Chancenwucher im Camp Nou: Barça mit späten Siegtreffer gegen Osasuna

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Lange Zeit schien es, als würde sich der FC Barcelona gegen Osasuna die Zähne ausbeißen. Jordi Alba erlöste die Blaugrana spät mit einem Kunstschuss und sicherte drei wichtige Punkte im Meisterschaftskampf.

33. Spieltag in La Liga: FC Barcelona gegen den CA Osasuna

Barça-Trainer Xavi setzte beim Heimspiel gegen Osasuna auf die gleiche Startelf wie beim 4:0-Erfolg gegen Real Betis am Samstagabend. Während die Katalanen ihren Vorsprung auf Real Madrid in der Meisterschaft im Idealfall auf 14 Punkte ausbauen wollten, stand für die Gäste aus Pamplona das Spiel im Camp Nou im Schatten des großen Saisonhöhepunkts. Am Samstagabend treffen die Roten im Finale der Copa del Rey auf Real Madrid. Dies machte sich auch auf die Startelf der Gäste bemerkbar – Osasuna-Trainer Arassate wechselte auf insgesamt neun Positionen im Gegensatz zur Niederlage gegen Real Sociedad (0:2).

Barça früh in Überzahl – Pedri vergibt Chance auf Führung

Praktisch mit dem Anpfiff durch Schiedsrichter Javier Iglesias Villanueva nahm Barça gewohnt das Heft des Handelns in die Hand und versuchte die tief stehenden Gäste zu entschlüsseln. In der Anfangsviertelstunde können die Gastgeber das Bollwerk der Roten nicht brechen – für Gefahr sorgten Einzelaktionen. Alex Balde setzte sich im Dribbling gegen seinen Gegenspieler durch und drang in den Strafraum hinein. Doch der junge Linksverteidiger konnte sich weder für einen Schuss noch für eine Flanke entscheiden – der Ball landet in den Armen von Osasuna-Keeper Aitor Fernandez (14.).

Nur rund zehn Spielminuten später sollte Balde die bis dahin beste Chance für Pedri auflegen. Dieses Mal entschied sich der Flügelverteidiger für eine flache Hereingabe auf seinen Mittelfeldspieler – doch der 20-Jährige vergab kläglich. Im direkten Anschluss stand Pedri wieder im Fokus. Frenkie de Jong schickte mit einem feinem Steckpass seinen Partner im Mittelfeld auf die Reise. Innenverteidiger Jorge Herrando konnte sich nur mit einer Notbremse behelfen – Schiedsrichter Villanueva stellte ihn dafür folgerichtig vom Platz. Den anschließenden Freistoß aus rund 25 Metern setzte Raphinha nur knapp über das Gehäuse von Fernandez (26. und 28.).

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De Jong mit feinen Zuspielen – Gavi muss vom Platz

Nach dem Platzverweis erhöhten die Gastgeber unmittelbar den Druck auf die Gäste aus Pamplona. Und erneut sorgte Frenkie de Jong mit Chippässen für gefährliche Situationen. Zunächst fand er mit einem Ball hinter die Kette Jules Koundé frei am zweiten Pfosten, der denn Ball per Flugkopfball nicht erreichen konnte (30.). Nur vier Minuten später steckte der Niederländer für Raphinha auf der linken Seite durch – Fernandez stürmte aus seinem Tor und traf den Brasilianer, der die Kugel am Keeper vorbeigeschoben hatte. Osasuna kann durchaus von Glück sprechen, dass hier der Schiedsrichter auf einen Freistoß für die Roten entschieden hatte.

In der 36. Minute bewahrheitete sich eine Hiobsbotschaft für den FC Barcelona, die sich lange angekündigt hatte. Bereits seit der Anfangsphase griff sich Gavi immer wieder in die Leistengegend. Der Teenager biss sich lange auf die Zähne, musste sich dann aber auswechseln lassen – Ansu Fati kam für ihn in die Partie.

Barça blieb weiterhin dominant und versuchte per Flanken in den Strafraum der Gäste zu kommen. Eine Raphinha-Hereingabe von rechts klärte Osasuna-Rechtsverteidiger Diego Moreno vor Fati, der nur noch hätte einköpfen müssen (41.). Wie in einer Handballpartie spielten sich die Katalanen das Leder um den Strafraum. Dennoch ging es für beide Teams mit einem torlosen Remis in die Kabine.

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Barça startet zweite Hälfte mit Chancenwucher

Nach dem Seitenwechsel spielte sich ein gewohntes Bild ab – der FC Barcelona spielte Einbahnstraßenfußball auf das Tor von Aitor Fernandez. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff hat Fati die Führung auf dem Fuß. Der 20-Jährige wird von Lewandowski in Szene gesetzt, scheitert mit seinem Schuss aus rund acht Metern am Schlussmann der Gäste.

In der 56. Minute erkannte Pedri einen de-Jong-Lauf in den Fünfmeterraum und bediente den Niederländer mustergültig mit einer Flanke aus dem Halbfeld. Der 25-Jährige musste das Spielgerät nur noch einschieben – er schloss aber zu zentral ab und trifft Fernandez, der zur Ecke klären kann. Das Führungstor für die Blaugrana war zu diesem Zeitpunkt überfällig.

Nur fünf Minuten später beteiligte sich der eingwechselte Ousmane Dembélé auch am Chancenvoucher der Katalanen. Fati bediente den Franzosen mit einem Chipball auf die rechte Seite. Doch der Flügelstürmer verzog und schoss den Ball neben das Tor.

Doch plötzlich meldete sich auch Osasuna mit einer Doppelchance zu Wort. Einen Iker-Muñoz-Distanzschuss konnte Marc-André ter Stegen nur zur Seite klatschen lassen – der Nachschuss ging dann neben den Kasten (65.).

Osasuna mit Spielglück – Jordi Alba mit Geniestreich

Eine Viertelstunde vor Ende der Partie erzielte Barça beinahe ein Freak-Tor. Lewandowski wurde in die Tiefe geschickt. Doch Aitor Fernandez war erneut zu Stelle und klärte vor dem Polen. Mit seiner Klärungsaktion schoss der Schlussmann den zuvor eingewechselten Ferran Torres an, der das Leder aber nicht mehr auf das leere Tor bringen konnte.

In der 79. Minute war es dann vermeintlich passiert: Lewandowski stocherte den Ball im Chaos in das Gehäuse der Gäste aus Pamplona. Bei der Flanke zuvor stand aber Torres hauchzart im Abseits.

Die Einschläge kamen immer näher und in der 86. Minute war dann der Bann gebrochen. Und das von keinem anderem als Barça-Kapitän und Urgestein Jordi Alba. Frenkie de Jong bediente den Linksverteidiger mit einem tollen Pass von der Strafraumkante. Der Spanier bugsierte den Ball mit einem Volleyschuss an den Innenpfosten und von dahin zur verdienten 1:0-Führung für die Katalanen.

Im Anschluss hatte Barça sogar noch die Chance zu erhöhen, doch die Offensivabteilung der Katalanen machte mit dem Chancenwucher weiter. Am Wochende geht es dann für den FC Barcelona weiter mit dem Stadtderby gegen Espanyol.

Patryk Kubocz
Patryk Kubocz
Redakteur für Barçawelt. Student der osteuropäischen und journalistischen Geschichte.
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7 Kommentare

  1. Ich bin wirklich sehr enttäuscht wie Barça im Endspurt der Saison agiert. Mit Ausnahme von Ter Stegen, Busquets und Dembélé hat keiner von unseren anderen 8 Stammspieler jemals einen großen Titel mit Barça gewonnen. Die Copa del Rey und Supercup, das wars. Und dann steht man endlich kurz davor einen großen Titel wie die Meisterschaft einzufahren und man schleppt sich quasi zu diesem Titel…wo ist hier das Feuer? Der Wille? Einzig bei De Jong ist all das zu erkennen. Schade!

    Ich kann nichts anderes tun als abzuwarten bis die Sache auch mathematisch klar wird. Und mich dann natürlich über die Meisterschaft freuen. Aber so ein faden Beigeschmack wird sie schon haben…zumindest für mich.

    Lewa tut mir schon leid. Der ist zwar nicht so in Form, aber er hat einfach keine zuverlässigen Offensivpartner. Bin hochgespannt wie er sich mit Messi an seiner Seite anstellt.

    Und wenn wir schon bei Messi sind: PSG soll ihn für zwei Wochen suspendieren wollen. Der wird in dieser Zeit scheinbar nicht mal mit der Mannschaft trainieren dürfen. Das Kapitel PSG ist wohl durch. Auf mich wirkt das aber auch ziemlich künstlich von PSG..scheinbar wissen die dass Messi nicht verlängern und zu Barça zurückkehren will. Deswegen jetzt diese Suspendierung, damit sie am Schluss sagen können, dass sie es waren, die Messi die Tür gezeigt haben.

    Bin gespannt, aber denke Messis Rückkehr ist Formsache.

    • Ich habe mit den 22 Freundinnen und Freunde meiner Penya ein anderes Spiel gesehen. Die haben sich reingehängt und Chancen kreeirt, nur mbeim Abschluß hapert es und dazu hat Xavi die richtigen Worte gefunden.
      Bei allem Respekt vor Messi – sollte er zurück kommen, wird uns das zurückwerfen. Die Mannschaft wächst gerade als Kollektiv zusammen und das zu zerstören, wäre fahrlässig. Dann nützen auch mehr Trikot-Verkäufe nichts.

  2. Insgesamt bleibt leider der Eindruck, dass man enttäuscht ist. Es war nicht alles schlecht, viele gute Ansätze, aber dennoch: 60 Minuten mit einem Mann mehr. Ja, auch viel Pech, ABER: 3 Hundertprozentige, die man vergibt. Das geht nicht. Punkt. Ende der Diskussion. Und nochmals und immer wider: Wir haben keinen Sturm. Was da auf dem Feld steht ist ein aufgescheuchter Hühnerhaufen, aber kein gefährlicher Sturm. Raphinia: mal gut, mal Kreisklasse. Ferran: eher immer Kreisklasse: Dembele: eigentlich super, aber hat halt auch immer wider viele Leichtsinnsfehler. Lewa: Der spielt gefühlt in einer anderen Mannschaft. Keine Bindung, Formkrise. Das ist für einen Spieler seiner Größe einfach zu wenig (mein Sohn hat mit eben ein eineinhalminütiges Video mit Szenen von Luis Suarez gezeigt. Da fällst du vom Glauben ab, was wir für einen Mittelstürmer hatten. Von dieser Mentalität, von diesem Willen müsste sich Lewa eine kleine Scheibe abschneiden. Und Ansu: Da fällt mir nichts mehr ein. Bei aller Zurückhaltung und bei aller Liebe und bei allem Verständnis für die schwierige Situation. Aber was der im Moment bringt, ist doch nicht zu beschreiben. Kein Selbstbewusstsein, keine anständigen Schüsse, keine Ideen, keine guten Pässe, aber andauernd Hackentricks versuchen. Das kapiere, wer will. So leid es mir tut, aber bei unserer Situation ist er wohl leider der Einzige, der zu Geld zu machen ist. Irgendwie traurig, aber wahr. Für Ferran bekommen wir nichts, da zahlen wir nur drauf. Raphinia wird das Geld auch nicht mehr einspielen. Ja, wer bleibt dann. Wenn man verrückt ist, verhökert man Frenkie. Also: Der Unmut überwiegt doch sehr. Das Spiel war nicht so schlecht, aber lügen wir uns doch nicht in die Tasche: Der Gegner war Osasuna, die 60 Minuten mit 10 Mann gespielt haben, wir haben wenig Fantasie, vergeigen gleich 3 hundertprozentige Chancen und gewinnen dann mit Ach und Krach (schöner Schuss von Alba, der aber eher nicht so gewollt war). Juhu …

    • So wie ein Leben ohne Krisen und Scheitern unmöglich ist, ist es auch unmöglich, auf dem Platz Woche für Woche Glanzleistungen zu vollbringen. Enttäuschungen hängen stets mit den eigenen ERwartungen zusammen und spiegeln mehr das eigene Befinden als den Blick auf das Große und Ganze beim FC Barcelona.
      Ich bin nicht enttäuscht, weil ich um die Lage meines Vereins Bescheid weiß. Xavi hat ein Trümmerhaufen übernommen und der wird nicht in einem Jahr weggeräumt.
      Es fehlen noch drei winzige Punkte und wir sind Meister. Vor der Saison wagte ich gar nicht, daran zu denken! Deshalb Lob, Anerkennung und Respekt für die Mannschaft und das Trainerteam!

  3. Wenn man den Bayern die Freude auf 8:2 nicht verwehren will, sollte man Messi holen.
    Die Bedeutungslosigkeit und Zahlungsunfähigkeit der Barca ist nicht nach Messi, sondern noch mit Messi gekommen.
    Alemany geht, Xavi hat kein Mut seine ehemaligen Kumpels in die Rente zu schicken, was neues anzufangen. Die Mannschaft trotz einiger erfolge wirkt gespalten, denke ich, das hat mit Messis Rückkehr etwas zu tun. Angeblich hat er verkündet, dass er als Mittelstürmer spielen will. Nichteibindung von Lewandowski, keine verwertbaren und nur wenigen Pässe im Strafraum, das drängen von Ansu Fati in die Mitte, verbunden mit seiner grandiosen Ineffektivität hat sicher ein Grund. Der Xavi ist zu schwach um es abzustellen und endlich auf Erfolg zu spielen.

    • Gerade erst wurde Messi suspendiert, weil er ohne Erlaubnis des Vereins gereist ist. Wenn er bei uns ist, wird er wahrscheinlich auch denken, dass er sich alles erlauben kann. Und wir werden ihn gewähren lassen. Klar, er spielt die schönsten Pässe der Welt, hat die beste Übersicht und Ballkontrolle. Aber körperlich hat er stark abgebaut und auf die charakterlichen Mängel hab ich überhaupt kein Bock.

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