Vorschau CA Osasuna – FC Barcelona

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Bildquelle: fcbarcelona.com

Wenn man sich nur die Heimspiele des FC Barcelona aus der vergangenen Saison in Erinnerung ruft, insbesondere auch die unglaublichen Leistungen der Mannschaft rekapituliert und die zahlreichen Tore noch einmal vor dem geistigen Auge aufflammen lässt, dann stellt sich einem unweigerlich die Frage, wie man abgeschlagen und beinahe gedemütigt die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz beenden konnte. Doch relativ schnell dürfte sich die Wahrheit den Weg durch die Synapsen der Culés bahnen und ihnen aufzeigen, dass nicht die Niederlage gegen Real Madrid im Camp Nou für die verpasste Titelverteidigung verantwortlich war, sondern eine systematische Auswärtsschwäche, welche die Katalanen viele Punkte kostete. Auch CA Osasuna konnte von Barças Auftreten in der Ferne profitieren und ihnen einen erheblichen Schlag im Kampf um die Meisterschaft versetzen.

Als am 11.02.12 CA Osasuna den FC Barcelona empfing, hat sich ein fast surreales Geschehen abgetragen, das wohl bis heute unvergessen ist. Der FC Barcelona, Weltmeister im Angriffspressing, wurde von Osasuna einem Offensivpressing ausgesetzt, dem die Spieler nicht standhalten konnten. Mit 3:2 setzte sich der Gegner aus Pamplona gegen den großen Favoriten durch, ein fast historisch anmutendes und sonderbares Ereignis, wenn man bedenkt, das die gleiche Mannschaft dem Hinspiel im Camp Nou nur wenig Freude abgewinnen konnte. In 90 Minuten gelang es den Katalanen, acht Tore zu erzielen und sich keines einzufangen. Größer vermag der Kontrast zwischen einem Hin- und Rückspielt wohl kaum zu sein. Was hatte sich also verändert? Der FC Barcelona war angeschlagen und nicht in der Lage, ausreichend Widerstand gegen stark und mutig aufspielende Heimmannschaften aufzubringen. Die Gegner wussten um den Umstand, dass die Blaugrana die Dominanz vergangener Jahre auch in Auswärtspartien nicht aufrecht erhalten konnte und bei beherztem Vorgehen durchaus verwundbar war. Der Trainer von Osasuna veranlasste seine Mannschaft also, ein aggressives und mutiges leicht asymmetrisches Angriffspressing zu spielen und sich nicht zu verstecken. Diese Maßnahme sollte belohnt werden, das Aufbauspiel der Katalanen wurde erheblich gestört und taktische Missstände im Spiel unterstützten die Effektivität dieser Herangehensweise. Unter anderem waren Sergi Roberto und Thiago angesichts der Spielweise des Gegners viel zu hoch positioniert. Es schien fast so, als wäre Guardiola von dem gegnerischen Trainer überrumpelt worden.

Diese Partie hatte aber noch eine andere kleinere Geschichte geschrieben. Victor Valdés rückte eher unfreiwillig in den Mittelpunkt des Geschehens, als er den Ball dem Gegner direkt vor die Füße spielte und damit ein Gegentor verschuldete. Seine Mannschaft befand sich gerade in einer Aufholjagd und hat den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt. Mit seinem Fauxpas hat Valdés die Moral der Mannschaft gestört und war mitursächlich dafür, dass der Rückstand auf Real Madrid nach dieser Partie sieben Punkte betrug (bei einem Spiel mehr). Es bleibt zu hoffen, dass Valdés’ Spiel davon unbeeinflusst bleibt. Gerade jetzt sieht er sich dem Gegner gegenüber, bei dem er gepatzt hat, zu einer Zeit, in der seine Fehlleistung gegen Real Madrid noch in aller Munde ist. Mit dem guten Zuspruch des Trainerstabs und der Spieler sollte aber die Vergangenheit kein Problem darstellen, zumal Valdés eine äußerst professionelle Einstellung besitzt und sehr selbstbewusst daherkommt. Auch fern dieser Betrachtung gibt es nur wenige Anzeichen dafür, dass sich die Geschehnisse vom Februar wiederholen. Gegen Real Madrid haben die Spieler des FC Barcelona unter Beweis gestellt, dass sie in einer glänzenden Verfassung befinden und in der Lage sind, auch das größte Angriffspressing mit Bravour zu parieren. Diese Spielweise dürfte für den Trainer von Osasuna diesmal also keine ernsthafte Option sein, zumal Vilanova vorgewarnt und der Überraschungseffekt gegen Null tendiert. Vilanova wird auf diese Begegnung ausgezeichnet vorbereitet sein und für viele Eventualitäten vorgesorgt haben. Um Stürmer Lekic, der den Katalanen im Liga-Rückpiel zwei Tore eingeschenkt hat und auch sonst ein hohes Gefahrenpotenzial ausstrahlte, wird sich Vilanova hingegen keine Sorgen mehr machen müssen. Lekic wechselte zu Genclerbirligi Ankara in die Süper Lig.

Ebenso schwer wie der Verlust von Lekic dürfte auch der Abgang von Raúl García zu Atletico Madrid wiegen, den die Mannschaft nur schwerlich kompensieren können wird. Auf dem Transfermarkt war Osasuna in der Sommerpause demtentsprechend sehr aktiv mit vier neuen Zugängen. Drei Mittelfeld- und ein Abwehrspieler wurden verpflichtet.Im ersten Spiel der Saison unterlag Osasuna Deportivo La Coruna mit 0:2. In diesem Spiel wirkten lediglich zwei der vier Neuzugänge von Anfang an mit. Es ist davon auszugehen, dass Tito Vilanova in diesem Spiel nicht auf alle Stammkräfte zurückgreifen wird, sondern dem ein oder anderen Spieler im Hinblick auf das nahende Clàsico-Rückspiel eine Erholungspause gönnt. Der Grundstamm der ersten Mannschaft dürfte aber auch gegen Osasuna erhalten bleiben. Erwartet werden kann der Einsatz von Alba, Fàbregas und Tello für Adriano, Xavi und Sanchez/Pedro. Dani Alves hat im Spiel gegen Madrid lange Wege zurückgelegt, sodass der Trainer auch eine Schonung seiner Person in Erwägung ziehen könnte. In der Abwehr könnte Puyol an der Seite von Piqué oder Mascherano zum Einsatz kommen. Freuen wir uns auf das erste Auswärtsspiel der Saison. 

 Eure Meinung: Wie wird das Spiel ausgehen?

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