Bartomeu: Neues Champions-League-Format ab 2024

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Barcelonas Präsident Josep María Bartomeu gab am Sonntag ein Interview, in dem er erzählte, warum sich der Fußball verändern müsse. Dabei sprach er explizit von einer neuen Champions League, die es ab dem Jahr 2024 geben solle. Allerdings sprach er sich gegen eine Super League aus.

„Legen die Grundsteine für die Zukunft”

Am Sonntag äußerte sich Josep María Bartomeu im Gespräch mit dem Guardian zu den neuen Ideen zur Entwicklung des Fußballs. Wie bei so vielen Interviews drehte es sich am Anfang immer um Lionel Messi. Auch Bartomeu ist daran schon längst gewöhnt. Trotzdem hinderte ihn das nicht am Schwärmen. „Ich würde ihm nicht einmal den Ballon d’Or geben. Er ist schon eine Stufe weiter, in einer eigenen Kategorie. Es gibt großartige Spieler, aber er ist in einer anderen Dimension.“ Angesprochen darauf, ob zu Ehren von Messi nach Beendigung seiner Karriere eine Statue am Camp Nou errichten werden würde, sagte Bartomeu: “Nein. Es wird 10 Statuen geben.”

Der Präsident des FC Barcelona sprach auch über die grundsätzliche Entwicklung des Fußballs. Es habe laut ihm bereits „enorme Änderungen“ im Fußball gegeben, seit er bei den Katalanen tätig ist. „Wir legen die Grundsteine für die Zukunft. Und ihr werdet es mögen.“ Damit richtet sich Bartomeu direkt an die Fans, die Neuerungen oft skeptisch gegenüberstehen.

Neue Champions League naht mit großen Schritten?

Er betonte auch, dass die Champions League eindeutig der wichtigste Wettbewerb ist. Auch hier soll sich einigen tun. Bartomeu ist sich dabei sicher, dass die neuen Formate und Ideen gut ankommen werden. „Wir werden es zum Besseren verändern. Die Fans fragen uns nach mehr europäischen Spielen. Und ab 2024 wird uns das neue Format genau das erlauben. Ich gebe euch ein Beispiel: Als wir gegen Manchester United spielten, waren wir zum ersten Mal seit elf Jahren dort. Letztens gegen Liverpool war es das erste Mal seit 2006. Es kann nicht sein, dass wir so viele Partien pro Jahr haben, aber nie gegen Mannschaften wie Manchester United oder Liverpool spielen.“ Diese Töne lassen ein wenig die Idee einer Super League durchsickern, die den wenigsten Fans wirklich gefällt. Daher spricht sich Bartomeu auch sofort dagegen aus. „Niemand redet von einer in sich geschlossenen Liga oder einer Super League. Es wird eine Evolution sein, nicht eine Revolution.“

„Drei Partien im Ausland!”

Bezüglich möglicher Spiele im Ausland gab er auch weitere Gedanken preis. Vor einigen Monaten wurde schließlich darüber verhandelt, Ligaspiele außerhalb Spaniens auszutragen, um mehr Fans anzuziehen und die eigene Liga im Ausland populärer zu machen. Im Detail wurde damals überlegt, die Partie Girona – FC Barcelona in den USA auszutragen. „Wir wollen weiterhin den Fußball in die USA bringen“, meint Bartomeu. „Ich will jedes Jahr drei Spiele im Ausland haben, um unsere Liga besser zu vermarkten. Ein Spiel in den USA, eines in mittleren Osten und eines in Asien. Die Leute dort sehen uns am TV und es wäre eine Möglichkeit, diesen Fans näher zu kommen und sie direkt zu erreichen.“

Auf die Frage, ob Barça also vielleicht Heimspiele woanders austragen könnte, reagiert er aber sofort ablehnend. Ein Spiel Barcelona – Girona im Ausland hätte es nicht gegeben. „Dann wären wir nicht dorthin geflogen, auf gar keinen Fall.“ Warum das dann bei anderen Vereinen der Fall sein sollte? „Fragt den Präsidenten Gironas. Andere Präsidenten haben mich angerufen und gefragt: ,Hey, warum hast du nicht mich gefragt?‘ Man sollte nicht vergessen, dass LaLiga mit der Premier League konkurriert, “sie ist unser ärgster Konkurrent. Wir müssen ein paar Dinge ausprobieren, um uns selbst zu helfen, mit ihnen mitzuhalten.“ 

FC Barcelonas soziales Engagement wichtig

In den Vordergrund möchte Bartomeu jedoch auch noch andere Aspekte rücken. Denn die Zukunft des Fußballs kann und wird von den heutigen Entscheidungen abhängen. „Fußball ist internationaler und demokratischer geworden. Er erreicht Millionen von Leuten und es ist eine Sache von Respekt, diesen Leuten mit Nähe zu begegnen. Als Klub gehen wir weiter als nur bis zum Sport, wir nehmen auch in sozialen Bereichen eine wichtige Position ein. Wir haben zum Beispiel Projekte in Saudi-Arabien. Die Kinder, mit denen wir arbeiten, können nicht kritisiert werden, dass sie keine Plätze zum Spielen haben – deren Regierungen sind schließlich daran schuld. Wir wollen an ebenjene Menschen denken. Die Flüchtlingscamps in Griechenland, in Italien und so sind voller kleiner Kinder. Wenn man die Politik von Regierungen verfolgte, sowohl in Europa als auch außerhalb, würden man nicht zufrieden sein. Aber die Barcelona Foundation geht genau zu diesen Orten. Menschen und Regierungen sind unterschiedlich.“

Des Weiteren betonte Bartomeu, dass es schon immer eine Verbindung zwischen dem Sport und der Politik gab. „Politik und Sport vermischen sich. Es ist Realität, dass es im Leben eines Vereins auch eine bestimmte Art von Politik gibt. Unsere Position ist klar: Zuerst sind wir demokratisch, und die Meinungsfreiheit ist eine unserer Wurzeln. Wir haben 145.000 socios und jeder bzw. jede von ihnen hat eine eigene politische Meinung. Wir sind unterschiedlich. Wir glauben auch an das Recht, selbst zu entscheiden. Und zwar für die Leute und nicht für die Politiker. Wie? Mit Wahlen. Es gibt eine Minderheit, die meint, unsere Position wäre schwach, andere glauben, sie wäre riskant. Aber 77% stimmen mit uns überein. Wir werden keiner klaren Seite angehören, aber wir verteidigen unsere Sprache und unsere Geschichte. Wir sind ein katalanischer Klub, unsere Wurzeln sind katalanisch, 96% aller socios sind Katalanen.“

Michael Weilch
Michael Weilch
Treuer Culé seit Beginn der Ära Messis und der festen Überzeugung, dass Barça "més que un club" ist. Hofft, dass sich die Blaugrana auf ihre historischen Wurzeln besinnt und gerade in heutigen Zeiten ein Leuchtbild für Demokratie und Chancengleichheit darstellt - der Grund, warum der FC Barcelona eben nicht "nur" ein Fußballverein ist. Motto: "Tots units fem força!"
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