Debüt gegen Granada: Viele Variablen für Neu-Coach Quique Setién

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Quique Setién hat den FC Barcelona in seiner ersten Woche als neuer Trainer umgekrempelt: Die Stimmung stimmt, die Intensität im Mannschaftstraining wurde angezogen. Beim Debüt gegen den FC Granada wird spannend zu sehen sein, wie Barça auftreten, aber in erster Linie antreten wird.

Neuer Trainer, neuer FC Barcelona? Das erhoffen sich Verantwortliche und Fans natürlich – am Sonntagabend (21 Uhr) gibt es eine erste Kostprobe des “neuen” Barças Quique Setiéns, wenn der amtierende Meister im Camp Nou den FC Granada empfängt.

Viele sind gespannt, welches Gesicht Barcelona beim Debüt Setiéns zeigen wird. Favorit wäre Barça gegen den kecken Aufsteiger (Platz 10, schon acht Siege) so oder so gewesen, ob mit Ernesto Valverde an der Seitenlinie oder nicht. Doch nun blickt die ganze Welt natürlich gespannt nach Katalonien. Wie wird Barça auftreten, wie auf den Trainerwechsel reagieren?

 

 

Die Stimmung war die ganze Woche über gut im Verein, so viel ist gewiss. Man hatte das Gefühl, als würden die Social-Media-Accounts des FC Barcelona die gute Stimmung extra verdeutlichen wollen, dermaßen viele Trainingsbilder und -Videos mit lachenden und gut gelaunten Spielern wurden verbreitet. 

Gute Stimmung, hohe Trainingsintensität

Doch nicht nur die Stimmung im Verein stimmte, auch die Arbeit im Training wurde verschärft. Gleich am ersten Tag berief Setién eine doppelte Einheit ein, strich anschließend den ursprünglich freien Tag am Mittwoch. Die Trainingseinheiten seien nun “intensiver” als unter Valverde, berichtet ESPN mit Berufung auf einen nicht namentlich genannten Spieler. So sollen Gerard Piqué und Arturo Vidal nach dem Dienstagstraining völlig kaputt gewesen sein – ein offenbar nicht mehr gekannter Zustand.

Der Trainerwechsel scheint den FC Barcelona zu beleben, neue Kräfte freizusetzen – oder, um es mit Josep Maria Bartomeus Worten zu sagen: Barça bekommt den dringend benötigten Boost. Zumindest im täglichen Ablauf. “Jedesmal, wenn ein neuer Trainer erscheint, spürt man in der Umkleidekabine direkt einen erkennbaren Antrieb. Dieser kann natürlich abschwächen, aber den Antrieb, den wir heute im Training gespürt haben, den wollen wir beibehalten”, sagte Setién am Dienstag nach seiner ersten Einheit mit seinen neuen Spielern.

Diesen neuen Boost und Antrieb will Barça natürlich nun nicht nur auf den Trainingsplatz, sondern auch aufs eigentliche Spielfeld transportieren – am Sonntagabend gegen Granada. Hier wird spannend zu sehen sein, wie Barça auftreten, aber in erster Linie antreten wird – also mit welchen Akteuren und in welchem System.

Fragezeichen in Mittelfeld und Sturm

Denn mit Blick auf den Kader gibt es vor der Partie einige Fragezeichen: Frenkie de Jong fehlt gegen die Andalusier, die das Hinspiel 2:0 gewonnen haben, aufgrund einer Sperre, nachdem der Niederländer im Derby gegen Espanyol (2:2) die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Das könnte die Chance für Riqui Puig darstellen.

Der hochveranlagte Youngster hat die ganze Woche bei den Profis mittrainiert, erwartet wird, dass er somit auch im Kader für die Partie gegen Granada stehen wird (dieser wird nun erst am Spieltag bekanntgegeben, eine Neuerung unter Setién. Unter Valverde verkündete der Verein das Spieltagsaufgebot immer schon einen Tag vor der jeweiligen Partie). Könnte Puig womöglich sogar von Anfang an starten?

Sorgenkind Arthur Melo – der seit Anfang Dezember aufgrund einer Schambeinentzündung ausfällt – stieg diese Woche wieder ins Mannschaftstraining ein, doch ein Startelfeinsatz dürfte wohl noch zu früh kommen. So könnten Arturo Vidal und Ivan Rakitic die Positionen im zentralen Mittelfeld bekleiden – oder eben Puig erhält hier als spielstarker, kreativer Achter den Vorzug vor den beiden Haudegen; vom Spielertypus her dürfte Setién eigentlich den La-Masia-Rohdiamanten bevorzugen.

Ter Stegen steht vor Rückkehr

Ein kleines Restfragezeichen herrscht auch im Tor der Blaugrana, auch wenn aktuell alles danach aussieht, als würde die Nummer 1 zurückkehren: Auch Marc-André ter Stegen, der zuletzt die Spiele gegen Espanyol und Atlético aufgrund von Problemen in der Kniesehne verpasst hatte, stieg diese Woche ebenfalls wieder ins Teamtraining ein, machte dabei einen guten Eindruck. Erwartet wird daher, dass er wieder zwischen den Pfosten steht und Ersatzmann Neto somit seinen angestammten Bankplatz einnimmt. 

Spannend wird auch die Sturmbesetzung zu beobachten sein: Lässt Setién Barça im angestammten 4-3-3 spielen, dürfte Antoine Griezmann die Mittelstürmerposition bekleiden – oder beginnt vielleicht Lionel Messi als falsche Neun? Oder stellt Setién in Ermangelung eines echten Mittelstürmers direkt sein System um und lässt sowohl Messi als auch Griezmann in vorderster Front nebeneinander wirbeln?

Beim Training am Samstag durfte derweil Barça-B-Angreifer Abel Ruiz vorspielen. Ruiz steht eigentlich kurz vor einem Abgang im Winter – die Verhandlungen mit Sporting Club de Portugal aus Lissabon sollen weit fortgeschritten sein, heißt es, eine Leihe samt Kaufoption steht im Raum – doch der Trainerwechsel mitsamt der langwierigen Verletzung Luis Suárez’ könnten die Pläne kurzfristig auf den Kopf stellen, sofern Setién Ruiz für gut genug befindet und in Ermangelung eines echten Neuners in die erste Mannschaft beruft.

Vor dem Debüt des neuen Coaches gibt es also einige Variablen in der Aufstellung des FC Barcelona, man darf gespannt sein, welche Maßnahmen Quique Setién trifft – und natürlich wie seine Mannschaft auf den Trainerwechsel reagiert, unabhängig von System und Aufstellung. Die Vorfreude auf das Spiel, sie dürfte auf jeden Fall bei allen Beteiligten groß sein. 

Alex Truica
Alex Truica
Freier Sportjournalist, Podcaster und Chefredakteur Barçawelt
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