Noten vs. Antwerpen: Félix wirbelt weiter, Lewandowski unermüdlich, Raphinha kurios

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Auf dem Weg zur Wiedergutmachung ist der FC Barcelona bestmöglich in die Champions League gestartet und schickte Royal Antwerpen mit 5:0 nach Hause. Erneut hat einer der beiden Joãos große Anteile am Sieg, unterdessen debütierten zwei Youngster aus La Masia international. Die Spielerkritik und Noten.

FC Barcelona 5:0 Royal Antwerpen: Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

In seiner ersten Aktion stoppte Marc-André ter Stegen ganz cool einen langen Ball mit dem Fuß. Danach war lange nichts zu sehen vom Deutschen – zu dominant traten seine Vordermänner auf. Der erste Abschluss auf ter Stegens Tor kam in Minute 44 – bei diesem packte er sicher zu. In Halbzeit zwei konnte sich Barcelonas Kapitän zweimal auszeichnen, ehe die Doppelchance der Belgier wegen Abseits zurückgerufen wurde. Weiter geprüft wurde Barcelonas Nummer 1 nicht, am Ende standen nur 27 Ballkontakte zu Buche. Barçawelt-Punkte: 7

 João Cancelo (bis 75.)

Der Neuzugang von Manchester City war defensiv nur selten gefordert. Entweder sicherte der Portugiese hinter Raphinha ab oder zog ins Mittelfeld um. Dort sorgte Cancelo mit klugen Verschiebungen im Positionsspiel für Bewegung und Verwirrung bei Antwerpen. Von dort aus probierte er unter anderem eine Rabona-Flanke auf seinen Namensvetter – die Katalanen hatten sichtlich Spaß am Spiel. Im zweiten Durchgang agierte der Portugiese nicht minder offensiv, konnte aber keinen Treffer vorbereiten. Kurz vor Schluss wurde Cancelo für Sergi Roberto ausgewechselt. Erneut eine starke Partie des Neuzugangs, wenngleich es “nur” Antwerpen war. Barçawelt-Punkte: 8

 Jules Koundé

Jules Koundé blieb mit seinem Nebenmann Andreas Christensen als Absicherung hinten. Wenn er gebraucht wurde, was nicht oft vorkam, war er zur Stelle. Koundé spielte überwiegend lange Bälle und baute das Spiel so von ganz hinten auf. Vier von fünf lange Bälle erreichten ihr Ziel, damit hinterließ Koundé einen guten Eindruck im Spiel der Katalanen. In Zweikämpfen war der Franzose nicht zu bezwingen und hielt den Laden dicht. Barçawelt-Punkte: 8

 Andreas Christensen

Wie Koundé war auch Christensen defensiv kaum gefordert. Den Spielaufbau überließ der Däne seinem französischen Abwehrpartner, wodurch Christensen logischerweise weniger in Erscheinung trat. Christensen präsentierte sich in gewohnter Manier unaufgeregt und abgeklärt, Patzer suchte man im Spiel von Barcelonas Nummer 15 vergeblich. Barçawelt-Punkte: 7

 Alejandro Balde

Dauerläufer Balde gehörte die Anfangsphase der Katalanen. Barcelonas Linksverteidiger preschte immer wieder bis zur Grundlinie vor und machte das Spiel breit. Nur seine Hereingaben in den Strafraum sind ausbaufähig: In Halbzeit eins erreichte keine seiner bis dato vier Flanken einen Mitspieler. Den ersten offensiven Annäherungsversuch der Belgier verteidigte Balde mit einer beherzten Grätsche souverän weg. Im zweiten Durchgang stand er fast auf Höhe der Stürmer und sorgte so für Dauerdruck und Breite im Spiel gegen die Belgier. Barçawelt-Punkte: 7

 Ilkay Gündogan

Nach einer längeren und flüssigen Ballzirkulation mit Robert Lewandowski bereitete Ilkay Gündogan das 1:0 für João Félix vor. Der Deutsche zeigte sich mit sehr sicherem Pass- und gutem Positionsspiel schon typisch katalanisch. Die erste Chance des zweiten Durchgangs gehörte Gündogan, der die Szene selbst einleitete und anschließend den Ball zurückforderte. Mit erneut über 100 Ballkontakten (121) und einer Passquote von 94 Prozent fungierte Gündogan als Mittelfeldmotor und zeigte den Culers, dass ein Ausfall von Pedri nicht mehr so zu schmerzen scheint, wie noch in der letzten Saison. Barçawelt-Punkte: 8

 Frenkie de Jong (bis 58.)

Frenkie de Jongs erste Aktion des Spiels war ein sehenswertes Balltreiben über 50 Meter. Mit einem tollen Pass in die Schnittstelle leitete der Niederländer das 2:0 ein. De Jong bewies immerzu die Übersicht über das Spielgeschehen und hatte das Auge für die Mitspieler. Als Box-to-Box-Spieler war er exzellent, Barcelonas Nummer 21 scheint in dieser Saison wohl noch mal einen Schritt nach vorn zu machen und wirkt reif genug, die Lücke von Busquets adäquat zu schließen. Nach knapp einer Stunde gönnte Xavi dem Niederländer eine Pause. Barçawelt-Punkte: 8

 Gavi (bis 58.)

Wie schon gegen Real Betis am vergangenen Liga-Spieltag war Gavi Balleroberer und -verteiler, wenngleich er nur wenige seiner Zweikämpfe für sich entscheiden konnte. Mit einer überragenden Passquote von 99 Prozent harmonierte Barcelonas Nummer 6 nicht nur mit seinem Nebenmann Gündogan. Kurz vor der Halbzeitpause sah Gavi die erste gelbe Karte der Partie. Im zweiten Durchgang gelang dem amtierenden Golden-Boy-Gewinner der vierte Treffer des Abends. Einige Zeit später wurde er durch ein anderes Eigengewächs, Fermin López, ersetzt. Barçawelt-Punkte: 7

 João Félix (bis 68.)

Wie gegen Betis traf Félix zum 1:0 – ebenfalls nach längerer Ballstafette. Wenig später bewies der Portugiese ein gutes Auge, als er, statt selbst zu schießen, auf den besser positionierten Lewandowski chippte, der zum 2:0 einschob. Félix war oft am linken Flügel zu finden, zog aber auch gern ins Sturmzentrum und schuf Räume für Lewandowski. So auch profitierte der Portugiese von einer Flanke Raphinhas und traf zum 5:0. Danach war Schluss für Félix, der als offensiver Freigeist in Katalonien aufzublühen scheint. Mit einem Doppelpack und einer Vorlage scheint die Leihgabe aus Madrid auf Anhieb perfekt in Xavis System zu passen und ist deswegen unser Man of the Match. Barçawelt-Punkte: 9, Man of the Match

 Raphinha (bis 68.)

Der Brasilianer zeigte einen gewohnt hohen Arbeitseinsatz am rechten Flügel. Einmal kurz tauchte Raphinha links auf, um Balde zu unterstützen und legte eine Bogenlampe zum 3:0 ins Tor. Fortan fing der Brasilianer das Zaubern an, allerdings nicht ganz mit der letzten Präzision zum Erfolg. Raphinha erlief vorbildlich jeden Ball, dribbelte sich dann aber entweder fest oder schloss zu überhastet ab. Eine Flanke brachte Raphinha mustergültig ans Ziel und bereitete so das 5:0 vor. Dies war seine letzte Aktion. Barçawelt-Punkte: 7

 Robert Lewandowski

Das Zusammenspiel mit Félix veranlasste Lewandowski zu mehr Bewegung. Dadurch wirkte der Pole natürlich spritziger. Nach knapp 20 Minuten stand Barcelonas Nummer 9 goldrichtig und profitierte vom klugen Zuspiel von Félix. Lewandowski tut die neue Besetzung mit Félix statt Ansu Fati als Sturmpartner – beziehungsweise einem zweiten Sturmpartner generell – sichtlich gut. Im zweiten Durchgang wurde Lewandowski, ständig Teil der katalanischen Kombinationsmaschinerie, nicht müde, auf das nächste Tor zu gehen. Barçawelt-Punkte: 8

 Oriol Romeu (ab 58.)

Unmittelbar nach Einwechslung gewann Oriol Romeu einen wichtigen Zweikampf und verhinderte eine gute Torchance der Belgier. Der Neuzugang aus Girona fügte sich auf Anhieb gut ein, wie zuvor in den letzten Partien. Die restliche Spielzeit verlief überwiegend ruhig für den Abräumer, da Antwerpen nie mehr zurück in das Spiel fand. Barçawelt-Punkte: 6

 Fermin López (ab 58.)

Champions-League-Debüt für den jungen Fermín López! Der Nachwuchsspieler fügte sich nahtlos in das Mittelfeld der Katalanen ein und probierte viele vertikale Pässe. Ähnlich dynamisch wie sein Vorgänger Gavi, scheute López sich nicht davor, sich überall auf dem Feld mit einzuschalten und anzubieten. Wertvolle Minuten für den 20-Jährigen. Barçawelt-Punkte: 6

 Ferran Torres (ab 68.)

Kurz nach Einwechslung erzielte Ferran beinahe das 6:0. Der Valenciano brauchte einige Minuten, um sich richtig zu sortieren, gab dann aber Gas und zeigte, dass er sich auf beiden Flügeln gleichermaßen wohlfühlt. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Lamine Yamal (ab 68.)

Mit seiner Einwechslung avancierte Lamine Yamal zum jüngsten Champions-League-Profi des FC Barcelona. Damit stieß er Fati vom Thron. Beinahe wäre er auch der jüngste Torschütze des Wettbewerbs geworden, doch er brachte zwei Chancen in kürzester Zeit nicht im Tor unter. Nahezu auf Krampf wollte der Youngster sein Tor erzielen, verpasste dadurch allerdings ein paar besser positionierte Mitspieler. Beim Spielstand von 5:0 sicherlich zu verschmerzen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Sergi Roberto (ab 75.)

Viel geschah nicht mehr, als Sergi Roberto eingewechselt wurde, doch Barcelonas etatmäßiger Kapitän sicherte im Gegensatz zum deutlich offensiveren Cancelo hinten ab und brachte die weiße Weste über die Zeit. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Die Erfolgswelle vom 5:0 gegen Real Betis reitend, behielt Xavi das System bei und veränderte lediglich zwei Positionen: Romeu und Ferran fanden sich zunächst auf der Bank wieder, dafür rückten Gündogan und Raphinha in die Startelf – Xavi schien davon auszugehen, dass Antwerpen im Gegensatz zu Betis nicht mitspielen, sondern eher verteidigen und lauern will. Xavi sollte Recht behalten. Mit den beiden Joãos von Beginn, Cancelo als offensivem Rechtsverteidiger und Félix als Freigeist auf dem linken Flügel, bauten die Katalanen schon früh viel Druck auf und zwangen Antwerpen zum Reagieren. Schon früh waren die Belgier gebrochen, so stand es nach 22 Minuten bereits 3:0. Davon sollten die belgischen Königlichen sich nicht erholen, in der Folge konnten die Katalanen ungefährdet ihr Spiel durchziehen. Im Hinblick auf die englischen Wochen wechselte Xavi sinnvoll durch, schenkte seinen Dauerläufern Pausen und ließ die beiden La-Masia-Jugendspieler López und Yamal in der Königsklasse debütieren. Am Ende erzielten die Katalanen die zweite Manita (fünf Tore) in Folge, wobei die Gelegenheiten für zwei, drei weitere Tore durchaus vorhanden waren. Auf dem Weg zur Wiedergutmachung im internationalen Wettbewerb ist Xavis FC Barcelona bestmöglich gestartet, obgleich der Gegner nicht auf Augenhöhe war. Barçawelt-Punkte: 9

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

Clemens Wustmann
Clemens Wustmann
Blaugrana im Herzen seit 2001
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