Marc-André ter Stegen

StartMannschaftMarc-André ter Stegen
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  • Geburtsdatum: 30.04.1992
  • Geburtsort: Mönchengladbach, Deutschland
  • Nationalmannschaft: Deutschland
  • Größe: 187 cm
  • Position: Tor
  • Bildquelle: Shaun Botterill/Getty Images

Karriere

Verein Zeitraum
Borussia Mönchengladbach (Jugend) 1996-2009
Borussia Mönchengladbach 2009-2014
FC Barcelona seit 2014

Marc-André ter Stegen wurde im Sommer 2014 als Perspektivspieler für das Tor des FC Barcelona verpflichtet. Gemeinsam mit dem in der gleichen Transferphase erworbenen Claudio Bravo sollte ter Stegen ab der Saison 2014/15 das Tor der Katalanen hüten und Vereinslegende Víctor Valdés ebenbürtig ersetzen. Der Deutsche wechselte nach langen 18 Jahren in den Diensten von Borussia Mönchengladbach – wo er sich durch die Jugendmannschaften ins A-Team kämpfte – zum FC Barcelona. Es kam zusammen, was zusammen gehört, denn kaum ein anderer Torhüter pflegt den Umgang mit dem Ball so sehr wie Marc.

Aus dem Fohlenstall zu den Spitzenreitern

Am 30. April 1992 erblickte Marc-André ter Stegen das Tageslicht in Mönchengladbach, wo er im Alter von nur vier Jahren der ortsansässigen Borussia beitrat. Seine Eltern schienen früh das Talent des damals jungen Burschen erkannt zu haben. Marc-André ter Stegen durchlief alle Jugendstationen der Gladbacher und unterschrieb im Jahr 2009 den ersten Profivertrag seiner Karriere.

Die Zeit in der ersten Mannschaft des deutschen Traditionsvereins dauerte in der Folge bis zum Juni 2014 an, bis ter Stegen also dem Ruf des großen FC Barcelona folgte. Bevor es jedoch so weit kommen konnte, verbrachte ter Stegen fünf mehr oder weniger erfolgreiche Jahre mit seinem Heimatklub in der Bundesliga. Der frisch unterzeichnete Profivertrag war jedoch keineswegs ein Freifahrtschein für ter Stegen, im Gegenteil: Seine ersten Bundesligaeinsätze ließen noch fast zwei Jahre auf sich warten. Erst zum Ende der Saison 2010/11, als die Gladbacher tief im Abstiegskampf steckten, rückte ter Stegen in den letzten Spielen in den Fokus. Trainer Lucien Favre schenkte dem erst 19-jährigen Marc in einer kritischen Situation das große Vertrauen und dieser zahlte es mit überzeugenden Leistungen zurück. Die Borussia konnte den Abstieg in der Relegation noch abwenden und ter Stegen sollte ab der Saison 2011/12 bis zu seinem Abgang im Sommer 2014 jedes mögliche Bundesligaspiel absolvieren. Von diesem Moment an sollte es sowohl für ter Stegen als auch für Borussia Mönchengladbach nur noch bergauf gehen. Mit dem Abstieg hatten die Fohlen nichts mehr zu tun, sie erreichten 2012 sogar den Qualifikationsplatz für die Champions League und etablierten sich wieder als feste Größe in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga.

Marc-André ter Stegen spielte sich zu dieser Zeit in den Dunstkreis der deutschen Nationalmannschaft und hätte 2012 als 19-Jähriger bereits bei der Europameisterschaft dabei sein können. Im Zuge der EM-Vorbereitung gab ter Stegen sein A-Länderspieldebüt am 26. Mai 2012 gegen die Schweiz. Zum Debüt gab es für ter Stegen aber nur eine 3:5-Niederlage. Letztlich wurde er vor dem Turnier noch aus dem Kader gestrichen und spielte danach einige Male für die U21-Nationalmannschaft, wo er sich einen harten Konkurrenzkampf mit dem ähnlich talentierten Bernd Leno lieferte. Nichtsdestotrotz steht ter Stegen schon eine gefühlte Ewigkeit im Blickfeld von Joachim Löw und hat für den Nationaltrainer in seiner ersten Saison beim FC Barcelona gleich eine beeindruckende Bewerbungsmappe erstellt. Erstklassige Leistungen in der Champions League und der Copa del Rey fügten sich harmonisch in die Fußball-Galas von Barça, die schließlich in dem Gewinn des Triples mündeten. „Der perfekte Torhüter für Barça”, so das Echo nach einem Jahr, auch wenn in der Liga sein Konkurrent um die Nummer eins, namentlich Claudio Bravo, den Vorzug erhielt. 

Spielweise: Allrounder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten am Ball

Marc-André ter Stegen verbindet die klassische deutsche Torwartschule mit den Ansprüchen des modernen Fußballs. In einer langen Reihe von starken deutschen Torhütern ist er ein weiterer gut ausgebildeter Keeper ohne echte Schwächen. Darüber hinaus sticht er mit einer besonderen Stärke hervor: Sein Spiel am Ball. Er besitzt keinerlei Scheu, proaktiv mit dem Ball zu agieren, im Gegenteil forciert er diese Aktionen teilweise sogar. Seine technische Stärke und Beidfüßigkeit befähigen ihn dazu, knifflige Situationen sauber zu lösen und den Ball in den Reihen seiner Mannschaft zu halten. Er zeichnet sich dabei mit einer unglaublichen Präzision bei langen Pässen aus, die nur von wenigen anderen Schlussmännern erreicht wird.

Durch seine häufigen Aktionen am Ball unterlaufen im zwangsläufig auch Fehler, am populärsten ist vermutlich das Eigentor im DFB-Trikot gegen die US-amerikanische Nationalmannschaft. Doch hier tut sich eine weitere Stärke hervor: So unscheinbar sein Erscheinungsbild auch sein mag, ter Stegen besitzt ein großes Selbstbewusstsein und lässt sich auch von Fehlern nicht beeinflussen. Sein proaktives Spiel praktiziert er schon seit der Jugend in Gladbach und passt damit perfekt zum Spiel des FC Barcelona. Dieses Selbstvertrauen zeigt sich durch seine Ruhe im Spiel, eine weitere herausragende Qualität – die Aktionen des deutschen U21-Nationalkeepers wirken selten überhastet. Selbst unter Druck versucht er die beste Lösung für die jeweilige Situation zu finden.

Im Bezug auf die traditionellen Torwartfähigkeiten ist ter Stegen tatsächlich ziemlich komplett: Stark im Eins-gegen-eins, gute körperliche Präsenz in der Strafraumbeherrschung bei Standardsituationen und starke Reflexe. Was ihm Anfangs bei Barça eventuell noch fehlte, war die nötige Erfahrung auf höchstem Niveau, welche er mit seinen jungen Jahren selbstverständlich noch nicht haben konnte. Das dürfte sich mit dem Triumph in der Copa del Rey und dem Coup in der Champions League aber geändert haben. Entwickelt er sich zielstrebig weiter, was zu erwarten ist – denn seine mentale Stärke hat er bereits in Gladbach bewiesen – hat er die Anlagen, um einer der besten Keeper der Welt zu werden und den FC Barcelona noch viele Jahre zu bereichern.

„Er hat alles, was man braucht“

Der Transfer von Marc-André beruhte auf der Einschätzung von dem früheren Sportdirektor Andoni Zubizarreta. Er erklärte im Rahmen einer Pressekonferenz ganz genau, wieso er den Deutschen nach Barcelona gelotst hat:

 „Er ist ein schneller, wendiger und entschlossener Torhüter, der sehr stark in der Luft ist, sich sehr gut im Eins-gegen-eins schlägt und der sehr gut mit der Defensive harmoniert, wenn das Pressing hoch stattfindet. Dabei hat er immer noch genügend Potenzial nach oben. Er hat eine gute Ballbehandlung, Persönlichkeit und Charakter – er ist noch jung, hat aber schon Erfahrung. Ich bedanke mich für die Loyalität, die er uns entgegenbringt. Seit unserer Vereinbarung sind eine Menge Dinge passiert, wie etwa die Sache mit der FIFA, aber er war immer auf unserer Seite.“

„Die Erfahrung des Torhüters hängt von vielen Faktoren ab. Das ist eine reife Persönlichkeit, die bereits ihre Jugend hinter sich gelassen hat. Er hat alles, was man braucht, um Torwart bei Barça zu sein.“

Ter Stegen: „Ich habe meinen eigenen Stil“

Wie alle Spieler hat auch ter Stegen eine klare Vorstellung davon, welche Art von Torhüter er ist und gerne sein möchte.

Ter Stegen zu seinem Stil: „Ich habe meinen eigenen Stil. Ich muss mich weiter verbessern und hart arbeiten. Ich denke, mein Stil passt zu Barças Spielweise. […] Ich denke, dass ich ein Torhüter bin, der gerne ins Spiel eingebunden werden will und auch gerne Risiken eingeht.“

Seine Worte nach seiner Ankunft: „Es ist wichtig, dass ich die Sprache lerne – das ist die wichtigste Sache für mich, um meine Teamkameraden sehr schnell und von Beginn an verstehen zu können. Ich möchte mich außerdem verbessern und an die Kultur hier adaptieren.“

Seine Entscheidung zugunsten Barça: „Als ich das erste Mal gehört habe, dass Barça an mir interessiert ist, hatte ich ein breites Grinsen im Gesicht. Barça war schon immer mein Traumverein. Es war fantastisch für mich, die Spiele von Deutschland aus zu sehen. Es macht Spaß, Barça spielen zu sehen, auch für Leute, die Fußball nicht mögen. Wenn das Team funktioniert, ist es schwer, sie zu stoppen.“

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