muss nachgebessert werden.
Das mit Eric Garcia sehe ich ähnlich. Ein gestandener IV mit Erfahrung auf höchstem Niveau muss her.
Upamecano ist der einzige, der mir einfällt.
Kaliber wie Koulibaly sind nicht zu bezahlen.
Die Offensive hat hingegen wirklich Potenzial, gerade, wenn wir mit Führung im Rücken spielen. Mit Dembele, dem wieder fröhlich aufspielenden Messi und dem unbekümmerten Pedri haben wir da einiges an Spielfreude auf dem Platz. Ich sehne Ansus Rückkehr herbei. Man hat gesehen, was es ausmachen kann, wenn ein Dembele auf rechts die Abwehrreihen beschäftigt - so viel mehr Raum für Messi und Pedri in diesem Fall -, da bin ich sehr gespannt darauf, was passiert, wenn die gleich Bedrohung zusätzlich in persona Ansu Fati von der linken Seite besteht. Nicht zu vergessen ist, dass Ansu noch die nötige Abschlussqualit ät mitbringt. Aber es dauert leider noch ein wenig.
Lenglet ist momentan kaum spielbar. Viel zu fehleranfällig. Leider bleibt uns nichts anderes übrig. Aufgrund seiner Qualität im Spielaufbau führt ohnehin kein Weg an ihm vorbei, Araujo und Mingueza sind hier leider zu beschränkt. Ein IV, der gewisse Qualitäten mit dem Ball am Fuß hat, und nicht so viele Fehler wie Lenglet macht, und unsere Abwehr sieht direkt besser aus.
Busquets spielt leider weiterhin schwach und ist nicht der Stabilisator, den wir brauchen. Das Problem ist: gerade aufgrund der neuen, etwas offensiveren Rolle De Jongs, brauchen wir eine Absicherung im defensiven Mittelfeld. Von allen Spielern im Kader ist Busquets diesbezüglich noch der beste, da er wenigstens in Kopfballduellen erfolgsversprec hender ist und durch seine immer noch gute (nicht mehr sehr gute) Antizipation, immernoch einige Bälle abfängt. Pjanic ist leider auch viel zu langsam und defensiv nicht gut genug. Er scheint mir diese Rolle nicht ausfüllen zu können. Demnach ist diese Position eine Riesen Baustelle. Man sollte einen schnelleren, aufmerksameren Mittelfeldspiel er verpflichten. Am sinnvollsten fände ich auch einen klassischen 6er ala Partey, Kante, Ndidi etc. Aber auch ein "Laufwunder" wie Wijnaldum wäre eine Option, dann hätte man 3 solche laufstarken Spieler (Pedri, De Jong, Wijnaldum) und müsste die Rollen und Defensivaufgabe n eben entsprechend verteilen.
Das Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung, hat aber weiterhin deutlich gezeigt, wo die Schwächen seit Beginn der Saison liegen. Einzig die 9er Problematik zeigte sich in diesem Spiel nicht so deutlich.
Die 6er Position ist unsere größte Baustelle. Seit dem Zerfall Busquets (der für mich, und wahrscheinlich auch viele Andere, um ein paar Jahre früher als erwartet kam) haben wir Bedarf für einen Nachfolger. Pjanic wird das sicherlich nicht, obwohl ich ihn tatsächlich lieber spielen sehe als Busi. Ich will nicht, dass De Jong seine Freiheiten in der Vertikalität verliert, deshalb brauchen wir einen defensivstarken 6er. Ein Typ van Bommel.