Kurzkommentar zu Fàbregas: Das Missverständnis hat endlich ein Ende

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Wochenlang hielten sich hartnäckig Gerüchte, dass Cesc Fàbregas den FC Barcelona in Richtung England verlassen wird. Heute sollten sich die Meldungen bewahrheiten: Der spanische Nationalspieler wechselt für 33 Millionen Euro zum FC Chelsea. Über die Transfersumme und die Wahl seines Klubs kann man sicherlich getrennter Meinung sein. Aus sportlicher Sicht jedoch ist der Wechsel nur allzu nachvollziehbar – das Missverständnis hat endlich ein Ende.

Cesc Fàbregas ist ein Spieler der Extraklasse und hat beim FC Barcelona einige Partien auf sehr hohem Niveau dargeboten. Es gab aber auch häufig Phasen, in denen es nicht lief und in denen der Spieler völlig untertauchte. Ein Xavi-Nachfolger war er nie, das konnte er nie sein. Zu seinem Leidwesen konnte er aber auch nicht er selbst sein, weil das Spiel der Katalanen seinen Anlagen schlichtweg nicht lag. Es gibt nur ein schmales Fenster in einem Spiel, das es Cesc gestattet, seine Stärken vollumfänglich auszuspielen. Ist Fàbregas auf dem Feld, sollte es der Gegner tunlichst vermeiden, die Abwehrreihe hoch zu positionieren, ohne den Druck im Mittelfeld zu erhöhen. Ein Bild, das sich im Spiel des FC Barcelona leider nicht allzu oft bietet.

Der Neuzugang vom FC Chelsea braucht Platz, um sich in Szene zu setzen. Im letzten Spielfelddrittel, das bevorzugte Jagdrevier von Barça, findet er ihn nicht. Schnelles Konterspiel ist auch nicht sein Metier, dazu ist er schlicht zu langsam und nicht antrittsstark genug. Die perfekte Mannschaft für Cesc sieht so aus, dass er um sich herum Spieler hat, die für ihn die Arbeit verrichten und Druck ausüben, während er sich in freie Räume davonstehlen kann. Diese Bedingungen fand er in Barcelona nicht vor, im Gegenteil. Er musste viel ackern, damit andere Spieler im Team diese Bedingungen vorfinden. Am Höhepunkt dieser Entwicklung war Cesc als Falsche Neun tief in der eigenen Hälfte anzutreffen.

Was die Defensive angeht, konnte er der Mannschaft kaum helfen. Xavi und Iniesta sind zwar laufstark, aber keine Verteidigungswunder. Es mangelt ihnen an Antrittsintensität, genau wie Cesc Fàbregas. Im Mittelfeldverbund gab es deshalb immer wieder Lücken, die nicht dynamisch geschlossen werden konnten. Auch der Druck auf den Gegner war sehr gering, wodurch er immer wieder sehr nahe bis vor das Tor kam. Die Personalstruktur im Mittelfeld konnte sowohl in defensiver als auch in offensiver Hinsicht nach alledem nicht aufrechterhalten werden. Die Spieler sind grundverschieden, in entscheidenden Bereichen ähneln sie sich aber zu stark.

Trotzdem habe ich nicht mit einem Wechsel gerechnet. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass Luis Enrique, er wird bei dieser Entscheidung mit Sicherheit ein gewichtiges Wörtchen mitgeredet haben, diesen Schritt billigt. Nach seiner Verpflichtung habe ich gesagt, dass ich ihm auf jeden Fall eine Chance gebe. Und er scheint sie tatsächlich zu nutzen: Er hat das Selbstbewusstsein, um bei Barça auch die unangenehmen Entscheidungen zu treffen. Nur auf diese Weise gelingt die Rückkehr in die Erfolgsspur. Bravo!

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