Brennpunkte | Xavi wechselt gegen aggressives Osasuna den Sieg von der Bank ein

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Bei Barcelonas spätem 1:0-Erfolg über ein aggressiv zu Werke gehendes Osasuna betrieben die Einwechselspieler Eigenwerbung. Frenkie de Jongs Stellungsspiel half Barça in vielerlei Hinsicht. Die Brennpunkte zum Spiel.

Osasuna als unangenehmer Gegner

Der FC Barcelona bekam es am Dienstagabend mit einem unangenehmen Gast aus Pamplona zu tun. Los Rojillos standen tief und gingen situativ in ein Mittelfeldpressing über, wenn Sergio Busquets oder Pedri zu lange den Ball am Fuß hielten. Dann doppelten die Spieler Osasunas sogar den jeweils ballführenden Akteur und gingen dabei nicht zimperlich zur Sache. Es kam auch vor, dass beide Spieler der Gästemannschaft dann in einer Situation mit unlauteren Mitteln den Barça-Akteur stoppten.

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Die rustikale Gangart Osasunas ist aber ebenso wenig überraschend, wie die völlig übermotivierte Art, die Stürmer Chimy Ávila an den Tag legte. Stellvertretend dient dabei sein Foul an Ronald Araujo in Minute 19, als er bei einem Konter im Laufduell keine Chance mehr auf den Ball hatte und trotzdem voll durchzog. Umso überraschender, dass in der gesamten Partie keine Gelbe Karte gezeigt wurde; die Notbremse, die zum Platzverweis führte, war in gewisser Weise sogar ein eher harmloses Foul im Vergleich zu dem, dem sich die Barça-Spieler vor allem im ersten Durchgang ausgesetzt sahen.

De Jong beweist seine Wichtigkeit für Barça

Bereits beim Comeback gegen Atlético Madrid zeigte Frenkie de Jong, wie wichtig er mit seiner unterstützenden Spielweise für den FC Barcelona sein kann und auch gegen Osasuna bekräftigte der Blondschopf seine Bedeutsamkeit. Sobald Pedri oder Busquets gedoppelt wurden, war sofort de Jong (leicht nach hinten versetzt) in der Nähe, um als sichere Anspielstation zu fungieren. Dadurch konnten seine beiden Mitstreiter im Mittelfeld die Gegenspieler vom Niederländer wegziehen, sodass dieser mehr Zeit hatte, das Spiel anschließend neu zu eröffnen.

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Aber abseits der Drucksituationen bestach die Nummer 21 immer wieder im Stellungsspiel, so war häufig zu beobachten, dass Busquets im Spielaufbau mit dem Ball am Fuß in den Raum dribbelte, um anschließend de Jong im linken Halbfeld anzuspielen, der von da aus entweder den Ball direkt in die Spitze leitete oder Alejandro Balde auf Außen in Szene setzte.

Aber auch überraschende Umschaltmomente durch das Mittelfeld, wie in der 26. Minute in der Entstehung von Jorge Herrandos Platzverweis kamen vom Niederländer, der im zweiten Durchgang mit den von ihm gewohnten Läufen in den gegnerischen Strafraum hinein auch die Offensivabteilung tatkräftig unterstützte. In der 55. Minute wurde es durch seine Strafraumpräsenz ein erstes Mal gefährlich, in der 85. Minute entpuppte sich sein Gang in den Strafraum als gewinnbringend. Der 25-Jährige zeigte gegen die Gäste aus der Stierkampfstadt, was für einen Einfluss sein effektives Positionsspiel haben kann – in jeglichen Bereichen des Spielfelds.

Xavis Joker läuten den Sieg ein

Xavi musste bereits nach 36 Minuten Youngster Gavi angeschlagen auswechseln; mit Ansu Fati wechselte Barças Übungsleiter gleichzeitig ein neues spielerisches Element ein. Denn Fati war in sämtliche Offensivaktionen der Katalanen involviert. Ihm selbst gelang wieder kein Treffer, Xavi erläuterte sogar auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: “Wir haben sehr gelitten und klare Chancen vergeben.” Doch das spricht für die Gefahr, die Fati erzeugte, denn der Blaugrana gelang in der ersten Hälfte nicht einmal ein Schuss auf das gegnerische Tor – ein Novum in Xavis Amtszeit. Nur die ständig geschlagenen Bälle in den gegnerischen Strafraum, wo Fati mehrmals als gedachter Empfänger auftauchte, erzeugte keine Gefahr.

Auf diese Flanken setzten die Katalanen dennoch häufig, wenn es über die rechte Außenbahn ging. Griff Barça über die linke Seite an, war häufig Balde involviert, der von außen nach innen zog, um in den Raum zwischen dem Außenverteidiger Osasunas, Diego Moreno, und dessen zentral stehenden Mitspielern zu stechen. Letztendlich schlug Barça daraus aber kein Kapital, was in erster Linie aber nicht Balde, sondern seinen Mitstreitern anzukreiden ist, die – wie Pedri in Minute 26 – die von Balde kreierten Chancen nicht in Tore ummünzten.

Das einzige Tor des Abends erzielte dann ausgerechnet Jordi Alba, der für Balde in die Partie kam. Eine Direktabnahme vom langen Pfosten aus in der Schlussphase eines Spiels – mit dieser Art von Toren ließ der Routinier schon in vergangenen Saisons die Culés jubeln und sorgte an diesem Dienstagabend gemeinsam mit Fati dafür, dass die Einwechselspieler das Angriffsspiel der Blaugrana aufbesserten und dass der FC Barcelona drei weitere Punkte auf dem Weg zur Meisterschaft holte.

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Benjamin König
Benjamin König
Fútbol, Calcio, Fotball - in Spanien, Italien, Skandinavien. Redakteur bei Barçawelt, Podcaster bei Polarlichtspiel - dem skandinavischen Fußballpodcast
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