Miranda unzufrieden: “Werde Schalke höchstwahrscheinlich verlassen”

StartNewsMiranda unzufrieden: "Werde Schalke höchstwahrscheinlich verlassen"
- Anzeige -
- Anzeige -

Juan Miranda, derzeit auf Leihbasis beim FC Schalke 04, denkt ernsthaft darüber nach, seine zweijährige Leihe vorzeitig zu beenden und sogar zum FC Barcelona zurückzukehren. Miranda ist mit seiner Spielzeit alles andere als zufrieden und schwärmt gleichzeitig von Barça-Coach Quique Setién.

Juan Miranda ist unzufrieden und pocht auf Spielzeit. Die jüngsten Aussagen des 20-Jährigen lassen darauf schließen, dass er seinen Leih-Wechsel zum FC Schalke 04 bereits bereut und den Klub nach nur einer Spielzeit wieder verlassen wird.

Im Sommer 2019 ist der talentierte Linksverteidiger für zwei Jahre von Schalke 04 ausgeliehen worden, das Geschäft schien damals für alle Parteien eine echte Win-Win-Situation zu sein. Der FC Barcelona hoffte entweder auf eine Steigerung des Marktwerts Mirandas oder darauf, dass sich der Spieler in der Bundesliga weiterentwickeln und nach zwei Jahren als Nachfolger Jordi Albas zu Barça zurückkehren kann. Schalke erhielt derweil einen talentierten und heiß-umworbenen Nachwuchslinksverteidiger mit großem Entwicklungspotenzial.

Acht Monate später sieht die Lage aber ganz anders aus: Miranda konnte sich keinen Platz in der Startelf erarbeiten und kam bei den Königsblauen nur zu mickrigen vier Einsätzen und insgesamt gerade mal 265 Minuten Spielzeit. Weder für den Spieler noch für den FC Barcelona eine zufriedenstellende Situation, sollte der spanische U-Nationalspieler doch dringend benötigte Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln.

Miranda fordert Spielpraxis bei Schalke

“Ich hatte gehofft, hier mehr spielen zu können”, gibt Miranda selbst im Interview mit der Mundo Deportivo zu, “ein 20-jähriger Junge muss spielen – je mehr Minuten, desto besser.”

Diese Situation hat den Youngster zum Umdenken hinsichtlich seiner Zukunft gebracht – er denkt ernsthaft darüber nach, Schalke nach nur einer Spielzeit bereits wieder zu verlassen. Doch noch ist die Saison nicht zu Ende, schließlich könnte die Bundesliga nach der Coronavirus-Pause noch zu Ende gespielt werden.

Mirandas Aussagen sind jedoch eindeutig: Bekommt er in den verbleibenden Partien nicht mehr Einsatzzeit, wird er die Knappen verlassen. “Mal sehen, wie das endet, es stehen noch neun Spieltage aus. Aber wenn es so weitergeht wie bisher, werde ich [bei Schalke] höchstwahrscheinlich nicht weitermachen, denn ich brauche Minuten”, so Miranda eindeutig.

Obwohl das Leihgeschäft für zwei Jahre vereinbart worden ist, ermöglicht eine Klausel dem Spieler und auch dem FC Barcelona, die Leihe vorzeitig abzubrechen, sollte Miranda nicht auf eine bestimmte Anzahl von Einsätzen kommen – von mindestens 20 Spielen ist die Rede. 

Miranda: “Bin gereift und mental stärker geworden”

Miranda gibt gegenüber der Mundo Deportivo zu, dass er bei einem Klub spielen möchte, der ihm das Vertrauen schenkt – etwas, was bei Schalke bisher nicht der Fall war. “Ich würde gerne bei einem Verein sein, der auf mich setzt, bei dem der Trainer oder Sportdirektor mir vom Projekt erzählen, um mich zu überzeugen; bei dem ich sehe, dass sie mich wirklich haben wollen und mir vertrauen.”

Obwohl er bei Schalke fast ausschließlich auf der Bank oder Tribüne saß, habe ihm die Zeit bei Schalke “geholfen, mental stärker zu werden. Ich bin auf diese Weise gereift”, erklärt Miranda. “Dieses Jahr hat mir auf psychologischer Ebene viel gebracht. Mit 20 Jahren draußen zu sitzen und nicht zu spielen…wenn man mental nicht stark wird, kommt man nicht weiter. Ich bin gereift und habe an Persönlichkeit gewonnen”, so der Linksverteidiger.

Aufgrund des Trainerwechsels beim FC Barcelona zieht Miranda sogar ernsthaft in Erwägung, nach Barcelona zurückzukehren – obwohl er aufgrund der wenigen Spielzeit in seiner Entwicklung kaum einen Schritt nach vorne machen konnte und die Konkurrenzsituation bei den Katalanen noch härter ist. “Ich werde mir natürlich Angebote anhören, aber zuerst möchte ich mit Barça sprechen, dem Verein, dem ich gehöre”, erklärt Miranda.

“Setién gibt uns Jugendspielern Hoffnung”

Quique Setién gilt als wichtiger Faktor bei der Überlegung, sich wieder Barça anzuschließen. “Ich mochte Setién schon immer aufgrund der Art und Weise, wie er Fußball sieht und fühlt und wegen seiner Nähe zu den Spielern. Er macht immer bei den Rondos mit, spricht [mit den Spielern]… das gefällt mir an einem Trainer”, lobt Miranda den neuen Barça-Coach und fügt hinzu: “Bei Betis zeigte er, dass er der Jugend vertraut, so begann er auch bei Barça. Er ist ein Trainer, der auf die Jugend setzt, das gibt uns Jugendspielern Hoffnung.”

Selbst eine Rückkehr zu Barcelonas zweiter Mannschaft könnte sich der 20-Jährige vorstellen. “Mal sehen, ob Barça B den Aufstieg schaffen kann. Es wäre nicht schlecht, nach Hause zurückzukehren, wenn ich regelmäßig bei der ersten Mannschaft sein kann. Selbst wenn ich in der Segunda A [der dritten spanischen Liga, in der Barça B aktuell spielt, Anm. d. Red.] spielen sollte – so schlecht wäre das auch nicht für mich.”

Doch ob in diesem Sommer oder erst später, langfristig träumt der Nachwuchsspieler davon, sich beim FC Barcelona zu etablieren. Schon im Interview mit der SPORT sagte Miranda vor kurzem: “Wer will nicht bei Barcelona spielen, dem größten Verein der Welt? Es ist mein Traum, seit ich ein kleiner Junge bin.”

 

Alex Truica / Tamás Baranyai

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
- Anzeige -
- Anzeige -
- Anzeige -

AKTUELLE USER-KOMMENTARE