Barças Noten vs. Bayern: Bellerín schwach, Balde stabil, Lewandowski frustriert

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Der vorher bereits in die Europa League abgestiegene FC Barcelona geht auch im Rückspiel gegen die Bayern unter. Ein Spiel, in dem die Außenverteidiger ungleicher nicht hätten sein können. Die Noten und Spielerkritik.

FC Barcelona 0:3 Bayern München – Die Spielerkritik der Barça-Akteure

 Marc-André ter Stegen

Neun Minuten lang hielt die Null – dann musste Marc-André ter Stegen das erste Mal hinter sich greifen. Die erste Halbzeit lief überwiegend ruhig für den Deutschen, nur bei den Gegentoren blieb ter Stegen beide Male ohne Abwehrchance, auch wenn ein Torwart bei einem Tunnel natürlich unglücklich aussieht, allerdings war er hier gerade in der Bewegung, um den Winkel zu verkürzen. Beim Schuss von Musiala aus kürzester Distanz verhinderte ter Stegen vor der Pause das 0:3. In Halbzeit zwei bekam ter Stegen ähnlich wenig zu halten. Nach 82 Minuten leistete der Deutsche sich eine Unkonzentriertheit und spielte einen Kurzpass direkt zum Gegner. Kurz vor Spielende musste ter Stegen wieder einen Gegentreffer hinnehmen, war aber auch hier machtlos. Barçawelt-Punkte: 6

 Héctor Bellerín

Héctor Bellerín ersetzte den verletzten Sergi Roberto und bekam es direkt mit dem pfeilschnellen Sadio Mané zu tun. Die meisten Angriffe liefen über seine Seite. Nach knapp zehn Minuten rannte Mané Bellerín davon und traf zur Führung. Nach vorne zeichnete sich ab, dass dem Neuzugang von Arsenal die Bindung zu Ousmane Dembélé noch fehlte. Beim zweiten Gegentor war es auch Bellerín, der das Abseits aufhob. Bellerín wirkte motiviert, doch eine uneingespielte Abwehrkette und eine nicht lange zurückliegende Verletzung ergaben in Summe, dass dem Katalanen die Sicherheit noch fehlte. Barçawelt-Punkte: 3

 Jules Koundé (bis 68.)

Jules Koundé sorgte schon nach zwei Minuten für ein erstes Raunen im Camp Nou, als er sich am eigenen Sechzehner gegen Sadio Mané um ein Haar einen Ballverlust leistete. Immer wieder wurde Koundé früh in Bedrängnis gebracht und hatte Mühe, seine oft herausragenden Zuspiele an den Mann zu bringen. Der Franzose scheute sich nicht vor direkten Duellen und hielt hinten überwiegend den Laden zusammen. Kurz nach Wiederanpfiff zeigte Koundé eine größere Unkonzentriertheit in Form eines Fehlpasses über 30 Meter. Nach 68 Minuten war Schluss für den Franzosen, er wurde durch Eric García ersetzt. Barçawelt-Punkte: 6

 Marcos Alonso

Marcos Alonso spielte eine unauffällige erste Halbzeit. Beim 0:2 allerdings hätte Alonso besser stehen und somit das Gegentor verhindern müssen. Nach Wiederanpfiff schaltete Alonso sich mehr in die Offensive mit ein und tauchte zugleich im Strafraum der Münchner auf. Zusammen mit Jules Koundé versuchte der Spanier sein Bestes, doch man merkte der Abwehrreihe an, dass sie alles andere als eingespielt war. Barçawelt-Punkte: 5

 Alex Balde

Alex Balde startete sehr offensivfreudig und lief Bayerns Mazraoui, der deswegen früh Gelb sah, einige Male regelrecht davon. Der Youngster schaltete sich immer in Offensivszenen ein und suchte Robert Lewandowski. In einer aussichtsreichen Kontersituation nach knapp einer Stunde war Baldes Pass allerdings zu schwach, wodurch Dembélé diesen nicht in einen Treffer ummünzen konnte. Offensiv wie defensiv wirkte der 19-Jährige sehr abgeklärt und machte im Vergleich zu seinem Pendant auf der rechten Seite eine wesentlich bessere Figur. Barçawelt-Punkte: 7

 Sergio Busquets (bis 58.)

In einem dichten Mittelfeld hatte Sergio Busquets es bereits zu Beginn nicht einfach, für Ruhephasen und Ballbesitz zu sorgen. In der ersten Hälfte der Partie konnte der Altmeister kaum Ruhe ins Spiel der Katalanen bringen; es gab keine längere Ballbesitzphase. Kurz vor der Pause sah Busquets für ein Foul an Musiala Gelb, um einen Konter zu unterbinden. Kurz nach Wiederanpfiff war Schluss für das katalanische Urgestein, dem die Partie überwiegend zu hektisch erschienen sein dürfte. Barçawelt-Punkte: 5

 Frenkie de Jong

Frenkie de Jong kam nicht optimal in die Partie und leistete sich ein paar kleine Ballverluste. In einer unruhigen ersten Halbzeit machte der Niederländer einen fahrigen Eindruck und konnte weder für Stabilität hinten noch für Durchschlagskraft vorne sorgen. Nach etwa einer Stunde sah man von de Jong mehr Mut im Spiel nach vorne, doch ohne den letzten Biss. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit verhinderte de Jong mit einer beherzten Grätsche im eigenen Sechzehner ein weiteres Gegentor. Insgesamt wirkte der Niederländer nur phasenweise bemüht und überwiegend blass. Barçawelt-Punkte: 5

 Franck Kessie

Neuzugang Franck Kessie durfte von Beginn an spielen und bildete neben Frenkie de Jong ein physisches und dynamisches Mittelfeld, dem allerdings die Kreativität abging. Nach vorne war der Ivorer zuweilen kein Faktor, konnte immerhin mit seiner Zweikampfstärke einige Ballgewinne verzeichnen und Angriffe stoppen. In der zweiten Halbzeit trat Kessie wie seine Mitspieler ebenfalls nicht offensiv in Erscheinung, wurde jedoch im Spiel nach hinten etwas stabiler. Dennoch: Das war keine Bewerbung für weitere Startelfeinsätze. Barçawelt-Punkte: 4

 Pedri (bis 58.)

Pedri startete wieder als verkappter linker Flügelspieler und ließ sich immer wieder ins Mittelfeld fallen. Immer wieder wechselte Pedri die Flügel, um sich anzubieten und für Verwirrung zu sorgen. Häufig wurde der Youngster in allen möglichen Positionen von seinen Kollegen angespielt, um Chancen zu kreieren, doch gegen kompakt stehende Bayern gab es meist kein Durchkommen. Pedri wirkte konzentriert und zeigte immer wieder kleinere Kunststückchen. Nach einer kräftezehrenden Stunde ohne wirkliche Glanzmomente nahm Xavi ihn vorzeitig vom Feld. Barçawelt-Punkte: 6

 Ousmane Dembélé (bis 68.)

Ousmane Dembélé war anfangs vor allem defensiv gefordert und fiel positiv durch viel Gegenpressing auf. Nicht selten war der Franzose Sieger in den oft von viel Geschwindigkeit geprägten Duellen mit Alphonso Davies. Dembélé wirkte sehr spritzig, konnte allein aber oft nicht genug ausrichten. Kurz vor der Halbzeitpause fuhr Dembélé einen starken Konter und bediente klug Lewandowski, der fast einen Elfmeter herausholte. In Halbzeit zwei wirkte der Franzose plötzlich unkonzentriert und leistete sich viele Fehlpässe. Diese Anzeichen von Ermüdung sah auch Trainer Xavi und nahm “Ous” somit nach knapp 70 Minuten vom Feld. Dembélés Auftritt war bemüht, aber letztlich erfolglos. Barçawelt-Punkte: 6

 Robert Lewandowski (bis 82.)

Robert Lewandowski hatte es schwer gegen Mathijs de Ligt und musste sich viele Bälle weit von seiner angestammten Position holen. Einen Torschuss konnte der Ex-Bayern-Star nicht verzeichnen, beinahe holte er gegen de Ligt einen Elfmeter heraus, der aber wieder zurückgenommen wurde. In Minute 82 wurde der in beiden Vergleichen mit den Bayern glücklose Lewandowski mit viel Applaus vorzeitig in den Feierabend verabschiedet. Barçawelt-Punkte: 4

 Ferran Torres (ab 58.)

Ferran Torres, dessen Formkurve wieder langsam nach oben geht, sollte nach gut einer Stunde für mehr Durchschlagskraft sorgen. Prompt schaltete er sich in das katalanische Offensivspiel ein und scheiterte nur knapp mit einem Abschluss an de Ligt. In den folgenden Minuten liefen bereits schnellere und direktere Kombinationen Richtung Bayern-Tor als vor Torres’ Einwechslung. Barçawelt-Punkte: 6

 Raphinha (ab 58.)

Raphinha kam für die letzte halbe Stunde für Busquets in die Partie und besetzte den rechten Flügel, der bisher Dembélé gehörte. Der Brasilianer probierte, ähnlich wie sein Vorgänger Dembélé, viel und wirkte sehr dynamisch. Doch auch Raphinha vermochte es nicht, das bayrische Bollwerk zu knacken. Barçawelt-Punkte: 6

 Eric García (ab 68.)

Eric García brachte Koundé eine Verschnaufpause und fügte sich neben Alonso in die Viererkette ein. Es dauerte nicht lange, da musste der junge Katalane in die ersten Laufduelle wahlweise gegen Mané oder Musiala gehen, was er jedoch lösen konnte. Da das Spiel zunehmend dem Ende entgegenging und die Bayern nicht mehr gefährlich wurden, gab es für García keine weitere Gelegenheit mehr, sich auszuzeichnen. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Ansu Fati (ab 68.)

Unter Applaus wurde Barcelonas Nummer Zehn eingewechselt. Nicht lange dauerte es bis zum ersten Schuss Fatis, der jedoch nur das Außennetz traf. In den Minuten danach probierte der Youngster weiterhin viel, musste sich jedoch wie seine Mitspieler einer abgeklärten und harten Bayern-Defensive geschlagen geben. Ein Distanzschuss kurz vor der Nachspielzeit konnte ebenfalls geblockt werden. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Pablo Torre (ab 82.)

Als letzter Wechsel kam Pablo Torre in die Partie, um etwas Champions-League-Luft zu schnuppern. Der 19-Jährige hatte auf Anhieb einige gute Ideen, seine Mitspieler mit Pässen in Szene zu setzen, doch die Bälle erreichten meist nicht ihr Ziel. In einem Spiel, das längst entschieden war, durfte das Talent aus Santander ohne Druck wertvolle Erfahrung sammeln. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

 Trainer Xavi Hernández

Zum Anstoß war der FC Barcelona bereits in die Europa League abgestiegen, da Inter Mailand gegen Viktoria Pilsen gewann, das trübte die Moral der Katalanen freilich, wie auch Xavi nach dem Spiel deutlich machte. Xavi stellte im Vergleich zum 4:0-Erfolg gegen Athletic Bilbao dreimal um: Anstelle von García, Gavi und Roberto begannen Bellerín, Alonso und Kessie. Wie gegen Athletic setzte Xavi wieder auf Pedri als falschen Flügel und somit einen Mann mehr im Mittelfeld. Der taktische Kniff mit dem variabel agierenden Pedri auf dem linken Flügel und einem physisch starken Mittelfeld um de Jong und Kessie verlief mehr schlecht als recht. Wieder verzeichnete Barça in puncto Ballbesitz ein Plus, wirkte vor dem gegnerischen Tor jedoch viel zu harmlos und auch ideenlos. Am Ende setzte es die nächste bittere Schlappe gegen Bayern. Auch wenn es de facto um nichts mehr ging, ist das auch für Xavi eine Niederlage, die schmerzt – weil Bayern wieder besser war als sein Team. Barçawelt-Punkte: 4

 Erklärung zur Punktevergabe

10 Punkte: Weltklasse
9 Punkte: sehr gute Leistung
8 Punkte: gute Leistung
7 Punkte: ansprechende Leistung
6 Punkte: durchschnittliche Leistung
5 Punkte:
unterdurchschnittliche Leistung
4 Punkte: unbefriedigende Leistung
3 Punkte: schwache Leistung
2 Punkte:
ungenügende Leistung
1 Punkt: Totalausfall

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Clemens Wustmann
Clemens Wustmann
Blaugrana im Herzen seit 2001
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14 Kommentare

  1. Kommt es euch nicht auch so vor, dass Barca eigentlich die Fähigkeiten hat, vor allem im Mittelfeld und Sturm, um gegen große Teams auch zu bestehen, aber noch klar Reife, Konzept, Automatismen und Ernsthaftigkeit fehlen um die eignen ‘PS’ gewinnbringend auf die Straße zu bringen?

    De Jong, Pedri, Lewy, Dembele, usw. sind ja extrem gute Fußballer. Wirken aber noch nicht ‘in concert’. Raphinha, Dembouz und Ferran v.a. müssen ihr Spiel noch verbessern bzw. konstanter werden. Die klare Baustelle ist nach wie vor die Abwehr. Wenn aber Araujo, Kounde und Balde sich einspielen können, fehlt mir mittelfristig nur ein RV mit großer internationaler Klasse.

    Wie seht ihr das?

  2. Mit Ausnahme von Balde, der mit Abstand gestern MOTM Barcas war mit einer guten bis sehr guten Leistung, ist jede Note über 3 geschmeichelt. Schaut doch mal selbst auf eure Bewertungskriterien, man muss auch objektiv sein und die Leistungen als durchschnittlich/unterdurchschnittlich/unbefriedigend zu bezeichnen, ist einfach überbewertet. Unsere Jungs waren schwach bis Totalausfall, das gilt auch für Xavi, der sich nicht entscheiden konnte, ob er nun doch die 2,8M einfahren will und die Ehre Barcas wieder herstellen will oder doch lieber seine Spieler für lohnendere Aufgaben schonen will.

  3. Balde war wirklich der Beste mit Abstand. Bellerin war ja komplette Katastrophe. Lewa tat mir wirklich Leid, aber dafür spielt er jetzt in einer Liga wo man nicht einfach Meister wird, weil man Bayern ist. Der Rest der Truppe war wirklich schwach. Dembele hatte Davies ein paar Mal echt gut ausgedribbelt, aber rumgekommen ist einfach Null und Nichts, wie so oft. Wieso hat man nochmal Alonso unbedingt verpflichten wollen? Ich weiß auch einfach nicht, ob Ter Stegen echt ein Weltklasse Tormann ist oder doch nur La Liga tauglich. Pedri wird wieder komplett verbrannt und jetzt kommt noch diese WM, wo er sicher immer spielen wird.

  4. Kann mir einer sagen, weshalb Barca Ruben Neves von den Wolvs kaufen will im Winter und dafür FDJ verkaufen. Ich verstehe Barcas Transferpolitik nicht. Wieso hat man einen Kessie geholt. Der war stärkster Spieler bei AC ein Monster und bei Barca ein Niemand. So viele Spieler kommen zu Barca und fallen komplett in ein Loch und sind ein Schatten seiner selbst. FDJ schlägt bei jeder Mannschaft ein, wo er dauerhaft auf seiner Position spielt.

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